Klarer Zuspruch für neue Wertstoffsammelstelle in Weisslingen
«Ein perfekter Sonntag»
Der Müll bleibt in Weisslingen: Der Souverän spricht sich mit einer deutlichen Mehrheit für die Optimierung der dorfeigenen Sammelstelle aus. Eine Entscheidung, die Vertrauen beweist, so Gemeindepräsident Pascal Martin.
Nun ist es entschieden: Die Weisslingerinnen und Weisslinger behalten ihre Wertstoffsammelstelle. Das Ergebnis fiel deutlich aus: Mit 985 Ja- zu 272 Nein-Stimmen sprach sich die Bevölkerung für die Sanierung und Optimierung der in die Jahre gekommenen Sammelstelle aus.
Wobei das noch eher eine Untertreibung ist: Die Anlage ist gemäss neusten Auflagen nicht mehr gesetzeskonform und somit streng genommen nicht mehr betriebsfähig, sagte Gemeinderat Markus Moser (SVP) bei einer Begehung. Das heisst, dass sie bei einer Kontrolle von kantonaler Ebene jederzeit geschlossen werden könnte.
Vorbereitende Gemeindeversammlung als Grundstein
Bereits vor fünf Jahren nahm der Gemeinderat einen Anlauf, um die Anlage aufzubessern. Er legte der Bevölkerung ein Umbauprojekt über 400’000 Franken vor. Dieses wurde mit zwei Gegenstimmen abgelehnt. Der jetzt angenommene Baukredit wird mit 1,16 Millionen Franken beziffert.
Gemeindepräsident Pascal Martin (SVP) zeigt sich sehr erfreut über das Abstimmungsresultat. «Wuchtig!», sagt er am Telefon und lacht. Und dann etwas ernsthafter: «Das ist ein perfekter Sonntag für Weisslingen. Ich war immer positiv gestimmt. Dass das Resultat so klar ausfällt, freut mich umso mehr.»

Den Grundstein für den positiven Ausgang hat seiner Meinung nach die vorbereitende Gemeindeversammlung im September gelegt. «Vor dieser habe ich viele kritische Stimmen gehört. An der Versammlung konnten wir die Bevölkerung aber abholen – der Antrag wurde dort schon grossmehrheitlich angenommen.» Das und das klare Resultat am Abstimmungssonntag zeige ihm, dass die Weisslingerinnen und Weisslinger Vertrauen in den Gemeinderat haben – und «nicht im ganzen Oberland rumkurven wollen, um zu entsorgen».
Entsorgen auch während Bauarbeiten möglich
Die 1,16 Millionen Franken beinhalten den Rückbau, die Sanierung und Optimierung der Werstoffsammelstelle. Diese Massnahmen werden gemäss Gemeinderat nicht über Steuergelder, sondern Gebühreneinnahmen finanziert. Dafür wird der Preis der 35-Liter-Gebührensäcke von Fr. 1.20 auf Fr. 1.60 erhöht.
Im Rahmen der Bauarbeiten an der Sammelstelle wird auch die seit 2020 stillgelegte Abwasserreinigungsanlage (Ara) auf demselben Areal rückgebaut und umgenutzt. Die Kosten dafür in Höhe von knapp 141’000 Franken sind schon in den 1,16 Millionen Franken enthalten.
Die Bauarbeiten der Sammelstelle beginnen im März 2026 und sollen Mitte 2027 abgeschlossen sein. Währenddessen wird die Entsorgung vor Ort weiterhin möglich sein, wie Gemeindepräsident Pascal Martin sagt. «Es gibt eine Mischform.»