Abo

Politik

Reise durch ein überraschendes Kuba

Drei Wochen lang war der Baumer Walter Ledermann zu Fuss unterwegs durch Kuba. Seine Eindrücke hat er nun vor grossem Publikum präsentiert.

Walter Ledermann erlebte während drei Wochen die Vielseitigkeit von Kuba., Er war beeindruckt von der Natur …, … der Lebensweise …, … den Menschen …, … und der Musik, die Kuba zu bieten hat.

Walter Ledermann

Reise durch ein überraschendes Kuba

Bauma stand am Mittwochabend ganz im Zeichen von Kuba. Salsa-Musik empfing die Gäste im reformierten Kirchgemeindesaal, zahlreiche Fotos aus Kuba lagen auf dem Eingangstisch und jeder Gast erhielt einen kleinen Plan mit der Reiseroute überreicht. Auf dem Programm stand ein Dia-Vortrag von Walter Ledermann, Mitglied des Baumer Chronikarchivs.

«Wenn ein Anlass von Walter Ledermann stattfindet, müssen wir immer in grössere Räume wechseln», sagte Pia Kuratle, Leiterin der Bibliothek Bauma, mit einem Schmunzeln. «Dann ist unsere Bibliothek zu klein.»

Von Holguin bis Havanna

Mit Charme und Witz entführte Ledermann die rund fünfzig Gäste auf eine Rundreise durch Kuba. Im vergangenen Herbst war er während drei Wochen wandernd auf der Insel im Nordatlantik unterwegs, zusammen mit seiner Frau Luzia Brülisauer Ledermann und weiteren 13 neugierigen Mitreisenden.

«Die Eindrücke sind umso intensiver, wenn man zu Fuss unterwegs ist.»

Walter Ledermann, Mitglied des Chronikarchivs Bauma

Die Route führte von Holguin nach Bayamo via Guantanamo und Santiago de Cuba, von da aus weiter nach Camagüey und Trinidad bis zum Zielort Havanna. Auch ein Abstecher nach Pinar del Rio, ins Tal der Zigarren-Plantagen, gehörte dazu.

«So langsam ein Land zu bereisen hat seinen Reiz», schwärmte Ledermann. «Die Eindrücke sind umso intensiver, wenn man zu Fuss durch die Wälder und Landschaften unterwegs ist – und teilweise gar mit Ochsen-Karren die Flüsse überquert.» Er sei aber auch froh gewesen, zwischendurch wieder komfortabel mit dem Car weiterreisen oder in alten russischen Truppentransportern die steilen Hänge hinauffahren zu können.
 

Beeindruckende Fotos der Landschaften, Pflanzen und Tiere liessen das Publikum in diesem faszinierenden Land versinken: Ein Ameisennest in der Astgabel weit oben im Baum, 20 Meter hohe Hibiskusbäume mit verschiedenfarbigen Blüten, farbenfrohe Vögel und Eidechsen und natürlich die Menschen von Kuba.

«Wir sind ein tolles Team», sagte Ledermann. «Meine Frau spricht hervorragend Spanisch und ich kümmere mich um die Fotos.» Er sei stets mit einem Notizblock und einem kleinen Bleistift ausgerüstet gewesen und habe tagsüber fleissig Notizen gemacht. Diese habe er jeweils abends in den Laptop getippt.

Ein Blick ins Geschichtsbuch

In seinem Vortrag lieferte Walter Ledermann auch Informationen über die Geschichte von Kuba. Er erzählte von den Kriegen und Konflikten mit Spanien und Amerika, vom Christentum, das den Kubanern von den Spaniern aufgezwungen worden war, und von der kommunistischen und teilweise diktatorischen Politik.

Auch die mitreissende Musik und die schwierige Wirtschaftslage fanden Eingang. Ledermann erklärte, dass von jedem Gewinn 95 Prozent dem Staat abgegeben werden müssten. Die restlichen 5 Prozent würden fürs Überleben übrig bleiben.

«Es ist erstaunlich, mit welchem Einfallsreichtum die kubanische Bevölkerung aus den beschränkten Möglichkeiten das Bestmögliche macht», sagte Ledermann. «Man sieht die abenteuerlichsten Fahrzeuge, kombiniert mit Velo- und Autorädern. Fehlender Strom wird mit selbstgebauten Solaranlagen produziert.»

Das Publikum an diesem Abend war bunt durchmischt. Viele Anwesende kannten Walter Ledermann schon von früher und hatten bereits Vorträge von ihm besucht. «Der Vortrag war sehr abwechslungsreich. Die verschiedenen Themen haben mir eine neue Perspektive eröffnet», meinte eine Besucherin. «Ich war vor einigen Jahren auch schon in Kuba», erklärte ein Besucher. «Der Vortrag hat viele meiner Eindrücke bestätigt, aber es sind auch neue dazugekommen.» ( Loni Kuhn)

Abo

Möchten Sie weiterlesen?

Liebe Leserin, lieber Leser

Nichts ist gratis im Leben, auch nicht Qualitätsjournalismus aus der Region. Wir liefern Ihnen Tag für Tag relevante Informationen aus Ihrer Region, wir wollen Ihnen die vielen Facetten des Alltagslebens zeigen und wir versuchen, Zusammenhänge und gesellschaftliche Probleme zu beleuchten. Sie können unsere Arbeit unterstützen mit einem Kauf unserer Abos. Vielen Dank!

Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor

Sie sind bereits Abonnent? Dann melden Sie sich hier an

Digital-Abo

Mit dem Digital-Abo profitieren Sie von vielen Vorteilen und können die Inhalte auf zueriost.ch uneingeschränkt nutzen.

Sind Sie bereits angemeldet und sehen trotzdem nicht den gesamten Artikel?

Dann lösen Sie hier ein aktuelles Abo.

Fehler gefunden?

Jetzt melden.