Nationalratswahlen: Ein Fünftel aller Kandidaturen aus dem Oberland
Der Drang nach Bern ist auch in der Region noch nie so gross gewesen wie dieses Jahr: 187 Frauen und Männer aus dem Oberland, dem Glattal und dem Tösstal bewerben sich auf 29 Listen für einen Sitz im Nationalrat.
Damit machen die Kandidaturen aus der Region fast einen Fünftel der total 966 Personen aus, die einen der 35 Zürcher Nationalratssitze ergattern wollen. Nur auf drei der eingereichten Listen sind keine Bewerber aus der Region zu finden. 34 Prozent der Kandidaturen stammen aus der Stadt Zürich, womit sie leicht übervertreten ist. 8 Prozent kommen aus Winterthur.
Der Frauenanteil beträgt 43 Prozent, was einem neuen Hoch entspricht. In der Region liegt er gar noch ganz leicht höher: 43,3 Prozent sind es genau.
Die total 966 Personen verteilen sich auf 32 Listen. 2015, bei den letzten Wahlen, waren es 873 Personen auf 35 Listen. Dass es trotz weniger Listen mehr Kandidierende hat, wird damit erklärt, dass mehr Listen voll sind – also 35 Namen drauf stehen – als vor vier Jahren.
Das Durchschnittsalter liegt bei 43 Jahren, ein konstanter Wert. Die älteste Kandidierende im Kanton Zürich ist 81-jährig, 16 Personen sind 18 Jahre alt. Dazu gehören auch einige Oberländer.
Die Oberländer BDP
Auf den Hauptlisten der acht Zürcher Parteien im Nationalrat sind die Oberländer teils sehr prominent vertreten. Mit 4 am wenigsten stellen sie bei der FDP und der SP, 5 sind es bei der CVP, 6 bei der GLP, je 8 bei SVP und den Grünen, 10 bei der EVP und volle 15 bei der BDP, die ihre kantonale Hauptbasis in Dübendorf und Umgebung hat.
Auf gewissen Unterlisten vor allem der CVP und der EVP sind ebenfalls zahlreiche Oberländer zu finden. Doch auch auf den Exotenlisten wie etwa jener der «Integralen Politik» oder der «Unabhängigkeitspartei» sind Zürcher Oberländer dabei. Gut vertreten sind sie ebenfalls bei «Die Guten» – offenbar alles Italienliebhaber, haben sie es doch geschafft, dass auf der Wahlliste ihre Übernamen wie beispielsweise Sugo, Limone, Broccoli oder Prosecco vermerkt worden sind.
Gute Positionen
Während all die auf diesen Unter- und Speziallisten aufgeführten Personen keine echten Wahlchancen haben, sieht die Situation bei den Leuten, die bei den etablierten Parteien in den vorderen Rängen platziert sind, deutlich besser aus.
Zur Zeit zählt das Oberland fünf Vertreter im Nationalrat: die beiden SVPler Bruno Walliser (Volketswil) und Claudio Zanetti (Gossau), dann die BDP-Politikerin Rosmarie Quadranti (Illnau), GLP-Mann Martin Bäumle (Dübendorf) sowie den Ustermer Neo-GLPler Daniel Frei, der eigentlich als SP-Politiker in den Rat gestossen ist. Der sechste, Fabio Molina (SP), bis vor kurzem noch in Illnau-Effretikon daheim, ist mittlerweile nach Zürich gezogen.
Von diesen fünf treten ausser Frei alle wieder an. Und sie verfügen über gute Chancen, es am Wahltermin vom 20. Oktober wieder nach Bern zu schaffen. Die BDP muss allerdings darauf hoffen, ihren Wähleranteil, der bei den Kantonsratswahlen im Frühling massiv gesunken ist, halten zu können.
Drei Oberländer SVP-Vertreter?
Bei der SVP kann neben den beiden Bisherigen auch der junge Benjamin Fischer (Volketswil) auf einen Einzug ins Parlament hoffen. Bei der SP müsste Sabine Sieber und bei der FDP Jörg Kündig (Gossau) einen tüchtigen Sprung nach vorne machen, um ein Mandat zu erringen.
