H2U: Das Openair von und für Uster
Festival feiert Jubiläum
Von Freitag, 15., bis Sonntag, 17. August, findet die 10. Ausgabe des H2U Openair Uster statt. Das Festival auf dem Zeughausareal gehört mittlerweile zum festen Bestandteil des kulturellen Angebots der Region – trotz schwieriger Anfangsjahre.
Drei Tage lang Live-Musik, familiäre Atmosphäre und beste Stimmung: Das ist das H2U Openair Uster. Vom 15. bis 17. August verwandelt sich das Zeughausareal bereits zum zehnten Mal in ein Festivalgelände und wartet mit einem spannenden und hochkarätigen Programm auf die Besucherinnen und Besucher. Neben der schwedischen Rockband Mando Diao sorgen unter anderem Schweizer Musikgrössen wie Sens Unik, Pegasus oder Black Sea Dahu für strahlende Gesichter vor der Bühne.
Dass Uster überhaupt Teil der hiesigen Festivallandschaft wurde, ist unter anderem Rolf Heckendorn zu verdanken, bei dem die Idee für ein Openair in Uster am Sound of Glarus entsprang: «Da erlebte ich Festivalstimmung und Konzerte inmitten der Altstadt. Ich dachte mir: Wenn das hier möglich ist, dann muss das auch in Uster gehen.»
Mit Freunden und Bekannten, die alle die Liebe zur Musik verband, wurden 2014 die ersten Sitzungen durchgeführt. «Wir wollten etwas Kulturelles auf die Beine stellen, den Leuten Live-Musik zugänglich machen und die Bands buchen können, die wir selbst gerne hören und bewundern. Wir träumten von Florence And The Machine oder Muse, die bei uns in Uster auftreten», so Heckendorn. Explizite Erfahrung im Organisieren eines grossen Musikfestivals hatte in der Gruppe niemand, jedoch brachte jede und jeder Wissen aus einem bestimmten Bereich und sehr viel Motivation mit.
2015 ging die erste Ausgabe über die Bühne. Zwar nur an einem Tag, doch Josh, die heute unter dem Namen Black Sea Dahu Musik machen, und Stiller Has sorgten dafür, dass das Festival mit 500 Besucherinnen und Besuchern ausverkauft war. An den Auftritt der jungen Schweizer Band denkt Marina Dreher, die immer noch zum Kernteam des H2U gehört, auch heute noch gerne zurück. «Als Leadsängerin Janine Cathrein nach einem Blick in den wolkenverhangenen Himmel den ersten Ton ihrer so melancholischen Musik spielte, hatte das etwas Magisches.»
Das verflixte zweite Jahr
Euphorisiert von der ersten Durchführung tischte man 2016 gross auf. Über drei Tage wurden internationale Bands wie Marla Glen, Selah Sue oder Kovacs gebucht. Doch schon vor der Öffnung des Festgeländes zeichnete sich ab, dass man in zu grossen Dimensionen gedacht hatte. Der Vorverkauf lief schleppend und wegen des schlechten Wetters kamen auch fast keine Spontanbesucher. Neben den finanziellen Einbussen gingen bei der Polizei diverse Lärmklagen ein, weshalb auch die Stadt zum Gespräch bat.
Eben erst gestartet, stand das H2U schon am Scheideweg. Doch einfach so aufzugeben, war für die Verantwortlichen keine Option. Denn trotz allem erhielt man eine Menge positiver Rückmeldungen und es galt auch, die offenen Forderungen zu begleichen. «Wir gingen über die Bücher, nahmen die Kritik auf und setzten sie um», sagt Dani Frey, ebenfalls Mitglied des Kernteams.
Unter neuem Namen und mit einem angepassten Konzept konnte so 2017 auf dem Zeughausareal erneut gefeiert werden. Den Fokus setzte man nun auf Schweizer und lokale Bands, ein neuer Bühnenstandort half, das Areal kompakter zu gestalten und mit einem besseren Schallmanagement verhinderte man unnötigen Lärm. Gegnerinnen und Gegner traf man zu einem persönlichen Gespräch, um gemeinsam die Probleme aus dem Weg zu schaffen. «Wir verabschiedeten uns von der Idee, ein grosses Musikfestival zu werden und verfolgten das Ziel, einen Anlass für Uster zu schaffen, mit dem sich die Einwohnerinnen und Einwohner identifizieren können.»
Wertschätzung für die Helferinnen und Helfer
Schon seit der ersten Ausgabe nimmt die Freiwilligenarbeit beim H2U eine grosse Bedeutung ein. Das ebenfalls ehrenamtlich arbeitende Kernteam kann von Jahr zu Jahr auf viele helfende Hände zählen, die ihre Arbeit unentgeltlich verrichten. Denn nur so sei es überhaupt möglich, ein solches Festival durchzuführen.
Dass es nicht selbstverständlich ist, dass die Leute ihre Zeit zur Verfügung stellen, ist den Macherinnen und Machern vom H2U bewusst. «Wir wollen den Helferinnen und Helfern deshalb besonders viel Wertschätzung entgegenbringen. Dazu gehört zum Beispiel eine sorgfältige Einführung in die Arbeit, eine gute Betreuung oder eine reichhaltige Verpflegung», sagt Monika von Büren, Mitglied des Kernteams. Nicht umsonst wurde der Verein Openair für Uster 2021 mit dem Engagement-Preis der Stadt ausgezeichnet.
Von diesem Engagement für ein besonderes Festival schwärmen auch die Künstlerinnen und Künstler, die auf dem Zeughausareal beim Publikum für unvergessliche Momente sorgen. «Natürlich bemerken auch wir, dass die Gagen für Auftritte stetig steigen. Bei einem beschränkten Budget ist es deshalb umso schöner, die Bands und Musiker mit einem einmaligen Ambiente und einer familiären Umsorgung überzeugen zu können», sagt Res Nägeli, H2U-Mitglied der ersten Stunde.
So gelang es dem Openair-Team immer wieder, bekannte Bands und Musiker wie Patent Ochsner, Max Giesinger oder Bligg für einen Auftritt auf dem Zeughausareal zu engagieren. In diesem Jahr besonders gespannt ist er auf Sens Unik, die nach einer Pause von 15 Jahren erstmals wieder gemeinsam auf der Bühne stehen, und auf Pegasus, die ihre Abschiedstour in der Originalzusammensetzung spielen.
Für das Kernteam rund um Rolf Heckendorn wird es auf jeden Fall eine spezielle Ausgabe des H2U Openair Uster. «Wir freuen uns unheimlich darauf, unser 10-Jahr-Jubiläum mit allen Ustermerinnen und Ustermer zu feiern und hoffen, dass das Zeughausareal noch lange Platz für ein Musikfestival bietet.»
