Greifensee wird 2026 die politischen Steuern erhöhen müssen
Investitionen in Schulen und Infrastruktur
Der Steuerfuss von Greifensee wird 2026 voraussichtlich höher ausfallen. Der Grund sind nötige Investitionen in Schulräume. Vorerst bleibt der Steuerfuss bei 80 Prozent.
86 Stimmberechtigte waren am Mittwochabend bei der Gemeindeversammlung im Landenbergsaal bereit zum Abstimmen. Auf der Traktandenliste standen fünf Punkte. Die Greifenseer nahmen alle Vorschläge an.
Der Steuerfuss der politischen Gemeinde 2025 bleibt bei 80 Prozent. Gemeinsam mit dem Steuerfuss der Oberstufenschulgemeinde bedeutet dies einen Gesamtsteuerfuss zwischen 94 oder 96 Prozent. Denn der Steuerfuss der Schulgemeinde wird voraussichtlich schon für 2025 um zwei Prozentpunkte angehoben.
Im übernächsten Jahr wird es jedoch anders sein: Der Steuerfuss der politischen Gemeinde muss 2026 voraussichtlich um zwei Prozentpunkte angehoben werden. «Man wollte das in diesem Jahr nicht vorweg nehmen», sagt Gertrud Pfiffner, die stellvertretende Gemeindeschreiberin im Nachgang an die Gemeindeversammlung.
Schulen müssen saniert werden
Grund für die Erhöhung seien vor allem massive Investitionen in die Schulraumentwicklung. Das Budget 2025 weist einen prognostizierten Verlust von 1,94 Millionen Franken aus. Im Vergleich zum Vorjahresbudget mit einem Minus von 50’000 Franken ist dieser deutlich höher.
Das Projekt zur Sanierung des hinteren Teils der Wildsbergstrasse wurde knapp angenommen. Ob die Sanierung wirklich nötig sei, habe ein Stimmbürger gefragt. «Wir haben ja die Beleuchtung und die Kanalisation als Baukredit zusammen genommen», erläutert Pfiffner auf Anfrage. Der Souverän stimmte schliesslich für die Bewilligung eines Bruttokredites von 792’000 Franken.
Zweigleisige Jugendprävention
Das zweite, wie auch der dritte Traktandum auf der Liste haben mit der Zunahme von Sachbeschädigung und Belästigungen zu tun. In jüngster Vergangenheit habe die Jugendkriminalität und Jugendgewalt auf dem Gebiet der Gemeinde Greifensee wie auch im Kanton Zürich zugenommen, steht im Auszug des Protokolls zur Sitzung des Gemeinderates vom 2. September. Ein Grossteil dieser Delikte gehe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus.
«Die Gemeinde ist hier von zwei Seiten auf das Problem eingegangen und beide Punkte wurden mit grosser Mehrheit angenommen», sagt Pfiffner.
Die Stimmbürger genehmigten somit den Ausbau des Jugenddienstes, der in Greifensee durch die Stadtpolizei Uster geleistet wird. Damit nimmt die Gemeinde die damit verbundenen jährlichen Mehrkosten von 75’378 Franken in Kauf.
Zudem stimmte die Gemeinde auch für die Erhöhung des Betrags an die Stiftung für Kinder und Jugendförderung Mojuga. Dies bedeutet jährliche Mehrkosten von 33’400 Franken.
Ja zur Zwischenlösung
Der Souverän sagte auch Ja zur Verlängerung des Übergangsvertrags mit der Stadt Uster für freiwilligen Musikunterricht sowie der musikalischen Grundausbildung mit jährlich wiederkehrenden Kosten von 216’000 Franken. Die Musikschule wurde ohne grosse Diskussionen angenommen. Dies ist als Übergangslösung gedacht bis zum 31. Juli 2027.