In den höchsten Türmen von Uster sind die ersten Mieter eingezogen
Nach sechsjähriger Planungs- und Bauzeit
In der Residenz Stadtpark in Uster hält das Leben Einzug. Die höchste Überbauung der Stadt umfasst Wohnungen, Pflege, Gastronomie und Gewerbe.
Jetzt sind sie bezugsbereit: die Alterswohnungen in den höchsten Bauwerken Usters. 52 und 47 Meter sind die Türme hoch, die mit ihren hellgrauen und roten Akzenten fortan die Ustermer Skyline prägen. Mit einer kleinen, privaten Feier wurden Anfang Oktober nach insgesamt sechsjähriger Planungs- und Bauzeit die Neubauten der Atlas-Stiftung im Zentrum der Stadt eingeweiht und die ersten Bewohner willkommen geheissen.

In der Residenz Stadtpark – so heisst das Projekt zwischen Stadtpark, Stadthofsaal, Illuster und Landihalle – gibt es 81 generationengerechte Wohnungen mit mehrheitlich 2½ und 3½ Zimmern sowie wenige mit 4½ Zimmern. Das zweite Obergeschoss beherbergt die residenzeigene Pflegeabteilung mit begehbarem Innenhofgarten. Sie ist ebenfalls bezugsbereit und hat von der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich die Betriebsbewilligung erhalten.
Parkseitig im Erdgeschoss wird am 31. Oktober das öffentliche Restaurant Zentrale eröffnet. Sein Name erinnert an das ehemalige Swisscom-Gebäude an diesem Standort und die alte Telefonzentrale der Stadt.
Die «Zentrale» bietet gemäss Medienmitteilung «kreative Kulinarik in urbanem Ambiente» und ist an 365 Tagen geöffnet. Der Fokus soll auf einer europäischen Küche mit einem mediterranen Touch liegen. Zum Mittagessen wird es ein 2-Gänge-Lunch-Menü zum Preis von 40 Franken geben, während sich das Abendessen mit À-la-carte-Hauptgängen zwischen zirka 32 und 60 Franken bewegt.

Zur Zürichstrasse hin sind im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss Gewerbeflächen entstanden. Für diese sind noch keine Mietverträge abgeschlossen worden. Man stehe aber mit einigen Interessenten in Verhandlung.
Gemäss der Bauherrin hat man zusammen mit den realisierenden Architekten EM2N und Grego ein Haus für «urbanes Wohnen ab dem dritten Lebensabschnitt geschaffen, das seinesgleichen in Uster sucht». Die Atlas-Stiftung definiert besagten Lebensabschnitt als eine Zeit, «die zum Geniessen, zum Entdecken, zum Träumen und zum Feiern einlädt». Demgemäss habe man den Neubau an der Theaterstrasse 4 diesen Lebensentwürfen entsprechend konzipiert und realisiert.
Alterswohnungen im gehobenen Segment
Das Projekt war jedoch in der Vergangenheit umstritten – wegen seiner Ausrichtung. Denn der Stiftungszweck sieht ein «Älterwerden im vertrauten Ambiente der eigenen Wohnung für Schweizerinnen und Schweizer aus dem Mittelstand» vor.
Die Mietpreise für die Wohnungen bewegen sich zwischen 3800 Franken für eine 2½-Zimmer-Wohnung und 6200 Franken für eine 4½-Zimmer-Wohnung. Zieht eine zweite Person ein, werden 1200 Franken zusätzlich verrechnet. Im Preis inbegriffen: Vollpension, Wäsche- und Reinigungsdienst sowie medizinische Betreuung.
2019 sagte Anita Bernhard, Abteilungsleiterin Gesundheit, angesichts der hohen Preispolitik und der Ausrichtung in einem eher gehobenen Segment: «Ich bin gespannt, ob diese Wohnungen alle besetzt werden.»
Auf Anfrage bei der Atlas-Stiftung heisst es, dass mit der Fertigstellung des Gebäudes das Interesse an den Wohnungen noch einmal merklich gestiegen ist. Es seien noch einige 2½-Zimmer-Wohnungen verfügbar.
Atlas-Stiftung
Die Atlas-Stiftung wurde 1972 gegründet und hat ihren Sitz in Zürich. Der Stiftungszweck ist, für betagte Schweizer Bürgerinnen und Bürger aus dem Mittelstand Wohnungen zu attraktiven Bedingungen bereitzustellen. Sie besitzt und betreibt die Residenz Stadtpark in Uster sowie die Residenzen Konradhof in Winterthur, Spirgarten in Zürich-Altstetten und Südpark in Basel. (erh)