Jetzt belebt ein neues Kerzenziehen Wila
Wachsschlacht in der Kapelle
Nach mehreren Jahren kehrt wieder ein Kerzenziehen nach Wila zurück. Doch die Organisation war gar nicht so einfach wie gedacht.
Eine Handvoll Personen verwandeln am Montag die Kapelle der Viva Kirche Wila in ein Kerzenziehen. Zu Dritt rollen die Freiwilligen eine Schutzfolie in Bahnen auf dem Boden aus, mit gelbem Klebeband befestigen sie die Folien am Boden.
Mitte Woche ist es so weit. Ab dann können Kinder und Erwachsene über eine Woche lang mit Dochten Schritt für Schritt ihre eigenen Kerzen ziehen. «Wir freuen uns sehr auf den Start am Mittwoch», sagt Organisatorin Aurelia Santoleri, Mitglied der Gesellschaftskommission Wila. Täglich werden jeweils zwei oder drei Freiwillige aus dem gut 15-köpfigen Team das Angebot betreuen.
Mittwoch, 20. November
14 – 19 Uhr
Donnerstag, 21. November
9 – 12 Uhr
Freitag, 22. November
16 – 20 Uhr
Samstag, 23. November
16 – 21 Uhr (Kaffeestube am Adventsmärt)
Sonntag, 24. November
10 – 16 Uhr
Montag, 25. November
14 – 19 Uhr
Dienstag, 26. November
18 – 22 Uhr
Mittwoch, 27. November
14 – 19 Uhr
(jgu)
Und nochmals ein Kerzenziehen?
Wenn man den Blick über die Gemeindegrenze hinaus schweifen lässt, bieten schon einige Gemeinden Kerzenziehen an – so auch Bauma und Wildberg. Weshalb braucht auch Wila ein Kerzenziehen? Laut der Organisatorin ist es seit vielen Jahren der Wunsch, wieder ein Kerzenziehen anzubieten. «Das positive Echo aus der Bevölkerung bestätigt uns in unserem Entscheid.»
Als Leiterin der Pro Senectute Wila bringt Santoleri sporadisch Ideen in die Gesellschaftskommission ein. Als sie vorgeschlagen hat, ein Kerzenziehen zu organisieren, erntete sie die Begeisterung der anderen Mitglieder.
Die Materialschlacht
Am Montagmorgen wird die Geduld bereits das erste Mal auf die Probe gestellt. Die Wachsschmelzöfen hätten morgens um 9 Uhr eintreffen sollen. Doch die Lieferung verzögert sich. Lediglich der Bienenwachsschmelzofen, der von einer Bekannten aus der Region gratis zur Verfügung gestellt wird, steht in der Kapelle bereit.
Für die Organisatorin ist das aber kein Problem. Sie hatte den Aufbau auf Montag terminiert und den Dienstag als Puffer reserviert.
Damit ein Kerzenziehen überhaupt angeboten werden kann, muss Santoleri an einiges denken. Ein Auszug aus der Materialliste: Wachsschmelzöfen, Wachs, Eimer, Rüstmesser, Scheren, Stricknadeln, eine Aluschale, eine Siebkelle, Schutzfolien und Guetsli-Formen. Letztere werden die Besucher benötigen, wenn sie aus dem Wachs ausgestochene Formen auf ihren Kerzen anbringen wollen.
Eine Nullrechnung
Eine Kerze zu ziehen, kostet letztlich viereinhalb Franken pro hundert Gramm – bei Bienenwachs beläuft sich der Betrag für dasselbe Gewicht auf fünf Franken. In einer Kuchen- und Kaffee-Ecke steht zudem eine Spendenkasse für freiwillige Beiträge bereit. Damit lassen sich die Aufwände fürs Kerzenziehen aber noch nicht decken.
Wie hoch die gesamten Aufwendungen sind, möchte Santoleri zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen: «Es ist immer eine Herausforderung, die Kosten zusammenzustellen, da man im Voraus nicht weiss, wie gross die Besucherzahl ist.» Das Ziel sei es, dass das Kerzenziehen kostendeckend sei. Letztlich werden auch die Pro Senectute, die Bibliothek und die Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirks Pfäffikon das Angebot mitfinanzieren.
Bisher haben sich schon sechs Schulklassen angemeldet. Auch eine Gruppe der Viva Kirche, Santoleris erweiterter Familienkreis sowie einzelne Eltern mit Kindern haben bereits Interesse bekundet.
«Wir sind überzeugt, dass wir für viele Wilemerinnen und Wilemer einen Wunsch erfüllen», sagt Santoleri. Sie hofft, den Menschen im Dorf so einen besinnlichen Einstieg in die Adventszeit zu ermöglichen – mit einer selbst gezogenen Kerze, einem Schwatz bei Kaffee und Kuchen oder einfach einem ruhigen Moment im Dorf.