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Das freut die Aktionäre

Dormakaba vermeldet Gewinnsprung und erhöht die Dividende

Dormakaba blickt auf ein gutes Geschäftsjahr zurück. Erstmals seit Jahren steigt die Dividende.

Der Schliesstechnikkonzern Dormakaba hat seinen Hauptsitz in Rümlang. Wetzikon ist ein wichtiger Produktionsstandort. (Archiv)

Foto: Dormakaba

Dormakaba vermeldet Gewinnsprung und erhöht die Dividende

Das freut die Aktionäre

Der Schliesstechnikkonzern Dormakaba hat im Geschäftsjahr 2024/2025 seinen Umsatz leicht steigern können. Auch Marge und Gewinn sind höher als im Vorjahr.

Organisch ist Dormakaba im Geschäftsjahr 2024/2025 um 4,1 Prozent gewachsen. Getragen wurde dieses Wachstum von einem höheren Umsatz (+2,4 Prozent) und höheren Preisen (+1,7 Prozent). Nach der Umrechnung von Lokalwährungen in den starken Schweizer Franken bleibt in der Erfolgsrechnung noch ein Plus von 1,8 Prozent.

In absoluten Zahlen hat das Unternehmen mit Hauptsitz in Rümlang und Produktionsstandort in Wetzikon von Juli 2024 bis Juni 2025 einen Umsatz von 2,87 Milliarden Franken erzielt. Das bereinigte Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) erhöhte sich auf 445 Millionen Franken (+6,7 Prozent), die Marge stieg von 14,7 auf 15,5 Prozent.

Gewinnsprung von 128,7 Prozent

Der Reingewinn machte einen Sprung von 82,2 auf 188 Millionen Franken, das ist ein Plus von 128,7 Prozent. Vor einem Jahr hatten noch Restrukturierungskosten auf das Ergebnis gedrückt.

Das Geschäftsjahr von Dormakaba ist nicht deckungsgleich mit dem kalendarischen Jahr, sondern verläuft jeweils von Anfang Juli bis Ende Juni. Das ist eine Folge der Fusion der deutschen Dorma und der schweizerischen Kaba im Jahr 2015 zur heutigen Dormakaba.

Porträt von Till Reuter. Ein Mann im dunkelgrauen Sakko mit leuchtend grüner Krawatte.
«Fokus stärker auf Wachstum»: Till Reuter ist seit Januar 2024 CEO von Dormakaba. (Archiv)

«Wir haben geliefert», stellte CEO Till Reuter an einer Telefonkonferenz mit Medienschaffenden fest. «Wir sind mit unserer Transformation auf gutem Weg», sagte der Deutsche und unterstrich diese Aussage mit einem Kostensenkungsprogramm, das zu jährlichen Einsparungen von 148 Millionen Franken und einer Verbesserung der Marge geführt habe. «Shape4Growth» nennt sich das Programm, das noch von Reuters Vorgänger Jim-Heng Lee angestossen worden war.

Wachsen in Nordamerika

Doch Dormakaba will nicht nur Kosten sparen, sondern auch wachsen. In den europäischen Ländern ist man bezüglich Marktanteil jeweils die Nummer 1 oder 2, auch in Asien und Australien sieht sich der Konzern gut positioniert. Anders sehe dies in Nordamerika aus, meinte Reuter: «Dort sind wir unterrepräsentiert und wollen Marktanteile gewinnen.»

Dabei fasst er auch Zukäufe ins Auge: «Nur mit organischem Wachstum können wir die Distanz zur Nummer 1 und 2 nicht reduzieren.» Insbesondere bei Datencentern und Flughäfen sieht Reuter ein grosses Potenzial.

Dormakaba ist hinter Assa Abloy (Schweden) und Allegion (Irland) die globale Nummer 3. Gemeinsam halten diese drei Unternehmen rund 40 Prozent am weltweiten Markt für Schliess- und Zutrittstechnik. In den fragmentierten übrigen 60 Prozent sieht Dormakaba Möglichkeiten für Firmenübernahmen.

Die US-Zölle von 39 Prozent auf Schweizer Importe steckt das Unternehmen gut weg. Reuter: «85 Prozent der Wertschöpfung in Nordamerika werden vor Ort erwirtschaftet, nur 15 Prozent kommen von ausserhalb. Und aus der Schweiz exportieren wir keine Hardware in die USA.»

Steigende Dividenden und ein Aktiensplit

Vom mehr als verdoppelten Jahresgewinn profitieren auch die Aktionäre: Dormakaba will die Dividende auf 9,20 Franken pro Aktie erhöhen (+15 Prozent). Im Vorjahr hatte der Konzern 8 Franken pro Titel ausgeschüttet. Es ist die erste Dividendenerhöhung seit 2021. Für die Zukunft verspricht Dormakaba eine «neue Dividendenpolitik, die vorsieht, die Dividende je Aktie jährlich beizubehalten oder zu erhöhen». Damit möchte das Unternehmen kontinuierliche Aktionärsrenditen mit der finanziellen Flexibilität für langfristiges Wachstum verbinden.

Zusätzlich wird ein Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 10 vorgeschlagen. Das bedeutet, dass für jede bestehende Aktie zehn neue Aktien an den bisherigen Besitzer ausgegeben werden. Der Gesamtwert der Aktien eines Aktionärs bleibt dabei unverändert, aber der Kurs der einzelnen Aktie sinkt so um den Faktor 10. Das macht die Aktie, die derzeit für 744 Franken gehandelt wird, für Privatanleger erschwinglicher.

Personalrochade in der Geschäftsleitung

Eine Veränderung gibt es in der Teppichetage in Rümlang: Der Verwaltungsrat hat David Fuller mit sofortiger Wirkung zum Chief Innovation Officer und Mitglied der Geschäftsleitung ernannt. Er tritt die Nachfolge von Magin Guardiola an, der in gegenseitigem Einvernehmen von der Position zurücktritt. Er soll eine andere Funktion innerhalb von Dormakaba übernehmen.


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