Bei der GLP ist Martin Bäumles Wiederwahl gesetzt. Kann die Partei Sitze zulegen, stehen die Aussichten für Thomas Maier (Dübendorf) oder Andrea Gisler (Ottikon) nicht schlecht. Bei der CVP, die zur Zeit im Kanton zwei Mandate hält, müsste Yvonne Bürgin (Rüti) ebenfalls einige Positionen gut machen, um es nach Bern zu schaffen.
Bestens aufgestellt ist bei den Grünen Marionna Schlatter-Schmid (Hinwil). Auf dieser Liste könnte es mit viel Glück auch noch Meret Schneider (Uster) reichen. Bei der EVP schliesslich müsste der zweitplatzierte Hanspeter Hugentobler (Pfäffikon) den Bisherigen verdrängen. Im besten Fall könnte sich die Mandatszahl von Oberländern gegenüber heute verdoppeln. Sieben Sitze dürften aber in Reichweite liegen.
Die Namen der Kandiderenden
Nachfolgend aufgeführt sind alle Oberländer Kandidatinnen und Kandidaten auf den Listen für die Nationalratswahlen vom 20. Oktober.
SVP: 7. Bruno Walliser, 1966, Volketswil, bisher; 8. Claudio Zanetti, 1967, Gossau, bisher; 13. Benjamin Fischer, 1991, Volketswil; 21. René Truninger, 1967, Effretikon; 23. Jacqueline Hofer, 1969, Dübendorf; 27. Marco Hirzel, 1967, Pfäffikon; 28. René Schweizer, 1972, Fischenthal; 32. Nicole Ward-Brändli, 1982, Hinwil.
SP: 14. Sabine Sieber, 1960, Sternenberg; 21. Pascal Bassu, 1969, Wetzikon ; 22. Barbara Bussmann, 1955, Volketswil; 35. Ali Özcan, 1974, Uster.
FDP: 11. Jörg Kündig, 1960, Bertschikon; 18. Matthias Bickel, 1969, Uster; 24. Barbara Schoch Gübeli, 1979, Bäretswil; 34. Hansjörg Germann, 1965, llnau.
GLP: 2. Martin Bäumle, 1964, Dübendorf, bisher; 8. Thomas Maier, 1975, Dübendorf; 9. Andrea Gisler, 1967, Ottikon; 13. Andreas Hasler, 1963, Illnau; 31. Beatrice Caviezel, 1986, Riedikon; 35. Benno Scherrer, 1965, Uster.
CVP: 5. Yvonne Bürgin, 1970, Rüti; 6. Jean-Philippe Pinto, 1966, Volketswil; 7. Dominic Müller, 1974, Dübendorf; 16. Remo Vogel, 1962, Wetzikon; 27. Kilian Meier, 1992, Effretikon.
Grüne: 2. Marionna Schlatter-Schmid, 1980, Hinwil; 6. Meret Schneider, 1992, Uster; 13. Karin Fehr Thoma, 1963, Uster; 18. Urs Dietschi, 1954, Tagelswangen; 21. Andrea Hadorn-Stuker, 1963, Gossau; 22. Julian Croci, 1995, Dübendorf; 27. Martin Wunderli, 1957, Wetzikon; 31. Martin Graf, 1954, Effretikon.
BDP: 1. Rosmarie Quadranti, 1957, Illnau, bisher; 4. Stefan Hunger, 1963, Mönchaltorf; 7. Thomas Hürlimann, 1980, Binz; 8. Cornelia Keller, 1962, Gossau; 10. Simon Mösch, 1994, Wila; 12. Hanspeter Schmid, 1970, Dübendorf; 15. Bruno Fenner, 1956, Dübendorf; 16. Rita Schmid, 1971, Dübendorf; 17. Thomas Altenburger, 1973, Nänikon; 19. Mike Halbheer, 1999, Volketswil; 23. Andres Schlumpf, 1982, Uster; 24. Pascal Weber, 1985, Uster; 27. Rico Keller, 1992, Gossau; 30. Ivo Koller, 1980, Uster; 35. Cédéric Haury, 1989, Wermatswil.
