Sport

Abgang der Führungscrew

Knall bei den Riders – Trainer und Sportchef sind weg

Trainer Thomas Appenzeller und Sportchef Giovanni Marti sind bei den Floorball Riders Dürnten-Bubikon-Rüti per sofort zurückgetreten. Der Schritt kommt aus dem Nichts.

Sind nicht mehr im Amt: der bisherige Sportchef Giovanni Marti (links) und Trainer Thomas Appenzeller.

Foto: Floorball Riders

Knall bei den Riders – Trainer und Sportchef sind weg

Trainer Thomas Appenzeller und Sportchef Giovanni Marti sind bei den Floorball Riders Dürnten-Bubikon-Rüti per sofort zurückgetreten. Der Schritt kommt aus dem Nichts.

In der letzten Runde feierten die NLA-Frauen der Floorball Riders Dürnten-Bubikon-Rüti endlich den ersten Saisonsieg. Nun ist es Anfang Woche zum grossen Knall gekommen. Trainer Thomas Appenzeller und Sportchef Giovanni Marti haben ihren Rücktritt bekannt gegeben.

Der Schritt kommt – zumindest von aussen gesehen – völlig überraschend. Über die genauen Gründe, die zu diesem führten, hält sich Marti auf Anfrage bedeckt. Stattdessen sagt er: «Mein Bedauern ist gross. Ich hätte gerne mit dem Team zusammen die Ziele erreicht.»

Trennungen seien Teil des Sports, findet Marti. «Wenn die Meinungen auseinandergehen, gibt es das. Ich möchte aber betonen: Wir sind nicht im Streit auseinandergegangen.»

Appenzeller will die internen Vorgänge in der Öffentlichkeit ebenso wenig wie Marti ausbreiten. Er sagt zu seinem Entschluss, den Klub mitten in der Saison zu verlassen: «Ich musste selbst konsequent sein.» In welchen Bereichen gab es denn aus seiner Sicht entscheidende Meinungsverschiedenheiten? «Wir hatten eine unterschiedliche Auffassung bezüglich Teamführung und des Erreichens der gesteckten Ziele.»

Kivirand neu alleinige Chefin

Appenzeller trat letztlich zurück, weil die Zusammenarbeit mit Co-Trainerin Katrin Kivirand nicht wie erhofft harmonierte. Der Egger hatte mit den NLA-Frauen der Kloten-Dietlikon Jets 2022 als Headcoach das Double gewonnen. Anfang 2024 und nach der Freistellung des Duos Philipp Düsel und Nicola Saluz war er dann bei den Riders als «Feuerwehrmann» eingesprungen, ehe er letzte Saison die Bande wieder verliess und zusammen mit Marti die sportliche Verantwortung für das NLA-Team trug.

Die 36-jährige Estin Katrin Kivirand stiess derweil auf diese Saison hin neu zu den Floorball Riders – und fungierte seither an der Seite von Appenzeller. Bevor sie ins Oberland wechselte, gehörte Kivirand beim B-Ligisten Zäziwil dem Trainerstab an.

«Es gab nicht den einen Schlüsselmoment», sagt Co-Präsident Philipp Meier. «Die Diskrepanzen waren aber schon länger präsent. Wir haben versucht, zu helfen und zu motivieren, damit gewisse Dinge anders angepackt werden.» Dennoch kam es am Ende zum Rücktritt von Appenzeller.

Kivirand fungiert dadurch neu als alleiniger Headcoach. Unterstützung erhält sie von den bisherigen Assistenten Yannick Lanzini und Michael Schweizer.

Eine Trainerin mit einem Block beugt sich zu einer Spielerin herunter.
Sie gibt nun allein die Richtung vor: Katrin Kivirand ist nun Cheftrainerin bei den Floorball Riders.

Das Team wurde am Montagabend über die personellen Veränderungen informiert und absolvierte danach eine erste Trainingseinheit in der neuen Konstellation. «Der Fokus im Training war unter den gegebenen Umständen gut», sagt Meier.

Gleichzeitig sucht der Verein Verstärkung für den Staff – welche Rollen die Personen in diesem übernehmen sollen, ist derzeit noch offen. Die Position des abgetretenen Sportchefs Marti übernimmt derweil vorübergehend Philipp Meier, der in dieser schwierigen Phase enger ans Team rückt.

Intakte Playoff-Chancen

Martis Engagement bei den Riders war eng mit Thomas Appenzeller verknüpft, sodass sein Rücktritt nach dem von Appenzeller auch eine logische Konsequenz darstellt. Beide verfügen über viel Erfahrung im Frauenunihockey.

Der in Pfäffikon lebende Marti ist seit Jahrzehnten im Unihockey aktiv – sowohl im Verband als auch auf Klubebene. Als Sportchef feierte er einst mit dem UHC Dietlikon (heute Kloten-Dietlikon Jets) mehrere Meistertitel sowie Cup-Siege und gewann mit dem Team den Europacup. Im Frühjahr 2024 hatte er die Position des Sportchefs bei den Riders übernommen.

Nach einer enttäuschenden ersten Saison, in der die Oberländerinnen einmal mehr in die Playouts mussten, liegen sie nach acht Runden zwar erneut auf dem vorletzten Platz. Das auf zahlreichen Positionen veränderte und mit mehreren Ausländerinnen verstärkte Team hat aber spielerisch einen deutlichen Schritt vorwärts gemacht und weiterhin intakte Playoff-Chancen.

Schon am Samstag dürfte sich zeigen, wie hohe Wellen die Abgänge von Appenzeller und Marti im Team geschlagen haben. Dann empfangen die Riders zu Hause das noch punktlose Schlusslicht Uri.

Mit einem Sieg könnten die Oberländerinnen nach den jüngsten Turbulenzen nicht nur ihre Playoff-Ansprüche unterstreichen, sondern auch über den Trennstrich springen.


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