Trotz Rekordjahr – VZO schreiben rote Zahlen
Bilanz der Verkehrsbetriebe
Die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland schauen insgesamt auf ein gutes Jahr zurück. Doch es stehen grosse Herausforderungen an.
Schon im März hatten die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland (VZO) stolz die Fahrgastzahlen des vergangenen Jahrs vermeldet. 26,4 Millionen Personen waren 2024 mit den Bussen in der Region unterwegs. Dies entspricht einer Zunahme von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und das ist ein Rekord.
Etwas weniger erfreulich ist für die VZO die finanzielle Bilanz. An der Generalversammlung musste die im letzten Jahr gewählte Verwaltungsratspräsidentin Claudia Hollenstein den Aktionärinnen und Aktionären ein Defizit präsentieren.
Das Busunternehmen erwirtschaftete im letzten Jahr ein Minus von 1,2 Millionen Franken. Verantwortlich dafür sei das «finanziell anspruchsvolle Umfeld, da die Kosten in vielen Bereichen steigen», heisst es in einer Mitteilung.
Zahlreiche Herausforderungen
Die grundsätzlichen Herausforderungen für den öffentlichen Verkehr würden in verschiedenen Bereichen liegen. Dazu gehören die Investitionen in neue Technologien, die Digitalisierung und Dekarbonisierung sowie steigende Ersatzteil- und Personalkosten.
Trotz dem Defizit schreiben die VZO insgesamt von einem «äusserst erfolgreichen Jahr». Sie verweisen ausserdem darauf, dass es nicht ihr Ziel sei, einen Gewinn zu erwirtschaften, sondern mit den durch die Auftraggeber gesprochenen Mitteln möglichst haushälterisch umzugehen. Im Kanton Zürich ist das der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) und für den Stadtbus Rapperswil-Jona der Kanton St. Gallen.
E-Busse und Depotsuche
Als einen bedeutenden Schritt bezeichnen die VZO die Inbetriebnahme der ersten drei Elektrobusse. Rund 80’000 Kilometer hätten die Busse seit Februar zurückgelegt, dabei 170’000 Passagiere transportiert und 87 Tonnen CO2 eingespart.
Die Busflotte der Oberländer Verkehrsbetriebe mit Sitz in Grüningen soll in den nächsten Jahren nicht nur elektrifiziert, sondern auch ausgebaut werden. Ab 2035 sind mindestens 30 zusätzliche Abstellplätze nötig.
Noch laufe die Suche nach möglichen Standorten. Einen ersten Erfolg konnten die VZO aber im März dieses Jahrs vermelden. Gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) konnten sie sich in Oetwil am See eine Abstellhalle sichern.

Erfreut zeigen sich die VZO auch über die positiven Rückmeldungen von den Fahrgästen und dem Personal. Allerdings würden die Herausforderungen im Personalbereich gross bleiben. Rund 100 Chauffeure und Chauffeusen werden in den nächsten zehn Jahren pensioniert und müssen ersetzt werden. Dank einem neuen Ausbildungsprogramm habe der Ersatz bisher gut geklappt.