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Wirtschaft

Gin mit Wermutstropfen

«Wir haben die Konkurrenz aus Uster gespürt»

Andreas Künzli verteilt an der ZOM gerne den Gin seiner Eigenmarke «7Eins». Wieso es an den fünf Messetagen 2025 zum Gin auch etwas Wermut gab.

«Rund 30’000 Besucherinnen und Besucher»: Andreas Künzli, Organisator der Züri Oberland Mäss (ZOM).

Foto: Simon Grässle

«Wir haben die Konkurrenz aus Uster gespürt»

Gin mit Wermutstropfen

ZOM-Chef Andreas Künzli zieht ein positives Fazit der fünftägigen Messe in Wetzikon. Aber es gibt einen Wermutstropfen.

In den letzten Jahren ist eine Publikumsmesse nach der anderen verschwunden: 2019 fand die Mustermesse Basel (Muba) ihr Ende, schon 2018 waren der Comptoir Suisse in Lausanne und die Zürcher Spezialitätenausstellung (Züspa) von der Bildfläche verschwunden.

Verändertes Konsumentenverhalten, die Digitalisierung und schliesslich die Covid-Pandemie besiegelten das Ende für diese einstigen Kassenschlager. Unbeeindruckt davon trotzt die Züri Oberland Mäss (ZOM) dem Zeitgeist als grösste Verbrauchermesse im Kanton.

Organisator Andreas Künzli spricht von einer «gelungenen» ZOM. «Die Stimmung unter den Besucherinnen und Besuchern war sehr gut, und auch von den Ausstellern haben wir positives Feedback erhalten.» Rund 30’000 Besucherinnen und Besucher passierten die Drehkreuze an den fünf Tagen in Wetzikon. Genauere Zahlen gibt es wegen eines Systemunterbruchs im Ticketing während der ZOM noch nicht.

Einen Rekord verzeichnete das KMU Forum, das jeweils am Freitag in der Eventhalle stattfindet: 380 Teilnehmende hörten sich die Referate von Anwalt Bernhard Heusler, dem früheren Präsidenten des FC Basel, und von Unternehmerin und SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher an und nutzten den Anlass zum Netzwerken.

Zum Gin kam ein Wermutstropfen

Künzli hat es sich zur Gewohnheit gemacht, die Referentinnen und Referenten am Forum mit seinem eigenen Gin zu beschenken. Doch diesmal kam für den Messemacher zum Wacholderschnaps noch ein Wermutstropfen dazu: «Die Besucherzahl am Samstagabend war nicht gut.» Der Grund ist schnell ausgemacht: Das gleichzeitig stattfindende Stadtfest in Uster war eine harte Konkurrenz.

«Insgesamt hätten wir uns etwas mehr Besucherinnen und Besucher gewünscht, und – offen gestanden – hatten wir auch mit etwas mehr gerechnet», sagt Andreas Künzli. «Denn der Vorverkauf war stärker als in den letzten Jahren.» Insgesamt dürften etwa gleich viele Menschen wie im vergangenen Jahr die ZOM besucht haben.

Menschen stehen in einer Warteschlange. An deren Ende ist ein Gerüst mit einem gelben Transparent zu sehen. Darauf steht «ZOM: Herzlich willkommen».
Viele Besucher der ZOM erwarben ihre Tickets online.

Klar ist, dass die ZOM auch 2026 wieder im gewohnten Rahmen stattfinden wird. Er habe bereits zahlreiche Zusagen von Ausstellern, sagt Künzli. So ist bereits fix, dass die Rettungshelikopter der Alpine Air Ambulance (AAA) vom 2. bis 6. September erneut an der ZOM stationiert sein werden.

Ein blau-gelber Helikopter von unten.
Die blau-gelben Helikopter der Alpine Air Ambulance werden auch 2026 an der ZOM zu sehen sein.

Vor Ort sein wird auch die Schweizer Armee mit dem Kompetenzzentrum Swissint, der nationalen Kommandostelle aller friedensfördernden Auslandseinsätze. Derzeit führt Swissint rund 300 Offiziere, Unteroffiziere, Soldaten und Zivilpersonen in mehr als einem Dutzend Missionen in Europa, Afrika und Asien. Die bekannteste ist Swisscoy im Kosovo.

Und was ebenfalls schon sicher ist: Die Region Meiringen-Hasliberg wird Gastregion an der ZOM 2026 sein.


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