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Politik

Schulpflegen einigen sich auf Lösung zwischen Uster und Greifensee

Damit die Oberstufenschüler weiterhin in Nänikon zur Schule gehen können, müssen die Schulgrenzen bereinigt werden. Und jetzt liegt erstmals eine Lösung auf dem Tisch.

Für die Oberstufenschule Wüeri in Nänikon ist eine Lösung in Sachen Grenzbereinigung in Sicht.

Foto: Lennart Langer

Schulpflegen einigen sich auf Lösung zwischen Uster und Greifensee

Lösung steht bereit

Nach langem Ringen um eine Lösung für die Schulgrenzen der Oberstufe sind die Schulpflegen von Uster und Nänikon-Greifensee einen entscheidenden Schritt weitergekommen.

Während Tag für Tag gut 200 Schülerinnen und Schüler in der Sekundarschule Wüeri ein und aus gehen, mussten die zuständigen Schulpflegen dringend eine Lösung für ihre Schulgrenzen finden. Denn zurzeit besuchen Jugendliche aus den Ustermer Ortsteilen Nänikon und Werrikon sowie aus der Gemeinde Greifensee die Schule.

Karte mit den Gemeindegrenzen zwischen Greifensee und Uster. Das Oberstufenschulhaus Wüeri, in der Nähe vom Bahnhof Nänikon-Greifensee, liegt auf dem Gebiet von Nänikon. Werrikon liegt auf derselben Bahnseite.
Die Oberstufenschule Wüeri liegt zwar in Nänikon. Zum Unterricht gehen aber auch Schüler aus Greifensee und Werrikon.

Doch seit gut drei Jahren sieht das kantonale Gemeindegesetz vor, dass die Grenzen der Schulgemeinden mit denjenigen der Politischen Gemeinde übereinstimmen. Das ist beim Schulhaus Wüeri aber nicht der Fall.

Mehrere Varianten standen zur Wahl

Am Dienstag segneten nun die Sekundarschulpflege Uster und die Oberstufenschulpflege Nänikon-Greifensee einen Lösungsvorschlag ab, wie die Behörden am Freitag mitteilten. «Dieser Schritt war ein guter und vor allem wichtiger Schritt, den wir hier gehen konnten», zeigt sich Benno Scherrer (GLP), Präsident der Sekundarschule Uster, erleichtert.

In Bewegung kam die Sache letztes Jahr im März, als er sich und der Präsident der Schulbehörde von Nänikon-Greifensee nach einem Bundesgerichtsentscheid offen zeigten, gemeinsam eine Lösung zu finden.

Bereits im Herbst 2023 nahm sich zudem eine Arbeitsgruppe der Aufgabe an, mögliche Lösungen auszuarbeiten. Für die Schüler, Eltern und Lehrpersonen war dies dringend nötig. «In der Schule war eine gewisse Unsicherheit, aber gleichzeitig eine Neugierde zu spüren, wie es konkret weitergeht», sagt Ulrich Schmid (SVP), Präsident der Oberstufenschulpflege Nänikon-Greifensee.

Anfangs lagen noch drei Varianten auf dem Tisch. Einerseits stand die Gründung eines Zweckverbands mit gemeinsamer Schule, andererseits ein sogenanntes Zwei-Schulen-Modell zur Debatte. Das Rennen machte nun aber die dritte Variante – namentlich ein Anschlussvertrag. «Uns stand ein Variantenfächer zur Auswahl», sagt Scherrer im Nachhinein.

Obwohl sich Schmid mit der Entscheidung zufrieden zeigt, hätte er sich eine andere Lösung gut vorstellen können. «Ein Schulzweckverband ist zwar etwas komplexer in der Umsetzung. Dafür wäre dieser am nächsten an unsere bestehende Schulsituation herangekommen.»

So planen die Schulpflegen die Bereinigung der Grenzen

Neu soll sich das Gebiet der Oberstufenschulgemeinde Nänikon-Greifensee auf jenes der Politischen Gemeinde Greifensee reduzieren. Zugleich erhält sie einen neuen Namen: Oberstufenschulgemeinde Greifensee (OSG). Sie wird weiterhin die Verantwortung für den Betrieb des Schulhauses Wüeri tragen.

Damit Schüler aus den Ustermer Ortsteilen weiterhin dieselbe Oberstufe besuchen können, wird die Sekundarschulpflege Uster der neu gegründeten OSG Schulgelder bezahlen.

Die Gebäude der Schule werden zudem auf eine neu gegründete Anstalt übertragen. Diese wird über ein Eigenkapital verfügen; ein kleines Gremium wird der Anstalt vorstehen. Detailliertere Informationen sollen zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

Wie geht es nun weiter?

Für die Schüler und Lehrpersonen ändert sich im Alltag allerdings nichts. Das Schulhaus Wüeri kann durch den Lösungsvorschlag – wie gehabt – weiterbetrieben werden. «Das war auch das Ziel, dass sich für die Menschen, die mit der Schule zu tun haben, möglichst wenig verändert», erklärt Scherrer. Dieselbe Meinung vertritt auch der Präsident der Oberstufenschulpflege Nänikon-Greifsensee. So hat die Variante selbst auf die laufenden Kosten keinen Einfluss.

Und auch wenn sich die Schulpflegen nun einigen konnten, hat die Grenzbereinigung noch nicht alle Hürden genommen. Denn im Juni muss erst die Versammlung der Oberstufenschulgemeinde Nänikon-Greifensee, im Juli dann der Ustermer Gemeinderat zustimmen. Voraussichtlich am 30. November entscheiden letztlich die Einwohner beider Gemeinden definitiv über die Grenzbereinigung.

Glückt der Abstimmungsmarathon, soll die Lösung bereits Mitte 2026 zum neuen Schuljahr in Kraft treten.

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