Erste Gemeinde unterstützt das GZO Spital mit grosser Mehrheit
Abstimmung in Fischenthal
Das Spital Wetzikon hat die erste Hürde auf dem Weg zur Sanierung genommen. Die Gemeindeversammlung von Fischenthal stimmt der dringend benötigten Finanzspritze zu.
Die Rettungsbemühungen für das Spital Wetzikon sind seit Dienstagabend in einer neuen Phase. Mit Fischenthal stimmte die erste der zwölf Aktionärsgemeinden über die dringend benötigte Finanzspritze über insgesamt 50 Millionen Franken für das Spital ab.
Die Spitalverantwortlichen können nach der Abstimmung an der Gemeindeversammlung ein erstes Mal aufatmen. Mit offensichtlichem Mehr und nur zwei Gegenstimmen sagten die Stimmberechtigten Ja zur Beteiligung der Gemeinde Fischenthal in Höhe von 1,28 Millionen Franken. Der Beitrag macht 2,56 Prozent der benötigten Aktienkapitalerhöhung aus. Insgesamt waren 197 Stimmberechtigte anwesend.
Spitalverantwortliche vor Ort
Das Interesse an der Gemeindeversammlung war so gross, dass zu Beginn zusätzliche Stuhlreihen im Gemeindesaal aufgebaut werden mussten. Vor Ort waren auch mehrere Vertreter des GZO Spitals. Darunter Verwaltungsratspräsident Andreas Mika und Spitaldirektor Hansjörg Herren.
Nach der Abstimmung hallte Applaus durch den Saal. Spitaldirektor Herren wandte sich direkt an die Anwesenden und bedankte sich: «Das ist ein starkes Zeichen für die Region. Wir geben alles, das Spital zu retten und es in die Zukunft zu führen.»
Uneinigkeit über Sanierungskonzept
Im Vorfeld der Gemeindeversammlung hatten sich der Fischenthaler Gemeinderat ebenso wie neun weitere Aktionärsgemeinden für die finanzielle Unterstützung des Spitals ausgesprochen. Mit Bubikon und Rüti scherten jedoch zwei Gemeinden aus. Sie empfehlen eine Ablehnung.
Die Aktienkapitalerhöhung ist Teil eines umfassenden Sanierungskonzepts für das GZO Spital. Vor über einem Jahr geriet das Spital in Schieflage, da es eine 170-Millionen-Anleihe, um einen Neubau zu finanzieren, nicht rechtzeitig zurückzahlen konnte. Der Kanton wollte weder finanziell noch durch eine Staatsgarantie Hilfe leisten.
Seit Ende April 2024 befindet sich das Spital in Nachlassstundung und ist dadurch vor den Forderungen von Gläubigern geschützt. Der erarbeitete Sanierungsplan sieht neben der Kapitalerhöhung durch die Aktionärsgemeinden einen Schuldenschnitt von bis zu 70 Prozent sowie weitere Sparmassnahmen und Wertabschreibungen vor.