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Abwärme von Kezo Hinwil

Fernwärmeprojekt «Ast Süd» gestoppt: Das sind die Gründe

Die Energie Zürichsee Linth AG zieht dem Fernwärme-Projekt zwischen der Kezo und Rapperswil-Jona den Stecker. Betroffen sind auch Rüti und Dürnten.

Die Kezo hätte künftig nicht nur Hinwil und Wetzikon, sondern auch Rüti, Dürnten und Rapperswil-Jona mit Wärme versorgen sollen. Daraus wird nun nichts.

Foto: Simon Grässle

Fernwärmeprojekt «Ast Süd» gestoppt: Das sind die Gründe

Abwärme von Kezo Hinwil

Die Energie Zürichsee Linth AG zieht dem Fernwärmeprojekt zwischen der Kezo und Rapperswil-Jona den Stecker. Betroffen sind auch Rüti und Dürnten.

Saubere Energie aus Fernwärme, die wiederum aus dem Abfall der Kehrichtverbrennungsanlage Zürcher Oberland (Kezo) gewonnen wird: Damit wollte die Energie Zürichsee Linth (EZL) AG mit dem Projekt «Fernwärme Rapperswil-Jona» auch Teile des Oberlands versorgen.

Das Vorhaben sah eine Fernwärmeleitung von der Kezo in Hinwil nach Rapperswil-Jona vor. Ausserdem sollten Gebiete der Gemeinden Rüti, Dürnten und – bis zu deren Ausstieg aus dem Vorhaben – auch Bubikon Teil des Fernwärmenetzes werden.

Daraus wird nun nichts, wie die Energieversorgerin in einer Mitteilung schreibt. Der Verwaltungsrat habe beschlossen, die Pläne nicht in der vorgesehenen Form zu realisieren. Der Entscheid hat wirtschaftliche Gründe.

Fehlten die Interessenten?

In den letzten Monaten hatte das Unternehmen die technischen und wirtschaftlichen Aspekte nochmals geprüft. Diese Prüfung kam laut Mitteilung zum Schluss, dass das Vorhaben «im Sinne einer vorsichtigen Unternehmensführung» nicht mehr tragbar sei. Demnach gibt es neue Unsicherheiten bezüglich der Netzauslastung. Auch die «sehr lange Amortisationsdauer von über 40 Jahren» habe zu dem Entscheid beigetragen.

Fehlte am Ende die Kundschaft? Ernst Uhler, CEO der Energie Zürichsee Linth AG, verneint: «Das Projekt ist gut angelaufen, und wir konnten schon einen guten Kundenstock gewinnen.» Trotzdem sei mit Blick auf die Zukunft unsicher, ob sich Risiko und Potenzial die Waage halten würden.

Man sieht EZL-CEO Ernst Uhler.
CEO Ernst Uhler erklärt, warum der Verwaltungsrat der EZL die Pläne für das Fernwärmeprojekt «Ast Süd» abbläst.

Dass die EZL das Vorhaben platzen lässt, hat laut Uhler auch nicht mit dem Ausstieg von Bubikon zu tun. «Wir haben uns bei der Beurteilung bewusst auf die Leitung zwischen Hinwil und Rapperswil-Jona und die Versorgung der Stadt Rapperswil fokussiert.» Die Oberländer Gemeinden hätten innerhalb des Projekts noch eine tiefere Priorität genossen.

Entsprechend befanden sich die Planungsarbeiten in Rüti und Dürnten noch in einem deutlich früheren Stadium als in Rapperswil-Jona. Dort hatten etwa bereits Info-Veranstaltungen stattgefunden.

Millionenbetrag verloren

Auf den Betrieb und die Weiterentwicklung des Fernwärmenetzes in Hinwil habe der Projektstopp keinen Einfluss, versichern EZL und Kezo. Die Energieversorgerin hat dieses 2024 von der Kezo übernommen und kürzlich das erste Teilstück der Erweiterung in Betrieb genommen.

Auch die Kezo hat sich bereits zur Sistierung des «Asts Süd» geäussert. «Die Kezo bedauert diesen Beschluss», heisst es in einem entsprechenden Communiqué. Auf das Kerngeschäft der Kehrichtverbrennung und den Ersatzneubau habe der Entscheid ebenso wenig Einfluss wie auf das Fernwärmeprojekt in Wetzikon. Wärme verpufft also keine.

Unwiederbringlich verloren ist allerdings eine stattliche Geldsumme: 5,8 Millionen Franken Planungs- und Baukosten sind aufseiten der EZL bereits angefallen. Sie würden im Jahresabschluss transparent ausgewiesen, heisst es. «Ebenso werden in diesen Tagen die Aktionärinnen und Aktionäre informiert.»

Sowohl die EZL als auch die Kezo wollen künftig alternative Projekte und Energieabsatzkanäle prüfen.

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