Unterhaltsgenossenschaft hat einen neuen Präsidenten
Gemäss Statuten sollte die Genossenschaftsversammlung der Unterhaltsgenossenschaft (UHG) Neubrunnertal und Umgebung im Februar oder März stattfinden. Das war auch dieses Jahr so geplant. Doch dann kam da ein mikroskopisch kleines Ding dazwischen. So musste die GV verschoben werden, und Präsident Urs Göldi blieb noch ein paar Wochen länger im Amt als geplant.
«Es ist nicht alles wie sonst», sagte Göldi am Mittwochabend im Armbrustschützenhaus Turbenthal. Noch bevor man den Versammlungsraum betrat, musste man sich in einer Namenliste mit Telefonnummer registrieren. 38 Stimmberechtigte taten dies. Die Genossenschaft zählt aktuell 284 Mitglieder. Es war das letzte Mal, dass Urs Göldi die GV leitete, denn an diesem Abend wurde er abgelöst.
Fast 40 Jahre involviert
Urs Göldi wurde 1991 in den Vorstand der neu gegründeten UHG Neubrunnertal aufgenommen. 1999 übernahm er das Aktuariat, 2002 das Präsidium. Nach 18 Jahren übergibt der Förster den Genossenschaftsvorsitz nun in jüngere Hände.
«Urs fand immer eine Lösung, und er war nie hässig.»
Walter Fehr (parteilos), Gemeinderat Turbenthal
Als Land-/Forstwirtschafts- und Gewässervorsteher sowie als Vizepräsident der Genossenschaft übernahm der Turbenthaler Gemeinderat Walter Fehr (parteilos) die Verabschiedung. «Er ist so lange dabei, dass er nicht mehr weiss, was er alles gemacht hat», meinte Fehr. Tatsächlich war Göldi fast 40 Jahre in Meliorationen und Güterzusammenlegungen involviert. Im Oktober 1980 wurde er Kommissionsmitglied der Melioration Neubrunnertal. Zudem war er in den Genossenschaften Landumlegung Turbenthal-Nord und Turbenthal-Süd aktiv.
«Urs fand immer eine Lösung, und er war nie hässig», lobte Walter Fehr. Das bestätigte der Geehrte. Er habe in den 40 Jahren nie grosse «Lämpen» gehabt, was er als Privileg betrachte. Ein anderes Privileg darf er künftig betrachten: eine von Stefan Hübscher mit der Motorsäge geschnitzte Eule. Die wurde ihm zum Abschied und in Anerkennung seiner grossen Dienste überreicht.
Es herrscht Einstimmigkeit
Michael Lauener habe sich nicht sehr freudig bereit erklärt, das Amt zu übernehmen, sagte Göldi. Lauener bedankte sich dennoch für die einstimmige Wahl: «Ich freue mich auf die neue Herausforderung.»
Er kann einen steilen Aufstieg verzeichnen, wurde er doch erst letztes Jahr in den Vorstand gewählt – nach der Aufnahme der Landumlegung Turbenthal-Süd in die UHG Neubrunnertal und Umgebung. Wie gross die Umgebung ist, zeigt sich an der Tatsache, dass der Wohnsitz des Präsidenten von einem Hügelzug auf den anderen wechselt. Göldi wohnt im Beerberg im Westen, Lauener im so genannten «Turbenthaler Blinddarm», einem Spickel im Pirg, der sich in den Kanton Thurgau vorschiebt. Dazwischen liegt das Tal, das der Genossenschaft den Namen gibt.
Da Urs Göldi aus dem Vorstand ausscheidet, musste ein neues Mitglied gefunden werden. Simon Weber, Förster Turbenthal-Süd, wurde einstimmig gewählt. Andri Furrer, noch einer aus dem Pirg, ersetzt Ueli Sprecher als Rechnungsrevisor.
Sämtliche Geschäfte wurden von Anwesenden einstimmig genehmigt. Darunter auch die Betriebsrechnung, die mit einem Ertragsüberschuss von über 294’000 Franken abschliesst. Dies ist vor allem dem Einkauf der Landumlegung Turbenthal-Süd geschuldet, aber auch kleineren Aufwendungen beim Wegunterhalt. (Albert Büchi)
Der neue Präsident
Michael Lauener ist 34-jährig, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er wohnt in der Emmerwies im Turbenthaler Pirg. Der Landwirt ist Ackerbaustellenleiter der Gemeinde Turbenthal.