Hinwiler Muslime können sich in Zürich bestatten lassen
Bestattungsangebot wird erweitert
In Hinwil sind muslimische Bestattungen kaum möglich. Abhilfe schafft die Gemeinde nun mit einem Vertrag mit der Stadt Zürich.
Häufig werden gläubige Muslime in ihrem oder im Heimatland ihrer Eltern beigesetzt. Zunehmend erfolgen islamische Beisetzungen aber auch in der Schweiz. Das spürt man auch in Hinwil.
Beisetzungen nach dem Glauben des Islams laufen nach festgelegten Regeln ab. Diese sind aber auf dem Friedhof Hinwil nicht oder nur durch die Mietung eines Familiengrabs zu erfüllen. Deren Zahl ist beschränkt.
Hinwil hat deshalb einen Anschlussvertrag mit der Stadt Zürich unterzeichnet, damit verstorbene Muslime aus Hinwil in Witikon beigesetzt werden können. Auf dem Friedhof Witikon steht nämlich eine Grabstätte für muslimische Verstorbene zur Verfügung, welche die Kriterien der islamischen Begräbniskultur erfüllt.
So sind die Gräber nach Mekka ausgerichtet. Auch ein Raum für die rituelle Waschung steht zur Verfügung. «Mit der Unterzeichnung kann das Bestattungsangebot zeitgemäss erweitert werden», schreibt der Gemeinderat in seinem Verhandlungsbericht.
300 Franken Beteiligung
Die Grabgebühren für muslimische Bestattungen auf dem Friedhof Witikon belaufen sich pro Kind bis elf Jahre auf 1900 Franken und für Verstorbene ab zwölf Jahren auf 3800 Franken.
Die Gemeinde beteiligt sich mit 300 Franken an den Kosten, so, wie es die Bestattungsverordnung des Kantons vorschreibt. Den Rest müssen die Angehörigen bezahlen.
«Mit der Vertragsunterzeichnung resultieren demnach keine Mehrkosten zulasten der Gemeinde», argumentiert der Gemeinderat. Die Ergänzung des Gebührentarifs liegt derzeit öffentlich auf und soll am 1. Januar 2024 in Kraft treten.
Auch andere Oberländer Gemeinden wie Wetzikon oder Pfäffikon haben bereits einen Anschlussvertrag unterzeichnet. In Illnau-Effretikon gibt es sogar ein eigenes Grabfeld für Muslime.