Hittnauer Gemeindepräsident beendet politische Laufbahn
Erneuerungswahlen 2026
Er kam 2015 in die Exekutive von Hittnau, übernahm 2021 das Präsidium, will sich ab nächstem Jahr aber anderen Themen widmen: Carlo Hächler (FDP) stellt sich nicht erneut zur Wahl.
«Egal, ob man etwas bewegen konnte oder nicht, zu lange sollte man ein politisches Amt nicht ausführen», sagt Carlo Hächler (FDP), «ich zumindest habe mich bemüht, etwas zu verändern.» Der Hittnauer Gemeindepräsident hat sich dazu entschieden, bei den Erneuerungswahlen im März 2026 nicht mehr anzutreten. «Auch vom Alter her ist es an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen», sagt der 72-Jährige.
Hächler wurde 2015 still in den Hittnauer Gemeinderat gewählt, wo er das Ressort Hochbau übernahm. Als Ende 2020 der damalige Gemeindepräsident Christoph Hitz (parteilos) zurücktrat, übernahm Hächler das Amt ad interim, bevor er es – ebenfalls in stiller Wahl – im Frühling 2021 offiziell übernahm. Und bei den Erneuerungswahlen im Jahr darauf wiederholte sich das Spiel: Hächler wurde ohne Gegenkandidaten im Amt bestätigt.
Intensive Zeiten
«Die Ämter waren anspruchsvoller, als ich mir zu Beginn vorgestellt habe», gibt er zu. Zuerst als Hochbauvorstand und danach als Gemeindepräsident war er eng in Projekte wie den Neubau des Gemeindehauses, die Entwicklung des Wohn- und Ärztehauses Hittnau Care sowie die Planung der Alterswohnungen im Luppmenpark involviert.
Zudem fiel der Wechsel ins Amt des Gemeindepräsidenten mitten in den Umstrukturierungsprozess der Hittnauer Verwaltung, als aus sieben Ressorts fünf wurden. Aufgrund der zwei Rücktritte im Gemeinderat um den Jahreswechsel 2020/2021 wurde auch das Gremium früher als geplant, und zwar Schlag auf Schlag, von sieben auf fünf Mitglieder verkleinert. «Es war eine sehr intensive Zeit.»
Mehr Zeit für sich und die Familie
Nun habe man so früh wie möglich bekannt machen wollen, welche Gemeinderatsmitglieder beabsichtigten, noch einmal zur Wahl anzutreten, und welche Positionen für die Legislatur 2026 bis 2030 frei würden. «So hoffen wir, genug Zeit zu haben, um geeignete Leute für die Nachfolge zu finden», sagt Hächler.
Obwohl er als Berater für Unternehmensentwicklung über das Pensionsalter hinaus gearbeitet hat, ist er mittlerweile offiziell pensioniert. Nach seiner Zeit im Gemeinderat will er anderen Bereichen seines Lebens mehr Priorität verleihen. «Ich will weniger fremdgesteuert sein, auch mal ein paar Wochen in die Ferien fahren können, ohne erreichbar sein zu müssen, mehr Zeit für mich und die Familie haben», sagt der dreifache Vater und siebenfache Grossvater. «Konkrete Pläne habe ich aber noch nicht.»
Die Absichten der weiteren Hittnauer Gemeinderäte
Neben Gemeindepräsident Carlo Hächler wird auch Gaby Dürr (Forum Hittnau), Ressortvorsteherin Tiefbau und Infrastruktur, den Hittnauer Gemeinderat per Ende Legislatur verlassen. Für eine weitere Amtsperiode in der Exekutive zur Verfügung stellen sich Reto Huber (parteilos), Ressortvorsteher Finanzen und Soziales, Claudia Schnyder (parteilos), Ressortvorsteherin Sicherheit und Gesellschaft, sowie Olivier Scurio-Lüthi (GLP), Ressortvorsteher Planung und Hochbau. Der erste Wahlgang findet am Sonntag, 8. März 2026, statt.
