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Gesellschaft

So lief die Aussprache zur Eggstrasse in Maur

Die Eggstrasse in Maur sorgt schon länger für erhitzte Gemüter. Ende Januar trafen sich die Gemeinde und die Anwohner zu einem Gespräch.

Die Betroffenen haben genug: Bewohner trafen sich mit Gemeindevertretern, um die Probleme an der Eggstrasse zu klären.

Foto: Matthias Müller

So lief die Aussprache zur Eggstrasse in Maur

Nach Streit um Verkehr

Die Situation an der Eggstrasse ist angespannt. Nun haben sich die Gemeinde und die Bewohner getroffen, um die Probleme zu besprechen.

721 Fahrzeuge verkehren pro Tag auf der Eggstrasse in Maur. Zumindest gemäss den Durchschnittszahlen, auf die sich ein Gutachten des Ingenieurbüros Gossweiler AG aus Dübendorf bezieht. Im Jahr 2023 wurden elf Messungen von der Gemeinde durchgeführt.

Die Anwohner empfanden diese Anzahl als zu niedrig, stellten auf eigene Faust Messungen an und kamen auf ein komplett anderes Resultat: Sie zählten innerhalb von sechs Stunden 1102 Fahrzeuge.

Selbstgebastelte Transparente protestieren gegen den Schleichverkehr an der Eggstrasse in Maur.
Die Anwohnenden haben genug: Mit selbstgebastelten Transparenten protestieren sie gegen den Schleichverkehr an der Eggstrasse.

Das Verkehrsaufkommen beschäftigt die Bewohner schon länger. Am 31. Januar traf sich die Gemeinde Maur schliesslich mit vier betroffenen Anwohnern, um über die Situation zu diskutieren.

Bereits vor drei Jahren hatte ein Maurmer Vater eine Petition gestartet, um die Sicherheit zu erhöhen. 2021 war die Situation also schon ein Problem für die Anwohner: Doch wirklich eskalieren liessen die Situation erst die Sanierungen an der Aeschstrasse. Die zeitweilige Sperrung der Aeschstrasse führte zu noch mehr Verkehr auf der Nebenstrasse – und einer Plakatprotestaktion der Anwohner.

Im Oktober des vergangenen Jahrs wurde deshalb eine weitere Petition gegen die «untragbare Verkehrssituation» eingereicht und von 185 Betroffenen unterzeichnet. Die Gemeinde reagierte: Sie sperrte die Eggstrasse bis zum Ende der Sanierungen für Lastwagen und veranlasste eine verkehrstechnische Prüfung der Strasse. Mit dem oben erwähnten Resultat, dass die Dübendorfer Ingenieure auf ganz andere Zahlen kamen als die Maurmer Anwohner.

Ende Januar fand nun eine «Chropfleerete» zwischen Gemeinde und Anwohnern der Eggstrasse statt. Dies berichtet die «Maurmer Post» in der Ausgabe vom 26. Januar. «Die Besprechung wurde seitens der Gemeinde als konstruktiv und lösungsorientiert wahrgenommen», erzählt Leonardo Bernaschina, Sachbearbeiter für Tiefbau und Sicherheit, der die Behörden gemeinsam mit Thomas Hügli (GLP), dem Ressortvorsteher Sicherheit und Kultur, vertrat. Ebenfalls mit von der Partie waren zwei Mitarbeiter des Ingenieurbüros und vier Anwohner.

Sowohl das Gutachten als auch die Anliegen der Anwohner wurden besprochen. Die Bewohner fordern bauliche Massnahmen, Verkehrsregulierungssysteme und eine erneute Verkehrsmessung.

Die nächsten Schritte

Nach Abschluss des Sanierungsprojekts soll nun eine präzisere und differenzierte Zählung durchgeführt werden. Es wird ebenfalls weiterhin untersucht, ob ein dauerhaftes Lastwagenverbot auf der Eggstrasse eingeführt werden kann. Für das braucht die Gemeinde aber die Zustimmung der Kantonspolizei.

Die vorgebrachten Anregungen werden nun von der Gemeinde und je nach Massnahme von einem Ingenieurbüro oder einem Verkehrsplaner geprüft, und schliesslich wird gemeinsam entschieden, welche Lösungsoptionen weiterverfolgt werden können. Ein weiteres Treffen ist geplant. Das genaue Datum steht aber noch aus.

«Die Gemeinde Maur wird die Bevölkerung über die Massnahmen zu gegebener Zeit informieren», kommentiert Bernaschina abschliessend.

Petentin positiv gestimmt

Auch Nadine Michel nahm als Anwohnerin an den Gesprächen teil. Mit ihrer Petition im Oktober hatte sie erneut Schwung in die Angelegenheit gebracht. «Es war ein konstruktives Gespräch», erzählt sie. «Wir fühlten uns sehr abgeholt.»

«Es war nicht mehr ‹wir gegen die Gemeinde›, sondern wir arbeiteten gemeinsam an den Problemen», führt die Maurmerin weiter aus. Näher auf mögliche Massnahmen will sie allerdings nicht eingehen. So sei das mit der Gemeinde abgesprochen, da aktuell Abklärungen zur Machbarkeit liefen.

Die Situation an der Eggstrasse scheint sich nach aufgeregten Monaten also wieder zu beruhigen.

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