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Als Turner und Organisator gefordert

Wenn der lange Tag zu viel Kraft kostet

Für fünf in der höchsten Kategorie turnenden Mitglieder des Turnvereins Fehraltorf begannen die Zürcher Kantonalen Meisterschaften in der eigenen Halle weit vor ihrem Wettkampf – sie gehörten dem OK an. Wie Yanis Blaser.

Seine Doppelrolle im OK und als Turner war anstrengend: Yanis Blaser bei einer Übung.

Foto: Dusan Isaak

Wenn der lange Tag zu viel Kraft kostet

Für fünf in der höchsten Kategorie turnende Mitglieder des Turnvereins Fehraltorf begannen die Zürcher Kantonalen Meisterschaften in der eigenen Halle weit vor ihrem Wettkampf – sie gehörten dem OK an. Wie Yanis Blaser.

Lange hatte der Zürcher Turnverband nach einem Organisationskomitee für die kantonalen Meisterschaften gesucht. Ein Jahr ohne diesen Wettkampf? Undenkbar für die Geräteriege des TV Fehraltorf. Und so sprang sie Mitte Mai kurzfristig ein, um den Anlass durchzuführen.

Im achtköpfigen OK engagierten sich gleich fünf aktive K7-Turnerinnen und -Turner – unter ihnen auch Yanis Blaser, der K6-Kantonalmeister 2024. Obwohl das erste Jahr in der höchsten Kategorie 7, trat er am Samstag in Fehraltorf mit Ambitionen auf einen Top-Platz an.

Sein Tag begann dabei weit vor seinem Einsatz als Turner. Zuständig für das Ressort Personal, wies Blaser um halb sechs morgens die Helfenden in ihre Schichten ein. Und half da aus, wo noch jemand fehlte. «Es war nicht einfach, genügend Leute zu finden», erklärt er, «am Schluss sprangen auch Kollegen von mir ein, die nichts mit dem Turnen zu tun haben.»

Den ganzen Tag durch galt es für Blaser, die Helfenden zu koordinieren. Erst eine halbe Stunde vor dem eigenen Wettkampf, rund zwölf Stunden nach «Arbeitsbeginn», nahm er sich aus dem Geschehen heraus. Und bereitete sich aufs Turnen vor.

Als er den Wettkampfplatz betrat, realisierte Blaser indes, dass er Hunger hatte. Wie das sein konnte? «Ich hatte den ganzen Tag vergessen, etwas zu essen», so der 20-Jährige.

In Wädenswil kann er einfach turnen

Energie gab ihm das Publikum. Es feuerte die lokalen Turner lautstark an. Blaser sagt: «Die Stimmung war genial, doch mir fehlte die Konzentration, ich konnte mich nicht fokussieren. Es schlichen sich Fehler ein.» Und realisierte: «Der lange Tag hat zu viel Kraft gekostet.» Am Ende wurde er Zehnter.

Darüber ärgern mochte er sich nicht. «Es ist schade, aber enttäuscht bin ich nicht», sagt Blaser. Er habe den OK-Posten ja freiwillig übernommen, um dem Verein und dem Turnen etwas zurückzugeben. Sein Fazit: «Es war trotz anstrengender Aufgabe eine tolle Erfahrung.»

Nun freut sich Blaser auf den Kantonalfinal in Wädenswil. Der Final am 14. September ist der letzte von vier Selektionswettkämpfen für die Schweizer Meisterschaften.

Für diese möchte sich Blaser qualifizieren. Was ihm zugute kommt: Jeder Turner hat ein Streichresultat. Und im nächsten Wettkampf fällt die Doppelbelastung wieder weg. «In Wädenswil kann ich dann nur turnen.»

Ein Trio teilt sich den Sieg

Im K7 gewann Philipp Bertschinger-Wüest vom TV Bauma die Silbermedaille. Bei den Turnerinnen wurde die für den TV Altstetten antretende Ustermerin Norina Imhoof derweil Zweite. Bronze sicherte sich Lea Hodel vom TV Effretikon.

Dass das Podest jeweils hart umkämpft ist, zeigte sich im K6. Gleich drei Turnerinnen teilten sich den Sieg, darunter mit Jael Rüdisühli (TV Effretikon) und Yael Keller (TV Egg) zwei Oberländerinnen.

In der Kategorie 5A sind die Grüninger Nienke Kuipers und Nadine Angst weiterhin in bestechender Form. Kuipers siegte an allen Wettkämpfen, gar am Eidgenössischen Turnfest (ETF) in Lausanne. Angst durfte sich jeweils Silber umhängen lassen, ausser am ETF gabs Bronze.

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