ZVV will Busfahrpläne im Oberland verdichten – und im Glattal ausbauen
Zusatzkurse ab Dezember
Der Zürcher Verkehrsverbund hat am Montag die geplanten Änderungen für den Fahrplanwechsel im Dezember präsentiert. In der Region sollen bald mehr Busse fahren.
Die ganz grossen Veränderungen kommen im nächsten Jahr auf die Region nicht zu. Dennoch stellt der am Montag veröffentlichte Fahrplan des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) einige Neuerungen ab kommendem Dezember in Aussicht. Anpassungen gibt es vor allem im Busnetz, das auf verschiedenen Linien verdichtet werden soll. Erst auf den Fahrplanwechsel Ende 2025 ist im Glattal eine neue Buslinie geplant.
Zu den Hauptprofiteuren im nächsten Jahr gehört die Gemeinde Bäretswil – dank zusätzlichen Kursen auf den Linien 850 und 851 zwischen Wetzikon und Bauma respektive Wetzikon und Adetswil. Auf beiden Linien sollen die Busse künftig am Samstag alle 30 Minuten verkehren. Dadurch ergibt sich zwischen Wetzikon und Bäretswil ein 15-Minuten-Takt.
Verdichtung in den Zentren
Auch auf Wetziker Stadtgebiet verkehren die Busse voraussichtlich bald noch häufiger. So sieht der Fahrplanwechsel im Dezember zusätzliche Kurspaare im Halbstundentakt auf der Buslinie 856 zwischen dem Bahnhof Wetzikon und der Haltestelle Kastellstrasse vor.
Die Linie 857 vom Wetziker Bahnhof ins Zentrum soll am Samstag zwischen 12 und 19 Uhr neu im 15-Minuten-Takt fahren. Unter der Woche kann dafür die Haltestelle Zentrum während der Hauptverkehrszeiten am Abend von dieser Linie nicht mehr angefahren werden. Dafür verantwortlich seien neue Tempo-30-Zonen auf der Spitalstrasse, heisst es.
Zusätzliche Kurse in Gossau und Rüti
Auch die Gemeinde Gossau soll am Wochenende besser ans ÖV-Netz angeschlossen werden. Der Rundkurs 862 von und nach Wetzikon wird im Raum Gossau die meisten Haltestellen am Samstag im 15-Minuten-Takt anfahren. Auf dem Rundkurs der Linie 884 vom und zum Bahnhof Rüti ist am Samstag ebenfalls ein durchgehender 15-Minuten-Takt vorgesehen.
Auf der Linie 870 zwischen dem Bahnhof Rüti und dem Bahnhof Hinwil sollen die Busse neu durchgehend alle 30 Minuten verkehren. Anpassungen plant der ZVV auch auf der Strecke der Linie 880 zwischen Rüti und den Sportanlagen Frohberg in Stäfa. Hier sollen sowohl zusätzliche Verbindungen als auch Kursanpassungen die Anschlüsse und die Pünktlichkeit verbessern.
Im Raum Uster wiederum ist auf der Postautolinie 830 nach Pfäffikon neu auch am Sonntag ein Halbstundentakt geplant. Auf verschiedenen Buslinien in der Region sind ausserdem zusätzliche Kurse wochentags am frühen Morgen vorgesehen.
Die detaillierten Fahrplanänderungen für die ganze Region sind unter zvv.ch/fahrplanverfahren abrufbar. Die Fahrpläne für die Jahre 2025 und 2026 liegen noch bis zum 25. März öffentlich auf. Änderungswünsche können ausschliesslich bei der Wohngemeinde eingereicht werden.
Verkürzter Nachtbus im Tösstal
Keine grossen Änderungen sind im S-Bahn-Netz in der Region zu erwarten. Einzig das Tösstal profitiert wochentags von einem neuen Morgenkurs der S26 um 4.40 Uhr von Bauma nach Winterthur. Am Wochenende ist jeweils in der Nacht ein zusätzlicher Kurs ab Winterthur (0.47 Uhr) und ab Bauma (0.40 Uhr) geplant.
Definitiv in den Fahrplan aufgenommen werden die zusätzlichen Morgenkurse der Buslinie 825 um 6.49 Uhr ab Turbenthal, Bahnhof, sowie um 6.59 Uhr ab Ehrikon. Diese haben sich im Versuchsbetrieb bewährt.
Reduziert wird dafür das Nachtnetz-Angebot im Tösstal. Der Nachtbus N87 ab Wetzikon wird wegen der neuen Tempo-30-Zonen in Wetzikon nur noch bis zum Bahnhof in Bauma verkehren. Die Strecke zum Bahnhof Steg wird gestrichen.
Neuerungen bei der Forchbahn
Deutliche Veränderungen kommen auf die Passagiere der Forchbahn zu – allerdings erst ab Dezember 2025. Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) planen den Gesundheitscluster im Gebiet Lengg besser zu erschliessen. Deshalb sollen künftig die Tramlinien 4 und 5 (statt 11) zwischen Bahnhof Stadelhofen und Rehalp verkehren. Dies wiederum hat Auswirkungen auf die Forchbahn.
Geplant sind ein Viertelstundentakt der Forchbahn-Züge zwischen Bahnhof Stadelhofen und Forch. Auf der Strecke Stadelhofen–Rehalp ergibt sich dadurch in Kombination mit den Tramlinien ein 7,5-Minuten-Takt. Ausserhalb der Hauptverkehrszeiten sowie bei den Schnellzügen zwischen Forch und Esslingen und am Wochenende bleibt der Fahrplan unverändert.
Neue Buslinie im Glattal ab 2025
Ebenfalls erst im Dezember 2025 ist die Lancierung der Buslinie 702 zwischen dem Bahnhof Schwerzenbach und dem Bahnhof Forch geplant. Die Linienführung ist via Fällanden, Ebmatingen und Aesch vorgesehen. Die Busse sollen wochentags zwischen 6 und 20 Uhr im Halbstundentakt verkehren. Die Linie 744 soll dafür eingestellt werden.
Aesch soll durch die neue Linie eine durchgehende ÖV-Erschliessung erhalten. In Schwerzenbach ist eine neue Bushaltestelle beim Gemeindehaus geplant. Auf dem Abschnitt zwischen dem Bahnhof Schwerzenbach und Benglen, Langwis soll durch die Abstimmung mit der Buslinie 705 ein 15-Minuten-Takt entstehen.
Veränderungen gibt es auch auf den Linien 701, 743 und 745. Durch Routenanpassungen sollen die Anschlüsse an die S12 beim Bahnhof Stettbach verbessert werden. Zudem sind ebenfalls engere Taktungen vorgesehen.
In einer früheren Version dieses Artikels hiess es, dass es in Gossau wochentags bisher nur einen Halbstundentakt gibt. Das ist nicht korrekt. Die Busse der Linie 862 verkehren wochentags alle 15 Minuten.