Politik

Neubau, Sanierung, Aufwertung

Lindau rollt die Pläne für den Dorfkern wieder auf

Das Gemeindehaus hat Mängel, der Dorfkern muss aufgewertet werden. Ursprünglich waren die beiden Projekte aneinander gekoppelt. Nun könnte sich dies ändern.

Das Gemeindehaus in Lindau entspricht den Anforderungen schon länger nicht mehr. (Archiv)

Foto: Simon Grässle

Lindau rollt die Pläne für den Dorfkern wieder auf

Das Gemeindehaus hat Mängel, der Dorfkern muss aufgewertet werden. Ursprünglich waren die beiden Projekte aneinandergekoppelt. Nun könnte sich dies ändern.

Das Gemeindehaus in Lindau hat ein paar Macken. Es fehlt beispielsweise ein Sitzungszimmer, hinzu kommen Probleme bei der Lüftung oder beim Heizen und Mängel bei den sanitären Einrichtungen. Saniert wurde das 1936 erbaute Haus letztmals im Jahr 2006.

Der Gemeinderat versucht seit ein paar Jahren eine Verbesserung des Zustands herbeizuführen und wollte gleichzeitig den Dorfkern aufwerten. Nun entwickelt er erneut Pläne.

Eine lange Vorgeschichte

Über eine Lösung für die Mängel wurde bereits 2017 diskutiert. Damals lehnte die Gemeinde einen Umzug der Verwaltung von Lindau nach Tagelswangen ab, wie der «Landbote» berichtete. 2023 hiessen die Stimmberechtigten einen Projektierungskredit von 1,16 Millionen Franken gut. Das Projekt umfasste einen Neubau, der das Gemeindehaus ersetzen sollte, einen kleineren Holzbau nebenan, der von der Bevölkerung hätte genutzt werden dürfen, und die Aufwertung des Dorfkerns.

Im Sommer 2024 stand das Projekt aber an einer Informationsveranstaltung unter Kritik. Wegen der Einfahrt der Tiefgarage hätte nämlich die Bushaltestelle auf der Tagelswangerstrasse verschoben und gleichzeitig die Fahrbahn verengt werden müssen, damit der Bus nicht überholt werden könnte. Hinterfragt wurde auch, wieso das Gemeindehaus-Projekt an die Aufwertung des Dorfkerns gekoppelt war. Dies stand jedoch seitens des Gemeinderats nicht zur Diskussion.

Eine Visualisierung des Neubaus, des Holzbaus und des aufgewerteten Dorfkerns.
So ungefähr sollten der Dorfkern und der Dorfplatz von Lindau aussehen.

Im letzten September haben sich die Stimmberechtigten an der Urne gegen den Projektkredit von insgesamt 12,34 Millionen Franken entschieden – und zwar eindeutig mit 1477 zu 645 Stimmen. Damals wollte der Gemeinderat eine zeitnahe Analyse machen und entscheiden, wie es mit dem Projekt weitergehen soll.

Neue Pläne für Gemeindehaus und Dorfkern

Auf Anfrage schreibt Gemeindepräsident Bernard Hosang (FDP), dass die gescheiterte Abstimmung unter anderem mit der Kopplung des Gemeindehauses und des Dorfkerns zu tun haben könnte. Er erklärt, dass sich der Gemeinderat noch nicht definitiv entschieden habe, ob die beiden Projekte erneut miteinander verbunden sein würden, es sei aber als eher unwahrscheinlich einzustufen.

Unter Einbezug der Kosten-Nutzen-Situation werde nun geprüft, ob das Gemeindehaus saniert werden könne oder der Bevölkerung ein neues Projekt vorgeschlagen werde. Ein Umzug der Gemeindeverwaltung werde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht infrage kommen. Der Gemeinderat werde im August die Stossrichtung definieren.

Gemeindeversammlung am 16. Juni

An der Gemeindeversammlung vom kommenden Montag werden die Stimmberechtigten über die Genehmigung der Abrechnung der Projektierungs- und Planungskosten abstimmen. Die Projektierungskosten betragen rund 1,17 Millionen Franken, mit Mehrkosten von 6140 Franken. Die Planungskosten weisen einen Mehrwert von 52'242 Franken auf, was einen Betrag von insgesamt 282'742 Franken bedeutet.

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