In Bauma treffen sich Musik und Marionettentheater
Premiere in Bauma
Das Laienorchester Instrumix aus Zürich hat im Alters- und Pflegeheim Blumenau in Bauma sein alljährliches Konzert gegeben. Die Premiere mit der Marionettentheatergruppe Nicolo hat das Publikum begeistert.
Seit 20 Jahren arrangiert Martin Waldmeier, unterdessen Bewohner des Alters- und Pflegeheims Blumenau in Bauma, die klassischen Musikstücke für das Zürcher Laienorchester Instrumix. Am Sonntag führten die 17 Amateurmusiker Werke von Beethoven, Richter, Purcell und Rossini auf ganz spezielle Art auf.
Einerseits war die Orchesterzusammensetzung mit aktuell zehn verschiedenen Instrumenten besonders. Andererseits inszenierte die Nicolo-Theatergruppe mit selbst hergestellten Marionetten die Musik mit fünf Episoden aus der Oper «King Arthur» des Komponisten Henry Purcell eindrücklich auf der Bühne.
«Meine Aufgabe ist es, die klassischen Arrangements laufend so anzupassen, dass sie von den im Orchester vertretenen Instrumenten gespielt werden können und optimal zur Geltung kommen», erklärte Waldmeier. Aktuell sind unter anderem Oboe, C-Flöte, Alt- und Querflöte, Fagott, Klarinette, Violine, Bratsche sowie Saxofon und Cello vertreten.
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«Denn zu Beethovens Zeiten gab es beispielsweise noch kein Saxofon.» Das gelinge ihm wohl deshalb gut, weil er als Musiker und Komponist sowohl die Möglichkeiten der Instrumente als auch über die langjährige Zusammenarbeit die Fähigkeiten der Musiker im Orchester kenne.
Beatrice Schneider, Präsidentin des Orchesters Instrumix, ehrte Waldmeiers engagiertes Wirken mit einem prächtigen Blumenstrauss: «Ohne Martin Waldmeier wären wir ohne Noten und damit aufgeschmissen in unserem speziellen Orchester.» Ausserdem habe sie bei ihm Oboe spielen gelernt, er sei ein hervorragender Musiklehrer gewesen.
Zusammen musizieren
Wie die Musikerinnen und Musiker ist auch der Instrumix-Dirigent Erhard Hirt aus Winterthur kein Profi, sondern leitet das Orchester hobbymässig. Seit nunmehr 22 Jahren ist er als Laiendirigent tätig, mit nur einem kurzen Unterbruch.
«Unsere Truppe ist offen für alle, das Zusammensein hat neben dem Musikmachen einen hohen Stellenwert», erzählte Hirt. Das Repertoire umfasst vor allem leichte Klassik und Filmmelodien, geprobt wird einmal wöchentlich in der Nähe des Hauptbahnhofs Zürich. Menschen, die Freude hätten, mit anderen zusammen zu musizieren, seien herzlich willkommen.
Markus Plüss, der Blumenau-Heimleiter, zeigte sich sehr zufrieden über das Bühnenexperiment mit Orchester und Marionettentheater. Und auch die zahlreichen Besucher hatten nur lobende Worte für den Event übrig.
Stimmen zum Anlass
Fabian Buess, Zürich
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«Meine Frau spielt Cello im Orchester. Wir besuchen oft klassische Konzerte. Bei einem Laienorchester muss man sich darauf einstellen, dass Noten und Einsätze nicht immer perfekt sind. Die Dynamik und die aussergewöhnliche Instrumentenzusammenstellung haben mir sehr gut gefallen – ‹Fusion Classic› könnte man sagen. Als Stadtzürcher gefällt es mir in Bauma auch landschaftlich sehr gut.»
Philipp Romer mit Frau Elfi und Tochter Jasmin, Gossau SG
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«Wir sind aus dem Kanton St. Gallen angereist, weil meine Gotte im Marionettentheater mitgewirkt hat. Das Figurenspiel hat die Musik ausdrucksstark inszeniert. Die ganze Zusammenstellung hat uns sehr gut gefallen, so etwas sieht man nun wirklich nicht alle Tage.»
Margot und Erwin Ulmer, Tuttlingen (Deutschland)
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«Wir sind sozusagen die Groupies unserer Tochter. Sie spielt erste Geige im Orchester. Heute Morgen sind wir mit dem Zug aus Deutschland angereist. Eigentlich wegen der Musik – diese war so harmonisch auf die Marionettenfiguren-Inszenierung abgestimmt, dass man sich so richtig tief auf beides einlassen konnte. Wir haben richtig Gefallen am Puppentheaterspiel gefunden. Unsere Tochter schätzt es sehr, bei Instrumix gute soziale Kontakte gefunden zu haben.»
Thomas Bieri, Turbenthal
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«Ich spiele erst seit letztem Oktober mit meiner Geige im Laienorchester Instrumix mit. Es war mein erstes Konzert, und ich fand es ziemlich herausfordernd, die Konzentration über die ganze Stunde hochzuhalten und mich nicht vom Publikum und vom Theaterspiel ablenken zu lassen. Ich habe dieses Orchester ausgewählt, weil mir die Ehrlichkeit gefällt: Es tönt, wie es eben tönt. Es werden keine Profimusiker dazugenommen für Konzerte wie bei anderen Gruppen.»