Wirtschaft

Reichle & De-Massari führt seine Expansion fort

Reichle & De-Massari konnte seinen Umsatz erneut steigern. Dennoch warnen die Verantwortlichen des Wetziker Verkabelungsspezialisten vor allzu rosigen Zukunftsaussichten.

R&M mit Sitz in der Wetziker Industrie verzeichnete in praktisch allen Geschäftsfeldern Wachstum.

Archivfoto: Nathalie Guinand

Reichle & De-Massari führt seine Expansion fort

Reichle & De-Massari bleibt auf Wachstumskurs. Der  weltweit tätige Entwickler und Anbieter von Verkabelungssystemen für hochwertige Netzwerkinfrastrukturen mit Sitz in Wetzikon, hat das Geschäftsjahr mit einem Plus von 4,4 Prozent abgeschlossen. Die Gruppe erzielte einen Umsatz in Höhe von 276,7 Millionen Franken. Der operative Gewinn ging leicht zurück aufgrund hoher Investitionskosten für die Integration der neu akquirierten Firmen und für die Expansion der Marktorganisationen.

«Seit fünf Jahren wächst R&M ununterbrochen und solide », wird CEO Michel Riva in einer Medienmitteilung zitiert.  Auch 2019 sei man über dem Branchendurchschnitt gelegen. Dieser betont jedoch, dass sich R&M in einem sehr anspruchsvollen Marktumfeld befände und dass die Investitionen für den Ausbau der sogenannten « Fiber-to-the-Home-Netzwerke » 2019 rückläufig gewesen seien.

2019 konnte der Konzern seine Expansion vorantreiben.  Mit der Übernahme der Optimum Fiberoptics, Inc., in Maryland setzte R&M im März 2019 den Fuss in das Wirtschaftszentrum im Osten der USA. Die beiden US-Niederlassungen von R&M in Kalifornien und Maryland bedienen den nordamerikanischen Kontinent mit eigenen Produkten, Logistik und Services.

Handelskrieg belastet Geschäft

In Shanghai akquirierte R&M im April die Durack Intelligent Electric Co. Ltd., einen Hersteller von Netzwerkschränken für Rechenzentren. Durch diese Übernahme erhalte R&M Zugang zu bedeutenden chinesischen Marktsektoren wie Finanzwirtschaft, Regierung, Bildungswesen und Rechenzentren. Gleichzeitig investiert R&M ausserhalb Shanghais in einen neuen Produktionsstandort für die Konfektionierung von Fiberoptik- und Kupferkabelsystemen. 

In den Vertriebsregionen entwickelte sich das Geschäftsjahr unterschiedlich. In Südamerika und im Mittleren Osten erzielte R&M zweistellige Wachstumsraten. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ging der Umsatz zunächst zurück. Zum Jahresende stabilisierte sich die Lage. Die übrigen europäischen Märkte kompensierten diesen Rückgang. Der Handelskrieg zwischen China und den USA sowie eine Krise im indischen Telekommarkt belasteten das Geschäft in diesen Regionen. Die Vertriebsgesellschaft in Indien erzielte dennoch ein einstelliges Plus.

Nachlassende Dynamik

Der Geschäftsbereich Public Networks profitierte 2019 von verschiedenen Grossprojekten in der Breitbandverkabelung bis zur Haustür. Hier verzeichnete R&M zweistellige Wachstumsraten.  Im Geschäftsbereich Data Center hatte der Konzern mit der nachlassenden Dynamik des Marktes zu kämpfen, heisst es in der Mitteilung weiter. Mit dem Sortiment der neuen Tochter Durack in China fungiert R&M in Asien nun als Komplettanbieter für die Netzwerkausstattung von Rechenzentren.

Ausserdem wurde neben einem neuen Glasfaserverteiler erstmals ein selbst entwickeltes Softwareprodukt eingeführt, das Betreibern von Rechenzentren dabei hilft, ihre Netzwerke digital zu managen. Der grösste Geschäftsbereich, das Segment Local Area Networks, erzielte ein einstelliges Wachstum. Auch hier setze R&M auf Neuentwicklungen und Premium-Produkte für die schnelle Datenübertragung.

Firmengründer feiert Geburtstag

Just zur Präsentation der Jahreszahlen feierte  R&M-Gründer Hans Reichle seinen 80. Geburtstag. Er gehörte zweifelsohne zur Gilde   zur Gilde der erfolgreichen Unternehmensgründer und sei mit seinem charismatischen Wesen Vorbild für Mitarbeitende und Geschäftspartner, heisst es in einem separaten Communiqué. Darin wird Reichles Mut zum kalkulierten Risiko, seine Offenheit für Veränderungen und Fortschritt sowie sein Pioniergeist hervorgehoben. Der gelernte Elektromonteur wagte im Alter von 24 Jahren gemeinsam mit Geschäftspartner Renato De-Massari den Sprung in die Selbstständigkeit. Schnell sei R&M zum Marktführer im Heimmarkt Schweiz geworden und habe sich international positioniert, heisst es in der Mitteilung weiter. Heutzutage  beschäftigt der weltweit tätige Konzern rund 1300 Mitarbeitende.

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