Konditorei Janz zieht in Wetzikon um – und erweitert das Angebot
Tösstaler Unternehmen
Die Konditorei Janz eröffnet im März ihre neue Filiale in Oberwetzikon. Damit verbunden sind auch neue Pläne.
Wo «Kofler» draufsteht, ist «Janz» drin: Das gilt in Wetzikon seit 2017. Damals haben Christian Deppeler Janz und seine Frau Kathrin eine Filiale ihrer Wilemer Konditorei in Wetzikon eröffnet. Und zwar am Bahnhof in den Räumlichkeiten des ehemaligen Geschäfts Conditorei und Café Kofler.
Der alte Schriftzug steht noch immer am Gebäude – und seit Kurzem auch eine Tafel vor dem Eingang: «Unser Laden an der Bahnhofstrasse 11 bleibt bis Sonntag, 2. Februar, geöffnet!» Zieht sich Janz also aus Wetzikon zurück? «Das war eigentlich der ursprüngliche Plan», sagt Inhaber Christian Deppeler Janz.

Den Mietvertrag liess er trotz Option für weitere fünf Jahre auslaufen. Denn der Standort am Bahnhof war «okay», wie er sagt. «Aber die Zufahrtssituation war eher schwierig.» Das widerspiegelte sich auch in den Umsätzen. «Die haben sich nach Corona nicht wieder erholt.»
Kochen in Wetzikon, backen in Wila
Und so stand im Raum, dass sich die Konditorei aus Wetzikon verabschiedet und sich auf das Hauptgeschäft in Wila konzentriert. Dieses eröffnete die Familie Janz im Frühjahr 2016. Im Herbst 2020 wechselte sie ihren Standort und zog in das neu erstandene Zentrum Wila im Dorfkern, wo seither das ganze Sortiment produziert wird.
Auf grosses Wachstum sei er eigentlich nicht aus, betont Deppeler Janz. «Aber auf einmal sind wir auf diesen super Laden an Toplage gestossen.»


Damit meint er die neue ZKB-Zentrumsüberbauung mit dem Namen H45 in Oberwetzikon, nur wenige Schritte vom Oberland Märt entfernt. Im Gebäude will Deppeler Janz im März seine neue Filiale eröffnen – mit 50 Sitzplätzen im Innenbereich und in den wärmeren Monaten noch 40 zusätzlichen Plätzen.
«Dann sind wir wirklich im Zentrum von Wetzikon, wo das Leben pulsiert und es auch viele Gewerbebetriebe hat.» Er rechnet mit zweieinhalb- bis dreimal mehr Umsatz. Nach der Eröffnung hat die Konditorei insgesamt 30 Mitarbeitende an beiden Standorten, das sind 8 mehr als heute.
Denn die neue Filiale bietet auch Raum für neue Ideen. Deppeler Janz will auch das Angebot erweitern – mit jeweils drei verschiedenen Mittagsmenüs. Diese sollen vor Ort in Wetzikon gekocht werden, dafür werden eigens Köche angestellt.
Glace bleibt – Café auch
«Den Fokus werden wir in Wetzikon auf das Café und das Essensangebot legen», sagt er. Brot und Konfekt, die weiterhin in Wila produziert werden, gibt es aber auch am neuen Standort in Oberwetzikon.
Dass sich dort aber auch die Migros und eine Steiner-Filiale in Gehdistanz befinden, ist für Deppeler Janz kein Problem. «Konkurrenz braucht es.» Und er fügt an: «Das heisst für uns, wir können uns nicht ausruhen.»
Daran ist auch vor der Filialeröffnung in Oberwetzikon nicht zu denken. Noch bis Anfang Februar läuft der Betrieb am Bahnhof normal weiter. Dann geht das Einrichten der neuen Filiale erst richtig los. Deppeler Janz ist voller Vorfreude: «Das wird ein Bijou.»
Und was passiert nach dem Umzug mit den Kofler-Glacen, die Janz seit 2017 nach dem Rezept von Konditor und Glace-Pionier Richi Kofler produziert? Die gibt es auch künftig in der Konditorei zu kaufen.
Und voraussichtlich auch im Café am Bahnhof Wetzikon. «Der Café-Betrieb wird mit einem neuen Mieter weitergehen», sagt Orlando Kofler, der Sohn des kürzlich verstorbenen Konditoreiinhabers Richi Kofler. Er schliesst auch eine Rückkehr einer Konditorei nicht aus – geht aber noch nicht ins Detail.
Das Ziel ist vorderhand, dass die bekannten Kofler-Produkte wie «Wetzikerli» und die Glacen auch künftig im Café erhältlich sind. Produziert werden sie weiterhin von der Konditorei Janz.
Für Orlando Kofler ist klar: «Wir wollen den Charme des 50er-Jahre-Cafés und die ‹Kafi-Kultur› für Wetzikon erhalten.»