Politik

Zu teuer

Gemeinde Bubikon steigt aus Fernwärmeprojekt aus

Selbst bei Investitionen in Millionenhöhe könnten nur ein Ortsteil in Bubikon mit Fernwärme versorgt werden.

Die Gemeinde Bubikon verabschiedet sich vom Fernwärmeprojekt, da primär nur Mehrfamilienhäuser und Industriebetriebe versorgt werden könnten.

Foto: Fabio Meier

Gemeinde Bubikon steigt aus Fernwärmeprojekt aus

Zu teuer

Eine Machbarkeitsstudie zeigte: Selbst bei Investitionen in Millionenhöhe könnte nur ein Ortsteil in Bubikon teilweise mit Fernwärme versorgt werden.

Der Gemeinderat Bubikon zieht sich aus dem Projekt «Fernwärme Zürcher Oberland» zurück. Grund dafür sei das Missverhältnis zwischen dem hohen finanziellen Aufwand und dem begrenzten Nutzen für die Gemeinde, gibt Bubikon in einer Medienmitteilung bekannt.

Die Pläne sahen vor, die Gemeinde mit Abwärme aus der neuen Anlage der Kehrichtverwertung Zürcher Oberland (Kezo) zu versorgen.

Stattdessen soll nun der kommunale Energieplan überarbeitet werden, um alternative Lösungen für eine nachhaltige Zukunft in Sachen Energie zu prüfen.

Klimaziele bleiben bestehen – aber mit Augenmass

Bubikon setzt trotzdem weiterhin auf den Ausbau erneuerbarer Energien und die Reduktion der Treibhausgasemissionen auf Gemeindegebiet. Aus diesem Grund hatte sich die Gemeinde ursprünglich für das regionale Fernwärmeprojekt engagiert. Die Wärme sollte aus der Kezo-Anlage stammen und das Fernwärmenetz durch die Energie Zürichsee Linth AG (EZL) ausgebaut werden.

Die von der EZL Ende 2024 vorgelegte Machbarkeitsstudie und das Preismodell offenbarten jedoch: Bereits eine teilweise Erschliessung des Ortsteils Bubikon würde eine Investition von 9,5 Millionen Franken erfordern.

Profitieren würden lediglich grössere Liegenschaften mit hohem Energieverbrauch sowie Gewerbe- und Industriebetriebe. Zudem könnte der Ortsteil Wolfhausen gar nicht versorgt werden.

Alternativen prüfen

Ursprünglich hatte die Gemeinde erwartet, dass die Kosten für das Fernwärmenetz von der EZL getragen würden. Angesichts der neuen Zahlen und der Tatsache, dass andere kommunale Investitionen anstehen, entschied der Gemeinderat, auf eine Beteiligung zu verzichten. Bubikon will lieber für 68 Millionen Franken seine Schul- und Sportanlagen erneuern und ausbauen.

In einem nächsten Schritt wird der kommunale Energieplan aktualisiert. Ziel bleibe eine zukunftsfähige Energieversorgung – aber auf Basis tragfähiger Konzepte.

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Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor

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