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Blaulicht

Bittere Nachricht für Restaurant im Speck

So geht es nach dem Brand mit dem Flugplatz Speck in Fehraltorf weiter

Ein Brand löste auf dem Flugplatz Speck in Fehraltorf am Wochenende einen Grosseinsatz aus. Einen Tag nach dem Feuer ist das Ausmass der Schäden deutlich sichtbar.

Das Feuer zerstörte auf dem Flugplatz Speck in Fehraltorf das Restaurantgebäude.

Foto: Simon Grässle

So geht es nach dem Brand mit dem Flugplatz Speck in Fehraltorf weiter

Bittere Nachricht für Restaurant im Speck

Ein Brand löste auf dem Flugplatz Speck in Fehraltorf am Wochenende einen Grosseinsatz aus. Einen Tag nach dem Feuer ist das Ausmass der Schäden deutlich sichtbar.

Als die Nachricht Daniel Stäubli erreicht, ist er schockiert: Ein Gebäude auf dem Flugplatz Speck in Fehraltorf stand in der Nacht auf Sonntag in Flammen. «Da hofft man erst einmal, dass es keine Verletzten gibt.» Stäubli ist Vorstandsmitglied der Flugsportgruppe Zürcher Oberland, welche den Flugplatz betreibt.

Am frühen Sonntagmorgen informierte dessen Präsident den Vorstand über den Brand. Der Präsident ist Teil der Feuerwehr Fehraltorf und stand bei den Löscharbeiten selbst im Einsatz.

Brand löst Grosseinsatz aus

Den Brand entdeckt hatten kurz vor 3 Uhr Passanten, welche bei der Notrufzentrale eine starke Rauchentwicklung aus einem Gebäude beim Flugplatz Speck in Fehraltorf meldeten. Daraufhin rückten gut 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus der Region aus. Die Löscharbeiten konzentrierten sich hauptsächlich auf das Restaurant im Speck.

Man sieht Feuerwehrautos.
Über 100 Feuerwehrleute standen in der Nacht auf Sonntag im Einsatz. (Archiv)

Den Hangar und die Werkstatt, welche sich neben dem Restaurant befinden, versuchten die Einsatzkräfte vor dem Feuer zu bewahren. Vorsorglich schoben sie 10 Flugzeuge ins Freie, auf dem gesamten Areal stehen gut 80 Flugzeuge. In jedem Flugzeug befindet sich Treibstoff, weshalb es gefährlich hätte werden können. Verletzte gab es beim Brand aber keine.

Die Kantonspolizei Zürich kann auf Nachfrage noch keine Angaben zur Ursache des Feuers machen. Der Brandermittlungsdienst wird dies nun in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft untersuchen. Zudem wurde das Forensische Institut Zürich beigezogen. Die Polizei sucht indessen nach Zeugen. (jgu)

Einen Tag danach sind die Spuren des Feuers nicht zu übersehen. Wo sonst Motoren von Kleinflugzeugen dröhnen und Kinder laut herumtoben, ist es auf einmal still. Statt nach frittierten Pommes riecht es nach Russ und verbranntem Holz. Was einst das Restaurant im Speck war, ist jetzt nur noch eine Brandruine – die Flammen haben den Traditionsbetrieb in Fehraltorf komplett zerstört.

Tische liegen kreuz und quer vor den zerstörten Wänden. Balken sind schwarz verbrannt, Scheiben zerborsten. Die Tafel mit der Aufschrift «Restaurant im Speck» über dem Eingang ist verkohlt; nur noch das Wort Restaurant ist lesbar.

Um das zerstörte Gebäude herum stehen Gitter mit einem schwarzen Sichtschutz. Doch auch diese können nicht verstecken, was Tatsache ist: Der Gastrobetrieb, einst von Highland-Games-Gründer Chrigi Kessler aufgebaut, wird nie mehr derselbe sein.

Ein Hoffnungsschimmer für das Restaurant

Die genaue Schadenssumme ist noch nicht bekannt. Ersten Schätzungen zufolge beläuft sich diese jedoch über alle betroffenen Gebäude gesehen auf mehrere hunderttausend Franken. Das Restaurant und der Selbstbedienungskiosk Windy Corner bleiben bis auf Weiteres geschlossen. Sabrina Gisler und Markus Zürcher, die den «Speck» seit Anfang Jahr führten, können sich wegen der laufenden Ermittlungen noch nicht zum Vorfall äussern. 

Die Flugsportgruppe, welche das Gebäude besitzt, steht jedoch in Kontakt mit den Betreibern. «Das war eine erschütternde Nachricht für sie. Die Betroffenheit ist riesig», sagt Stäubli.

Das Restaurant habe eine besondere Bedeutung für Fehraltorf. Deshalb will die Flugsportgruppe dort wieder einen gleichwertigen Bau errichten. Als ersten Schritt hat der Vorstand ein Projektteam ins Leben gerufen, welches sich mit dem Wiederaufbau beschäftigt. Eine erste Sitzung fand bereits am Sonntagabend – wenige Stunden nach dem Vorfall – statt.

«Wir möchten in den nächsten paar Wochen eine vorläufige Ersatzlösung bereitstellen», stellt Stäubli in Aussicht. Wie dieses Provisorium genau aussehen wird – und wie lange der Bau dauern soll –, ist noch offen. «Das Ziel ist, dass wir den Restaurantbetreibern wieder eine Perspektive geben können.»

Flugzeuge können wieder abheben

Die Auswirkungen des Feuers sind aber nicht nur beim Restaurant sichtbar. «Die Schäden beim Hangar und bei der Werkstatt sind beträchtlich», sagt Stäubli. So beschädigte das Feuer vor allem das Dach der Werkstatt, weshalb diese mit einem Provisorium zugedeckt werden musste. Das Dach des Hangars hingegen litt vor allem unter der grossen Hitze. Stäubli rechnet damit, dass beide Dächer saniert oder erneuert werden müssen.

Der Flugbetrieb aber konnte bereits am Montagmorgen ab 8 Uhr wieder aufgenommen werden. Dieser war lediglich am Sonntag aufgrund der Arbeiten der Einsatzkräfte nicht möglich.

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