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Wie soll das neue Quartier rund um den Bahnhof Wetzikon aussehen?

Für den Stadtraum Unterwetzikon sind immer noch zwei Varianten im Rennen. Entscheiden konnte man sich bisher nicht, was jetzt zu Mehrkosten führt.

Rund um den Bahnhof Wetzikon soll ein neues, lebendiges Quartier mit vielfältigen Nutzungen und Freiräumen entstehen.

Foto: PD

Wie soll das neue Quartier rund um den Bahnhof Wetzikon aussehen?

Projekt der Stadt und SBB

Noch immer sind zwei Lösungsansätze für die Entwicklung des Bahnhofareals in Unterwetzikon im Spiel. Eine teure Unentschlossenheit.

Seit mehr als zwei Jahren arbeitet die Stadt Wetzikon gemeinsam mit den SBB an einem zukunftsfähigen Masterplan für den Stadtraum Unterwetzikon. Zwei Lösungsvarianten sind momentan noch im Spiel. Festlegen konnte man sich bisher nicht, was jetzt unter anderem zu Mehrkosten führt.

Rund um den Bahnhof Wetzikon soll ein neues, lebendiges Quartier mit vielfältigen Nutzungen und Freiräumen entstehen, indem ein neuer Bushof als Verkehrsdrehscheibe dient.

Ein Masterplan soll die verschiedenen öffentlichen und privaten Bauvorhaben koordinieren und betrieblich in Übereinstimmung bringen. Dieser wird nun seit Anfang 2022 in drei Schritten über einen Zeitraum von drei Jahren erarbeitet.

Man sieht einen Zeitplan für die Erarbeitung des Masterplans für die Bahnhofentwicklung in Wetzikon.
Bis Ende 2024 soll der Masterplan für den Stadtraum Unterwetzikon abgeschlossen sein.

Im aktuellen Planungsschritt werden in einer Machbarkeitsstudie zwei Lösungsansätze für die Bahnhofentwicklung vertieft geprüft. Der Unterschied zwischen den beiden Varianten liegt dabei primär in der Ausgestaltung des Bushofs, den städtebaulichen Möglichkeiten und dem Einfluss auf den Verkehr.

Der erste Lösungsansatz sieht eine Entwicklung mit Bushof beim Postquartier vor. Der zweite positioniert den Bushof beim heutigen «Park & Ride». Beide Lösungsansätze beinhalten Wohn- und Gewerbebauten sowie Parkierungsanlagen und Freiräume.

«Keine der beiden Varianten hat sich bis jetzt als klarer Favorit herauskristallisiert», erklärt Stefan Lenz (FDP), Stadtrat Hochbau und Planung. Deshalb werden weiterhin zwei Teams an beiden Vorschlägen weiterarbeiten, was laut dem Stadtrat zu mehr Aufwand und zusätzlichen Kosten führt.

Sobald die Entscheidung für die Bestvariante falle, werde diese anschliessend zu einem von der Stadt und den SBB gemeinsam getragenen Zielbild überführt. Das Zielbild zeigt den angestrebten Endzustand des Bahnhofgebiets und bildet die Grundlage für den Masterplan.

Teurer als geplant

Die Mehrkosten von insgesamt 450'000 Franken sind aber nicht nur auf die beiden Lösungsansätze, die noch im Rennen sind, zurückzuführen, sondern auch auf den komplexen Planungsprozess. Die vielschichtigen Bedürfnisse und Anforderungen sowie die engen räumlichen Verhältnisse rund um den Bahnhof haben sich für das Planungsteam als erheblicher Kostenfaktor erwiesen.

Ältere Grundlagenstudien für den Bushof hätten aufgrund der geänderten Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes neu aufbereitet werden müssen. Auch dass die Rapperswilerstrasse Teil des Nationalstrassennetzes geworden sei, habe die Aufwände in der Planung der Übergänge und der Veloführung für die Anbindung an die umliegenden Quartiere erhöht. «Wir haben die Kosten für dieses Planungsverfahren in der Ausschreibung unterschätzt», sagt Lenz.

Der finalisierte Masterplan soll bis Ende Jahr fertig sein, die konkreten Teilprojekte mit den geschätzten Baukosten benennen und die Beteiligung und Kostenteilung zwischen der Stadt und den SBB regeln. Voraussichtlich im November 2025 werde die Wetziker Stimmbevölkerung an der Urne über den entsprechenden Rahmenkredit entscheiden können.

Wichtige Stimmen aus der Bevölkerung

Die Verantwortlichen der Stadt Wetzikon und der SBB haben seit dem Start des Projekts einen breit angelegten Mitwirkungsprozess lanciert. Bisher wurden drei Forumsveranstaltungen durchgeführt, um die Grundeigentümer sowie verschiedene Anspruchsgruppen in die Entwicklung einzubeziehen.

Die Inputs aus den Foren wie auch aus zusätzlichen Treffen mit den Grundeigentümern seien für die Planung sehr wertvoll. «Ein viertes Forum ist für den 26. September geplant, sobald der Masterplan finalisiert ist», sagt Lenz.

Am Sonntag, 9. Juni, von 11 bis 15 Uhr sind Vertretungen der Stadt und des Projektteams mit einem Informationsstand im Rahmen des Wetziker Stadtfests präsent und beantworten Fragen zum Projekt.

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