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Politik

Von 80 auf 85 Prozent

Greifensee macht Ernst und will den Steuerfuss um 5 Prozentpunkte erhöhen

Neben den alljährlichen Mehrkosten in der Bildung und im Gesundheitssektor machen auch andere Investitionen zu schaffen. Ausserdem gibt es ein Defizit bei den Steuereinnahmen.

Greifensee hat zum wiederholten Mal ein Defizit im Budget. Die Gemeinde will jedoch dagegen vorgehen. (Symbolbild)

Foto: Pixabay

Greifensee macht Ernst und will den Steuerfuss um 5 Prozentpunkte erhöhen

Neben den alljährlichen Mehrkosten in der Bildung und im Gesundheitssektor machen auch andere Investitionen Greifensee zu schaffen. Darum reagiert die Gemeinde jetzt.

Der Steuerfuss der Politischen Gemeinde Greifensee liegt aktuell noch bei 80 Prozent. Jetzt beantragt der Gemeinderat eine Erhöhung von 5 Prozentpunkten. Dies ist eine Reaktion auf die sinkenden Einnahmen und die steigenden Investitionen in der Gemeinde, so die Begründung des Gemeinderats.

Die Steuerfusserhöhung ist schon an der letzten Gemeindeversammlung im vergangenen Jahr thematisiert worden. Damals wollte der Gemeinderat den Steuerfuss noch bei 80 Prozent belassen, die Schulgemeinde Nänikon-Greifensee erhöhte ihren Steuerfuss dafür bereits um 2 Prozentpunkte. Sollte nun die Politische Gemeinde nachziehen, könnte das für die Bevölkerung einen Gesamtsteuerfuss von 101 Prozent fürs Jahr 2026 bedeuten.

Steuereinnahmen fehlen

Die Gesamtausgaben sind 2026 auf rund 35,5 Millionen Franken budgetiert, die Einnahmen bei rund 34,2 Millionen Franken. Somit steht der Gemeinde ein Aufwandüberschuss von rund 1,25 Millionen Franken bevor – sofern diese den Steuerfuss erhöht. Immerhin ist dieses Minus niedriger als das budgetierte Defizit von rund 1,9 Millionen Franken für das laufende Rechnungsjahr.

Die ordentliche Steuererhöhung eingerechnet, budgetiert die Gemeinde für das nächste Jahr mit Steuereinnahmen von knapp 20 Millionen Fragen, diese liegen leicht über den 19,7 Millionen des Vorjahresbudgets. Im Gegensatz dazu sinken die allgemeinen Gemeindesteuern auf 17,7 Millionen Franken, deutlich unter den letztjährig budgetierten 19,7 Millionen Franken.

Die Hauptursache dafür sind die fehlenden Firmengewinnsteuern von rund 4 Millionen Franken – im Vorjahr hatte die Gemeinde noch von Nachzahlungen aus früheren Jahren profitiert. Gleichzeitig steigen die Einkommens- und Vermögenssteuern von Privatpersonen nur leicht.

Grösster Kostenfaktor ist nach wie vor Bildung

Den grössten Kostenpunkt in der Gemeinde bildet nach wie vor der Bildungssektor. Die Nettoausgaben werden für 2026 auf rund 11 Millionen Franken geschätzt – das sind rund 300’000 Franken weniger als im Vorjahr. Auch bei den Investitionen ist der grösste Aufgabenbereich die Bildung, denn von den rund 10,6 Millionen Franken Investitionen sind etwa 7 Millionen für die Schulraumerweiterung vorgesehen.

Die Nettoausgaben im Gesundheitssektor belaufen sich auf rund 3,2 Millionen Franken, was einen Anstieg von etwa 370’000 Franken bedeutet. Grund für die Mehrkosten sind die Pflegefinanzierung und die steigenden Beiträge an Alters- und Pflegeheime.

Trotz hohen Investitionen und einem wiederkehrenden Minus stützt sich Greifensee weiterhin auf ein starkes Eigenkapital – rund 41,4 Millionen Franken Ende 2024 – und erhält erstmals seit Langem wieder Mittel aus dem kantonalen Finanzausgleich von rund 1,5 Millionen Franken.

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