Politik

Unzufrieden mit dem "Freund und Helfer"

Initiative fordert die Abschaffung der Polizei in Egg

Nach dem Knatsch um die Beschaffung eines Polizeiautos in Egg folgt nun der nächste Schritt. Eine Initiative fordert die Abschaffung der Gemeindepolizei.

Es gibt Eggerinnen und Egger, die unzufrieden mit der Gemeindepolizei sind. (Symbolbild)

Symbolbild: Pixabay

Initiative fordert die Abschaffung der Polizei in Egg

Nach dem Knatsch um die Beschaffung eines Polizeiautos in Egg folgt nun der nächste Schritt. Eine Initiative fordert die Abschaffung der Gemeindepolizei.

In der Gemeinde Egg gab es schon einigen Hickhack um die Polizei. Im November 2024 sorgte die Anschaffung eines Polizeiautos für Furore. Die vier Polizisten der Gemeinde benötigten zwar ein neues Fahrzeug, doch das Preisetikett liess die Rechnungsprüfungskommission (RPK) aufhorchen. Als der Knatsch an der Gemeindeversammlung letztlich die Öffentlichkeit erreicht, ist es schon zu spät. Das Auto war bereits geliefert und im Einsatz.

Seither liess das Thema die Bevölkerung nicht los. Den Unmut der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger bekam der Gemeinderat sodann an der Gemeindeversammlung im Juni zu spüren. Ein Egger stellte der Behörde Fragen rund um die Anschaffung des Polizeiautos, die Antwort befriedigte jedoch «in keiner Art und Weise».

RPK-Chef kritisiert die Polizei

Beat Rüegg (SVP) ist Präsident der Rechnungsprüfungskommission (RPK) und war damals der schärfste Kritiker. Nun ging er einen Schritt weiter und reichte die Einzelinitiative zur «Abschaffung der Gemeindepolizei Egg» ein. In nur einem Monat kamen über 100 Unterschriften zusammen.

Rüegg kritisiert, dass die Gemeindepolizei ihren Verpflichtungen nicht nachkomme und sie mehr in der Nachbargemeinde Meilen und im dortigen Polizeiverbund im Einsatz sei. Deswegen wollen der Initiant und die Mitunterzeichnenden, dass die Kantonspolizei für Recht und Ordnung in der Gemeinde sorgt.

Gemeindeverwaltung ist skeptisch

Die Verwaltung schätzt das Vorhaben jedoch kritisch ein: Eine Abschaffung würde die Sicherheit in der Gemeinde gefährden, teilt sie mit. Die Gemeindepolizei sei im vergangenen Jahr rund 300-mal aufgeboten worden, etwa für Erstinterventionen bei häuslicher Gewalt, Einsätze bei Einbruchalarm oder Verkehrsunterricht in der Schule. Dabei hätten sich die Präsenz vor Ort und die kurzen Anfahrtswege bewährt.

Trotz der Skepsis will sich die Gemeinde gegenüber der Polizei-Debatte nicht verschliessen. Sie prüft nun, ob die Initiative gültig ist. Sollte dies der Fall sein, werden die Eggerinnen und Egger darüber entscheiden. Der Gemeinderat wird die Öffentlichkeit vor Ende des Jahrs über das weitere Vorgehen informieren.

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