EVP: 2. Hanspeter Hugentobler, 1967, Pfäffikon; 9. Beat Monhart, 1969, Gossau; 14. Tanja Boesch, 1964, Dübendorf; 15. Markus Schaaf, 1966, Rämismühle; 19. Bruno Kleeb, 1971, Bauma; 25. Walter Meier, 1960, Uster; 26. Pia Ernst, 1964, Wetzikon; 28. Elisabeth Weidmann, 1960, Pfäffikon; 31. Stefan Burch, 1978, Wetzikon; 32. Marianne Spiess, 1966, Effretikon.
Junge Grüne: 2. Benjamin Walder, 1998, Wetzikon; 4. Ursina Schärer, 1990, Pfäffikon; 5. Marco Krieg, 1992, Egg; 7. Debora Zahn, 1992, Uster; 13. Julia Rickli, 2001,Rüti; 20. Rahel Carmen Pfeuti, 1996, Schwerzenbach; 28. Yinka Larry, 2001, Mönchaltorf; 33. Madlen Huber, 1998, Dübendorf.
Jungfreisinnige: 3. Sandro Lienhart, 1991, Uster; 4. Jessica Brestel, 1994, Grüt; 5. Gioia Porlezza, 1992, Schlatt; 10. Joel Hoff, 2000, Wetzikon; 19. Philippe Casutt, 1990, Hinwil.
Integrale Politik: 1. Susanne Baumann, 1975, Kyburg; 5. Karl Zschiegner, 1947, Egg.
CVP Frauen: 5. Karin Geser-Fischer, 1965, Rüti; 8. Olivia Kenel-Paredi, 1976, Dübendorf; 18. Brigitte Wälchli-Gemperli, 1971, Hinwil; 20. Claudia Rütsche, 1970, Dübendorf.
Juso: 3. Nadia Kuhn, 1997, Maur; 5. Florin Schütz, 1996, Uster; 10. Rebecca Djuric, 1994, Uster; 14. Leandra Columberg, 1999, Dübendorf.
Die Guten: 11. Lars Windlin, 1997, Hinwil; 14. Gaia Del Santo, 1999, Schwerzenbach; 18. Lenke Kiš, 2000, Benglen; 21. Thorin Joller, 2001, Pfaffhausen; 23. Ramón Städler, 1997, Wetzikon; 26. Lana Ziegler, 1998, Bubikon.
Junge CVP: 2. Fabio Wüst, 1992, Grüt; 6. Tina Deplazes, 1996, Bubikon; 9. Alessandro Tell, 1993, Wetzikon; 13. Remo Stadler, 1990, Dübendorf; 19. Mélanie Ursprung, 1988, Esslingen; 20. Corsin Steiner, 1996, Bäretswil; 23. Jeannine Regenscheit, 1986, Bubikon; 25. Anna Newec, 1988, Dübendorf; 26. Martin Schönbächler, 1990, Mönchaltorf; 27. Giuliano Tell, 2000, Wetzikon; 29. Renja Guggisberg, 19985, Rüti.
Grünliberale Unternehmerinnen: 8. Stefanie Huber, 1982, Dübendorf; 10. Bruno Rüegg, 1969, Rüti; 14. Ursula Bornhauser, 1971, Ottikon; 27. Jeffrey Alldis, 1985, Fehraltorf; 32. Daniel Rommler, 1968, Wernetshausen; 34. Erika Attinger, 1955, Gockhausen.
Christlichsoziale Vereinigung: 4. Andrea Kuhn-Senn, 1963, Dübendorf; 9. Maria José Rensch, 1976, Effretikon ; 13. Angela Hürzeler, 1988, Effretikon; 24. Anton Zweifel, 1957, Wetzikon; 32. Richard Gossweiler, 1946, Wila; 35. Werner Wildhaber, 1939, Effretikon.
EVP Frauen: 5. Karin Hügli Schweizer, 1963, Pfäffikon; 6. Madeleine Stäubli-Roduner, 1965, Esslingen; 9. Carola Arn, 1965, Rüt; 12. Marianne Rauber, 1970, Uster; 15. Ursula Longatti, 1963, Pfäffikon; 17. Susanne Furrer-Wolfensberger, 1968, Wetzikon; 20. Elisabet Marzorati, 1954, Bäretswil; 23. Emerita Göldi, 1969, Uster; 28. Rebekka Altmann, 1971, Gossau; 30. Gabriela Monhart, 1970, Gossau.
