Jeder Zürcher braucht 50 Quadratmeter weniger Platz
In allen Regionen des Kantons kam es zu einer baulichen Verdichtung. Grund dafür ist ein Paradigmenwechsel in der Raumplanung, wie das Statistische Amt des Kantons Zürich am Mittwoch mitteilte.
Das Ausschöpfen von Landreserven in bestehenden Siedlungsgebieten hat heute eine grössere Bedeutung als früher. Deswegen wird vermehrt in die Höhe statt in die Breite gebaut.
Das führt dazu, dass Einfamilienhäuser für den Wohnneubau an Bedeutung verlieren. An ihre Stelle treten meist Mehrfamilienhäuser und Immobilien, die Wohnen und Gewerberäume kombinieren.
Seit den 1980er-Jahren ist das kantonale Siedlungsgebiet um 7100 Hektare gewachsen. Das entspricht laut Statistischem Amt einer Fläche von 10’000 Fussballfeldern. Das Wachstum ging in erster Linie auf Kosten von Kulturland wie Äcker und Obstgärten. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Ausbreitung der Siedlungsfläche allerdings verlangsamt.
Zürichs Siedlungsfläche wächst schneller als der Durchschnitt
Die Siedlungsausbreitung in Zürich verlief dennoch deutlich schneller als im Rest des Landes. In der Schweiz wird pro Sekunde ein Quadratmeter Land überbaut. Verliefe das Wachstum überall gleich wie in Zürich läge der Wert bei 1,6 Quadratmetern pro Sekunde.
Als Siedlungsflächen gelten etwa Gebäude, Verkehrswege, Stadtparks oder Schrebergärten. Sie macht in etwa 23 Prozent der 172’900 Hektar grossen Fläche des Kantons Zürich aus. Nur die Kantone Basel-Stadt und Genf weisen einen noch grösseren prozentualen Anteil an Siedlungsfläche auf.
Die Daten des Statistischen Amts basieren auf der neuen Aarealstatistik des Bundes. Diese wurde bisher viermal durchgeführt: Von 1979 bis 1985, 1992 bis 1997, 2004 bis 2009 und 2013 bis 2018.