Käufer für ehemaliges Schulhaus gefunden
Das alte Schuelhüsli in Schmidrüti gehört demnächst nicht mehr der Primarschulgemeinde Turbenthal und gleichzeitig auch nicht mehr zum Inventar der schützenswerten Objekte der Politischen Gemeinde. Letzteres hat der Gemeinderat anfangs Jahr beschlossen. Rekurse dagegen wurden keine erhoben, erklärt Martina Hemerka vom Baurekursgericht auf Anfrage. Bis vorletzte Woche hatte diese Möglichkeit noch bestanden.
Verkauf gegen Ende April
Dem Verkauf der Liegenschaft steht mittlerweile nichts mehr im Weg. Potenzielle Käufer gab es einige und Julian Burkhard sagt, dass nun einer gefunden wurde. Burkhard ist Mitglied der Primarschulpflege Turbenthal und zuständig für den Bereich Liegenschaften. Nun werde ein Vorvertrag aufgesetzt. Zum Preis äussert er sich nicht. Es handle sich um den von der Primarschulpflege erstrebten Verkaufspreis. Die Primarschule hatte das Häuschen letzten Herbst schätzen lassen und den Mindestverkaufspreis auf 190‘000 Franken gesetzt.
Beim Käufer handle es sich um eine Privatperson, die mit seiner Familie in die Liegenschaft einziehen wird, erklärt Burkhard. Mit dem Beschluss, das Gebäude aus dem Inventar der schützenswerten Objekte zu entlassen, ist es für den Käufer im Rahmen der baurechtlichen und raumplanerischen Gesetze möglich, das Haus nach seinen Vorstellungen zu renovieren oder umzubauen.
Investitionen sind in jedem Fall notwendig. Das 94 Quadratmeter grosse Gebäude besteht fast einzig aus einem grossen Raum im Erdgeschoss, sowie einer Garderobe und zwei WC-Anlagen – dazu kommt der Estrich und ein Keller. Eine Küche oder eine Dusche gibt es nicht. Der Verkauf wird gegen Ende April abgewickelt werden.
Fünf bis zehn Prozent sind schützenswert
Die Primarschulpflege Turbenthal versuchte bereits seit längerer Zeit, das Haus zu verkaufen (wir berichteten). Vergangenen Dezember entschied der Verein Zürcher Heimatschutz, dass nur noch fünf bis zehn Prozent des Gebäudes schützenswert seien – darunter die «Züri-Vieri», eine spezielle Stützkonstruktion von Vordächern mit Ursprung in der Region Zürich.
Er reichte beim Denkmalschutz den Antrag ein, das Gebäude aus dem Inventar zu entlassen. Mit Erfolg. Zuvor hatten der Zürcher Heimatschutz, Hochbau- und Liegenschaftsvorsteherin Katharina Fenner (FDP), der Gemeindeingenieur und ein Facharchitekt das Gebäude begutachtet. Dann folgte der Beschluss des Gemeinderats Turbenthal seinerseits anfangs Jahr, der Ende Januar sodann veröffentlicht wurde.
Zu wenig Schüler
Der Grund, weshalb das Gebäude verkauft wird, waren die rückläufigen Schülerzahlen. Für den Schulunterricht wurde die Liegenschaft nicht mehr gebraucht. Bis vor einigen Jahren fand im alten Schuelhüsli aber noch der Näh- und Werkstattunterricht statt. In letzter Zeit nutzte die Spielgruppe Chäferfäscht das Gebäude.