«Die schwarze Spinne» unter freiem Himmel
Die berühmte Novelle «die schwarze Spinne» von Jeremias Gotthelf kommt nach Winterthur. Genauer: auf die Bühne vom Theater Kanton Zürich. Regisseur Elias Perrig steckt mitten in den letzten Vorbereitungen. Ende Monat wird das Stück, vom 27. bis 30. Mai, auf dem Kirchplatz als Freilichttheater in der Altstadt aufgeführt.
Typisch Schweizerisch
Obwohl die Novelle Gotthelfs aus dem 19. Jahrhundert stammt, ist der Inhalt nach wie vor aktuell. Dieser Ansicht ist zumindest Elias Perrig. «Der Stoff ist zeitlos und gewinnt auch heute noch an Brisanz. Je nachdem, wie man die Spinne interpretiert, ist die Geschichte sogar in Zeiten des Populismus aktueller denn je», sagt der 52-Jährige. Ein Stück über die Versuchung, den Pakt mit dem Teufel, Gut und Böse, christliche Werte sowie den gesellschaftlichen Druck.
Ausserdem handle es sich bei der «schwarzen Spinne» um eine typisch schweizerische Geschichte. Das alte Bauerndrama spielt in einer vermeintlich heilen Alpenwelt im Emmental. «Auch Schweizer Tugenden wie die Vorsicht oder Diplomatie stehen im Stück im Zentrum», fügt der Regisseur an.
«Die schwarze Spinne» löste Albträume aus
Schon als Jugendlicher habe ihn die Novelle des Schweizer Schriftstellers fasziniert. Nachts habe ihn die Gruselgeschichte allerdings in Angst und Schrecken versetzt. «Nach der Geschichte hatte ich sogar Albträume», so Elias Perrig.
Nun inszeniert der Regisseur das Schauspiel selbst auf der Bühne. Weil es als Freilichttheater an verschiedenen Orten in der Deutschschweiz aufgeführt wird, stellt ihn die Realisation des Stücks auch vor ein paar Herausforderungen. «Wir müssen in der Umsetzung flexibel bleiben und uns an Ort und Wetter anpassen.»
Für die Schauspieler sei zudem die Sprache eine Herausforderung. «In Gotthelfs Novelle ist sie sehr komplex und die Satzkonstruktionen sind zum Teil nur schwer zu verstehen», so Elias Perrig. Dennoch will der Regisseur «die schwarze Spinne» möglichst originalgetreu umsetzen. «Es ist wichtig, dass die Geschichte an die heutige Zeit angepasst wird, aber dennoch nicht ihre Ursprünglichkeit verliert.»
(Es gibt 3×2 Tickets zu gewinnen für die Aufführung am 30. Mai. Mehr Informationen finden Sie hier)