So steigen Wetzikon und Dübendorf in die Meisterschaft
Am Samstag starten der EHC Dübendorf und der EHC Wetzikon in die MHL-Saison. Wie haben sich die zwei Teams verändert? Und welche Neuerungen gibt es in der Liga? Das Wichtigste im Überblick.
Das hat sich beim EHC Wetzikon getan
Das Mindestziel hat er in seiner ersten MHL-Saison erreicht – den Ligaerhalt. Die Playoffs aber fanden ohne den EHC Wetzikon statt. Das soll sich jetzt ändern. Die Wetziker wollen sich das Ticket für die K.-o.-Phase gar frühzeitig sichern. Was wiederum heisst, sie müssen die Qualifikation in den Top 6 abschliessen und damit vier Ränge weiter oben als zuletzt. Ist dieser deutliche Sprung nach oben realistisch? «Die Top 6 sind ein hochgestecktes Ziel, aber die Chancen sind intakt», sagt Luzi Schneider. Der Sportchef ist der Ansicht: «Man muss sich nach oben orientieren, um weiterzukommen.»
Schneider ist mit der Vorbereitung, in der die Wetziker ausgiebig testeten, sehr zufrieden. Er ist überzeugt: «Wir sind deutlich weiter als zum selben Zeitpunkt vor einem Jahr.» Der Kader ist deutlich kleiner geworden. 19 Feldspieler und zwei Goalies hat der EHCW unter Vertrag, wobei die fünf besten Skorer der letzten Saison allesamt an Bord blieben. Zu diesen zählen auch die Routiniers Yannic Noll (27), Rubio Schir, Rihards Puide (beide 28) sowie Gian Andrea Thöny (33). Sie bilden das Rückgrat der Mannschaft von Trainer Cédric Hüsler.
Komplett neu aufgestellt ist Wetzikon nach den Abgängen von Jan Rutz und Jari Stacher im Tor. Tim Meier (24) und Adrian Düggelin (20) heissen die Nachfolger, denen Schneider zutraut, gute Rollen zu spielen. Sorgen wegen des knappen Kaders hat der Sportchef indes keine. Der EHCW hält einige B-Lizenzen von Spielern. Und arbeitet mit Swiss-League-Klub Chur zusammen, was bei personellen Engpässen sicher hilfreich ist.
Das hat sich beim EHC Dübendorf getan
Die Dübendorfer waren in der letzten Saison schon dort, wo sie erst in der zweiten Saison nach dem Wiederaufstieg hinwollten: in den Top 6 – und damit auf schnellstem Weg in den Playoffs. Und der EHCD war auf seinem sechsten Rang so ziemlich allein auf weiter Flur – der Tabellensiebte Franches-Montagnes hatte neun Punkte weniger, der fünftplatzierte EHC Thun hingegen 16 Zähler mehr. Wobei man sagen muss, dass die Thuner ihrerseits nur fünf Punkte hinter Qualifikationssieger Martigny lagen. Der Playoff-Viertelfinal gegen Huttwil war insofern eine Zugabe, das Out in der Serie (1:3) kein Beinbruch für das Team von Trainer Reto Stirnimann.
Nun geht es für die Dübendorfer darum, die gute letzte Saison zumindest zu bestätigen. Dass mit Martigny und Arosa gleich zwei zuletzt vor ihnen klassierte Teams nicht mehr in der MHL spielen, dürfte den Glattalern dabei nicht ungelegen kommen. «Wir wollen der Spitze sicher näher rücken», sagt Stirnimann, «aber erstes Ziel bleibt die direkte Playoff-Qualifikation.»
Zum Fazit der letzten Saison gehört auch die Tatsache, dass der EHCD punkto Torproduktion zwar mit den Spitzenteams mithielt (104 Treffer in der Regular Season), aber zu viele Gegentreffer zuliess (103). «Wir wollten deshalb in erster Linie die Verteidigung verstärken», sagt Stirnimann. Auf dem Papier ist das gelungen: Mit den Zuzügen des Swiss-League-erfahrenen Samuele Pozzorini (28) und von Dominique Posch (26) hat der EHCD an Routine und an Wasserverdrängung zugelegt.
Das hat sich in der MHL getan
Nach dem Rückzug des HCV Martigny besteht die höchste Amateurliga MHL erstmals in der Geschichte aus nur noch elf Teams. Das Gesicht der auf die Saison 2017/2018 ins Leben gerufenen Liga hat sich gegenüber der letzten Meisterschaft sowieso sichtbar verändert. Der EHC Arosa verabschiedete sich nach einigem Hin und Her im Frühling in die Swiss League. Ersetzt wurde der Traditionsklub durch die Pikes Oberthurgau. Das in Romanshorn spielende Team war letztlich der einzige verbliebene Aufstiegsaspirant aus der 1. Liga und durfte trotz Playoff-Viertelfinal-Aus aufsteigen.
Dass in der MHL neu eine ungerade Anzahl von Mannschaften vertreten ist, hatte eine Modus-Anpassung zur Folge. Neu spielen die Teams eine Dreifachrunde. Jede Mannschaft bestreitet 30 Spiele, wobei jedes Team dreimal gegen jedes andere antritt. Pro Runde hat jeweils eine Mannschaft spielfrei.
Weiterhin qualifizieren sich die besten sechs Teams der Qualifikation direkt für die Playoffs, die am 21. Februar 2026 beginnen. Die restlichen zwei Plätze spielen die Klubs auf den Rängen 7 bis 10 nicht mehr wie bis anhin mit Pre-Playoffs aus, sondern in sogenannten Play-Ins. Was das heisst? Der Sieger des Duells zwischen dem Siebten und dem Achten (Hin- und Rückspiel) ist in den Playoffs, der Verlierer erhält eine zweite Chance. Er darf gegen den Sieger des Duells zwischen dem Neunten und dem Zehnten um den letzten Playoff-Platz stechen.
Für den Tabellenelften ist die Meisterschaft nach der Qualifikation direkt zu Ende. Um seinen Platz in der Liga zittern muss niemand. Die Playouts fallen aus, einen Absteiger gibt es nicht. Der MHL-Meister steigt derweil direkt in die Swiss League auf. Natürlich nur, wenn er die Vorgaben der Profiliga erfüllt.