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Politik

Gemeindepräsident Hosang: «Ich wusste, dass es eng werden würde»

Die Lindauerinnen und Lindauer schieben dem neuen Gemeindehaus mit Dorfkern einen Riegel vor. Nun muss der Gemeinderat über die Bücher.

Ist vorerst auf Eis gelegt: Das 13,5-Millionen-Projekt zum neuen Gemeindehaus (links) und dem neuen Dorfkern wurde von den Lindauerinnen und Lindauern abgelehnt.

Visualisierung: PD

Gemeindepräsident Hosang: «Ich wusste, dass es eng werden würde»

Nein zu Lindaus Gemeindehaus mit Dorfkern

Die Lindauerinnen und Lindauer schieben dem neuen Gemeindehaus mit Dorfkern einen Riegel vor. Nun muss der Gemeinderat über die Bücher.

Die Lindauer Stimmbevölkerung sägt das Projekt «Ersatzneubau Gemeindehaus inklusive Dorfkerngestaltung» für 13,5 Millionen Franken ab. 645 Stimmbeteiligte sprachen sich am Sonntag dafür aus, 1477 legten ein Nein in die Urne.

Ein Ergebnis, das nicht unerwartet kommt, das Projekt war schon im Voraus umstritten. Die Rechnungsprüfungskommission (RPK) sprach sich wegen zu hoher Kosten dagegen aus. Von den Dorfparteien hatten die FDP und SP das Projekt befürwortet, die SVP hatte Stimmfreigabe beschlossen, und die GLP hatte das Projekt abgelehnt. Auch wurde die Zusammenlegung der beiden Projekte – Ersatzneubau Gemeindehaus und Dorfkerngestaltung – von Teilen der Bevölkerung kritisiert.

Die Lindauerinnen und Lindauer hätten eine klare Antwort gegeben, sagt Gemeindepräsident Bernard Hosang (FDP) im Anschluss an die Abstimmung. «Der Gemeinderat bedauert die Entscheidung, akzeptiert sie aber selbstverständlich.»

Eine Vorentscheidung

Überrascht sei er nicht wirklich, räumt Hosang ein. Es sei in Lindau unüblich, dass man sich mit der RPK nicht finde. «Die Nein-Empfehlung war eine Vorentscheidung. Von da an wusste ich, dass es eng werden würde.»

Hosang weist der Kommission aber keine Schuld zu. Diese habe ihren Job gemacht. «Es ist die Aufgabe dieser Stelle, das Projekt mit anderer Brille zu prüfen als der Gemeinderat. Und wenn sie zum Schluss kommt, dass es zu teuer ist, muss man das so hinnehmen.»

Kern der Sache ist unbestritten

Der Gemeinderat werde zeitnah eine Analyse machen, woran das Projekt gescheitert ist – und dann einen Entscheid fällen, wie es weitergehen soll. Hosang: «Im Kern der Sache ist man sich einig, dass mit dem Gemeindehaus und dem Dorfkern etwas passieren muss. Die Frage ist nun, wie man das Ganze neu angeht.»

Man sei sich der Dringlichkeit des Projekts bewusst, so der Gemeindepräsident weiter. Das Gemeindehaus ist zu alt und zu klein für die heutigen Ansprüche. Ziel ist es, ein geräumigeres Gemeindehaus zu realisieren sowie einen Dorfkern, der «Raum mit hoher Aufenthaltsqualität» für die Bevölkerung darstellt.

Aber am heutigen Abstimmungstag könne man nichts mehr machen, ausser das Ergebnis zu akzeptieren. «Ich gehe jetzt an den Match des FC Winterthur, trinke ein Bier, esse eine Wurst und hoffe auf drei Punkte. Den Sonntag geniessen – mehr gibt es heute nicht mehr zu tun», fügt Hosang an.

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