«Maurmer Post» hat eine neue Chefredaktorin
Nach langer Vakanz
Umstrukturierungen und Übergangslösungen prägten mehr als zwei Jahre lang die «Maurmer Post». Der Gemeinderat hofft auf einen Neuanfang mit der neuen Chefredaktorin Anne-Friederike Heinrich.
Nach über zwei Jahren hat die «Maurmer Post» wieder eine Chefredaktorin ohne den Zusatz «ad interim»: Die Kommission der Gemeindezeitung hat Anne-Friederike Heinrich für diese Aufgabe ausgesucht.
Laut der Mitteilung der Gemeinde verfügt Heinrich über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Journalismus. Sie war unter anderem Chefredaktorin der Werbewoche. Neben ihrer journalistischen Tätigkeit schreibt sie Kinderbücher und hat das erste Kinder- und Jugendbuchfestival der Schweiz ins Leben gerufen. Derzeit lebt Heinrich mit ihrer Familie noch in Zürich, wird aber im kommenden Jahr nach Pfaffhausen ziehen.
Heinrich wird die redaktionelle Verantwortung für die Gemeindezeitung ab 1. Oktober übernehmen. Damit endet eine über zwei Jahre andauernde Phase mit zahlreichen Umstrukturierungen und Chefredaktorinnen und -redaktoren ad interim.
Ein «Neustart» – aber ohne kritische Artikel
Im Februar 2023 hatte die damalige Chefredaktorin Annette Schär ihre Kündigung bekannt gegeben. Grund dafür war unter anderem, dass der Gemeinderat die Dorfzeitung in private Hände geben wollte.
Das Vorhaben scheiterte an der Gemeindeversammlung. Der Gemeinderat gab in der Folge die redaktionelle Hoheit an eine eigens gegründete Kommission ab.
Doch die vermeintliche Eigenständigkeit währte nicht lange. Im Februar 2024 stürzte das Gemeindeblatt nach der Berichterstattung über ein mutmassliches Tötungsdelikt in die Krise. Der befristete Vertrag mit Chefredaktor ad interim Thomas Renggli wurde nicht zu einem unbefristeten.
Zudem wurde die Kommission wieder abgesetzt, der Gemeinderat nahm das Heft erneut in die Hand. Die redaktionelle Hoheit hat er kürzlich an eine neu gewählte Kommission unter der Leitung von Anita Gut delegiert. «Der Gemeinderat sieht in der Übergabe an die Kommission und der Wahl von Anne-Friederike Heinrich einen wichtigen Neustart für die ‹Maurmer Post›», schreibt er in der Mitteilung.
Trotzdem: Wie früher wird die «Maurmer Post» mit einer neuen unbefristet angestellten Chefredaktorin nicht mehr sein. Kritische Artikel über die Arbeit des Gemeinderats, wie beispielsweise von Annette Schär im Zusammenhang mit dem Generationenprojekt Looren, haben künftig keinen Platz mehr in der Gemeindezeitung.
Dies hat der Gemeinderat Ende Februar entschieden. Die Dorfzeitung soll eine reine Gemeindepublikation sein. Die Exekutive sieht dies als einzigen rechtlich gangbaren Weg, damit die Zeitung weiterhin von der Gemeinde herausgegeben werden kann.