In Bäretswil sorgen Frauen dafür, dass im Dorf etwas läuft
Flohmarkt, Kerzenziehen, Samichlaus
Der Frauenverein Bäretswil prägt mit seinen Anlässen das Dorfleben mit. Dazu gehört der Frühlingsanlass, der am 24. Mai in der Mehrzweckhalle stattfindet. Drei beteiligte Frauen verraten, was sie sich für die Zukunft wünschen.
Der Frauenverein Bäretswil besteht schon seit 1881. Damals wurde der Verein vor allem mit der Absicht gegründet, den Armen im Dorf zu helfen. Dazu gehörte es auch, für die Bedürftigen und Soldaten Socken zu stricken. Auch heute besteht diese Tradition weiter.
Am ersten und zweiten Dienstag im Monat trifft sich die «Lismi-Gruppe», welche ihre gestrickten Waren am Kerzenziehen-Basar verkauft, wobei der Erlös einem anderen Verein im Dorf gespendet wird. Anlässe fürs Dorf organisieren: Das ist ein wichtige Aufgabe des Frauenvereins, der mit 200 Mitglieder der grösste Verein in Bäretswil ist.
Ein Drittel davon seien schon über 80 Jahre alt, erklärt Nicole Megliola, Vizepräsidentin und Aktuarin. «Wir suchen neue Mitglieder, die vor allem bei der Organisation unserer Anlässe mitmachen», betont die 49-Jährige, die schon seit über zehn Jahren beim Frauenverein tätig ist und hauptberuflich auf einem Bauamt arbeitet.

Denn zu organisieren gibt es das ganze Jahr viel: So steht am 24. Mai in der Mehrzweckhalle der Frühlingsanlass auf dem Programm. Gleichzeitig findet ein Flohmarkt, ein Kinderflohmarkt und die Kinderkleiderbörse statt. «Diesmal kommt der Flohmarkt in neuer Form daher», erklärt Barbara Pfisterer, seit der Generalversammlung im März neu gewählte Präsidentin. Die 69-Jährige war früher als Primarlehrerin in Wetzikon tätig.
Bisher hätten die Verkäufer die Waren jeweils am Freitag dem Frauenverein anliefern können, der diese dann für den Verkauf am Samstag schon hergerichtet haben. Was nicht verkauft wurde, holte das Brockenhaus Saland ab. Doch das Brocki ist nun geschlossen. «Wir brauchten deshalb einen neuen Ansatz», so die Präsidentin.
Neu verkauft man am Flohmarkt die Waren selber
Neu können Verkäuferinnen und Verkäufer ihre Waren selber anbieten: Dazu mieten sie einen Tisch, den sie am Freitag, 23. Mai, von 17 bis 19 Uhr selber einrichten können. Am Samstag, 24. Mai, läuft der Verkauf von 9 bis 14 Uhr.
Nicht verkaufte Waren müssen die Verkäuferinnen und Verkäufer selber wieder mitnehmen. «Bis zu 40 Tische können wir aufstellen. Noch gibt es genügend Flächen, die man mieten kann – auch auswärtige Verkäuferinnen und Verkäufer sind willkommen», wirbt die Vizepräsidentin.
Und Michaela Fahrni, seit über 25 Jahren beim Frauenverein aktiv, doppelt nach: «Wir hoffen, dass viele mitmachen und vorbeikommen. Frauen, die sich überlegen, bei uns mitzumachen, haben am Frühlingsanlass eine gute Gelegenheit, mit uns ins Gespräch zu kommen.»
Die 51-Jährige, die früher in Wetzikon am Postschalter gearbeitet und auch Gastro-Erfahrung hat, leitet beim Frauenverein das Ressort Gastronomie. Die Festwirtschaft, die am Samstag während des Frühlingsanlasses in der Mehrzweckhalle für Speis und Trank sorgt, leitet sie mit zwei anderen Kolleginnen.
Für die Generalversammlung 2026 haben schon einige im achtköpfigen Vorstand ihren Rücktritt angekündigt. «Wir brauchen frische Kräfte. Wir sind kein verstaubter Verein, wie der Name vermuten lassen könnte», sagt Fahrni, «wir sind sehr offen und froh über Ideen von jungen Frauen.»
.jpg?webp=1&w=1200)
Vereinsreise für Senioren, Herbstanlass, Kerzenziehen, Räbeliechtliumzug, Adventsfenster oder Samichlaus: Das sind alles weitere Anlässe, die das Dorfleben mitprägen und vom Frauenverein Bäretswil organisiert werden. Der Erlös der Veranstaltungen fliesst zum grossen Teil wieder in Form einer Spende zurück an andere Vereine im Dorf.
«Wir haben eine tolle Gemeinschaft, und wir leisten etwas Wertvolles fürs Dorf. Das macht den Frauenverein Bäretswil so attraktiv für uns», erklärt das Frauentrio einhellig. Auch spontan treffen sich die Frauen – über eine Whatsapp-Gruppe verabreden sie sich für einen Ausflug oder einen Feierabenddrink.