Zu diesem Hofladen im Tösstal gehört neuerdings ein Selbstbedienungscafé
Hofladen zum Verweilen
Seit langer Zeit betreibt die Familie Fuhrer unweit von Saland ihren Hofladen. Dieses Jahr hat sie das Geschäft um ein Café erweitert. Zu Besuch im Girentobel.
Mittwochnachmittag auf dem Hof Girentobel: Hühner gackern, Kinder spielen im Sandkasten, und Erwachsene geniessen ein Getränk im Selbstbedienungscafé.
Seit einigen Monaten führt die Familie Fuhrer auf ihrem Hof neben Saland nebst einem vergrösserten Hofladen auch ein Café. Gästinnen und Gäste bedienen sich selbst, eine Kaffeemaschine und Apfelmost aus der Region stehen bereit.
«Die Menschen haben das Bedürfnis, zu verweilen», sagt Marina Fuhrer. Sie hat den Hofladen zusammen mit ihrem Mann Beat Fuhrer von dessen Mutter übernommen.
Laut der Bäuerin gibt es in der Region nicht mehr viele Orte zum Verweilen, und insbesondere am Wochenende sind Cafés oft geschlossen.
Weil das Geschäft im Girentobel als Selbstbedienungsbetrieb läuft, können die Fuhrers grosszügige Öffnungszeiten anbieten. Der Laden inklusive Café ist täglich von 6.30 bis 22 Uhr geöffnet. Gerade abends nehmen viele Leute die Einkaufsmöglichkeit nach der Arbeit in Anspruch.
Ideale Lage für jedes Verkehrsmittel
In einem hellen Innenraum mit zwei grossen, runden Holztischen oder im Aussenbereich mit Blick auf die Freilandhühner können Ausflügler verweilen.
Zur Kundschaft von Hofladen und Café im Girentobel zählen Menschen aus der ganzen Region. So auch Herr und Frau Hess aus Bäretswil. Sie fahren jeweils mit dem Auto oder im ÖV von zu Hause nach Bauma und spazieren entlang der Töss bis zum Girentobel.
«Das Format des Cafés ist super», sagt Herr Hess. Manchmal bringen er und seine Frau sogar ihren Besuch hierher.
Werbung braucht die Familie Fuhrer gar nicht zu machen. Denn das Geschäft läuft dank persönlichen Weiterempfehlungen gut.
Für alle etwas dabei
Dank der grösseren Ladenfläche konnten die Fuhrers ihr Sortiment erweitern. Viele Produkte stammen direkt von ihrem eigenen Hof. Andere beziehen sie aus der Region.
«Bei der Lebensmittelauswahl achten wir auf die Bedürfnisse der Kundschaft», sagt Marina Fuhrer. Neuerdings gehören beispielsweise Joghurts, die in Bichelsee TG produziert werden, zum Angebot. Oder 19 verschiedene Sorten Raclette-Käse aus der ganzen Region.
Mit der jahrelangen Hofladen-Erfahrung weiss Marina Fuhrer, was bei ihren Kundinnen und Kunden gut ankommt. «Wir verkaufen fast nur, was wir selbst auch gerne essen», sagt sie.
Übrig gebliebene Produkte gibt es selten. Wenn, dann kann die Familie Fuhrer diese selbst noch verwerten. «Ich muss eigentlich nie etwas wegwerfen», sagt Marina Fuhrer.
Vom Holzwägeli zum Hoflädeli
Schon die Schwiegereltern von Marina Fuhrer betrieben den Direktverkauf ihrer Produkte auf dem Wochenmarkt in Turbenthal. Zudem stand auf dem Hof ein Holzwagen, der mit Eiern und am Wochenende mit selbst gebackenem Brot und Zopf befüllt war.
Es war schon immer der Traum von Heidi Fuhrer, der Mutter von Marinas Mann Beat, einen eigenen Hofladen zu führen. Als sie mit ihrem Mann zum 50. Geburtstag eine dreiwöchige Kanada-Reise unternahm, entschlossen sich Beat und Marina Fuhrer kurzerhand, den ehemaligen Kuhstall zu einem Hofladen umzufunktionieren.
Als Heidi Fuhrer von den Ferien zurückkehrte, war sie plötzlich Eigentümerin eines kleinen Hofladens. Die Überraschung war riesig und gelang. Und auch die Nachfrage steigt seither an.
Jetzt, knapp zehn Jahre später, führen Beat und Marina Fuhrer den Hofladen. Heidi Fuhrer arbeitet nach wie vor im Hofladen mit.
«Es ist toll, wenn wir unsere eigenen Produkte direkt verkaufen können», sagt Marina Fuhrer. Bis jetzt lohnt es sich für die beiden.