Unabhängigkeitspartei: 4. Roger Stettler, 1983, Bubikon; 6. Serge Brunner, 1993, Esslingen.
GLP Senioren: 2. Maja Ernst, 1955, Pfaffhausen; 6. Katharina Angele, 1959, Bubikon; 7. Christoph A. Reinhardt, 1946, Hinwil; 16. Elisabeth Weibel, 1958, Rüti; 18. Maja Andrey, 1959, Grüt; 31. Urs Bernasconi, 1947, Wangen; 32. Enrico Malacarne, 1958, Rüti.
PdA: 31. Daniel Schmid, 1976, Greifensee; 35. Rolf Schneider, 1943, Seegräben.
AL: 13. Evelyn Christina Funkhouser, 1980, Uster; 21. Nina Schneider, 1982, Agasul; 22. Mark Divo, 1966, Esslingen.
SD: 8. Erwin Rüegg, 1965, Dübendorf; 12. Hans Jörg Fischer, 1948, Esslingen.
Junge EVP: 1. Dominic Täubert, 1998, Pfäffikon; 2. Sarah Bach, 1992, Uster; 3. Tobias Adam, 1998, Uster; 8. Julia Oswald, 1991,Rüti; 10. Delona Brack-Steiner, 1988, Wetzikon; 14. Jaël Schaaf, 1998, Rämismühle; 17. Christian Nicola Dohner, 2000, Bauma; 19. Mael Schaad, 1997, Nänikon; 22. Damaris Bach, 1990, Uster; 23. Nicole Schmarewski, 1991, Rüti; 29. Michelle Meier, 1999, Wetzikon; 33. Julia Walker, 1996, Rüti.
SVP 55+: 9. Heinrich Vettiger, 1953, Wetzikon; 11. Elisabeth Mäder, 1957, Wolfhausen; 22. Hedwig Schlatter, 1944, Uster; 24. Hans Peter Jacober, 1947, Rüti; 28. Karl Bertschinger, 1949, Ebmatingen; 31. Rudolf Walder, 1953, Dübendorf.
Junge Grünliberale: 1. Viviane Kägi, 1997, Turbenthal; 6. Wangdü De Silva, 1991, Lindau; 16. Benjamin Locher, 1998, Volketswil; 20. Furkan Oguz, 1996, Greifensee; 21. Kajsa Bornhauser, 2001, Ottikon; 25. Sofie-Kristin Schendzielorz, 1999, Fällanden; 32. Ruedi Bachmann, 1994, Fehraltorf.
Grüne, Migrantinnen und Secondos: 2. Sergio Zanchi, 1960, Uster; 8. Ersin Dincer, 1995, Pfäffikon; 11. Peter Phillips, 1951, Wetzikon; 16. Arend Bruinink, 1954, Effretikon.
EDU: 2. Erich Vontobel, 1959, Wolfhausen; 5. Peter Häni, 1980, Bauma; 8. Roger Cadonau, 1963, Wetzikon; 13. Dennis Wegmann, 1987, Uster; 16. Daniel Zahnd, 1989, Hittnau; 18. Matthias Amstutz, 1978, Ottikon; 28. Urs Gerber, 1965, Wetzikon; 32. Ulrich Isler, 1965, Lindau.
Junge SVP: 3. Severin Quirin Staubli, 2001, Grafstal; 5. Leonie Moser, 1995, Ottikon; 6. Benjamin Stricker, 1996, Dürnten; 10. Pascal Bertschinger, 1996, Volketswil; 14. Yves Helfenberger, 1996, Egg; 16. Luca Mambelli, 1997, Fällanden; 18. Darshan Rubischung, 1998, Wetzikon; 20. Simon Binder, 1994, Effretikon; 22. Roxana Gossweiler, 1992, Effretikon; 27. Thierry Gossweiler, 1993, Wetzikon; 31. David Fischer, 1989, Volketswil; 33. Micha Nicola Baur, 1999, Mönchaltorf.