Gesellschaft

Kampagne für 3 Jahre

Uster sensibilisiert in Sachen digitale Medien bei Kindern

Immer mehr Schulen setzen auf ein Nutzungsverbot von digitalen Geräten – und zwar in Schulzimmern und auf Pausenhöfen. Elternräte, Primarschule und die Stadt Uster setzen mit der Aktion «Go Offline!» ein weiteres Zeichen

Die Sekundarschule Bubikon führte bereits ein Handyverbot ein.

Foto: Jan Gubser

Uster sensibilisiert in Sachen digitale Medien bei Kindern

Immer mehr Schulen setzen auf ein Nutzungsverbot von digitalen Geräten – und zwar in Schulzimmern und auf Pausenhöfen. Die Elternräte, die Primarschule und die Stadt Uster setzen mit der Aktion «Go offline!» ein weiteres Zeichen.

Immer häufiger berichten Eltern von Unsicherheiten im Umgang mit digitalen Medien: Das Kleinkind will beim Zmittag ein Video schauen, der Drittklässler schläft wegen des pausenlos laufenden Klassenchats schlecht. So drückt es die Stadt Uster in einer Medienmitteilung aus. Darum haben die Stadt, die Primarschule und die Elternräte Ende August die Aktion «Go offline!» gestartet. Mit einem gemeinsamen Vorgehen wollen sie Familien stärken, Kinder altersgerecht in der Mediennutzung zu begleiten und den Dialog untereinander zu fördern.

Die Folgen des Onlinekonsums

Negative Auswirkungen von frühzeitiger und langer Bildschirmzeit sind beispielsweise verspätete Sprachentwicklung, fehlende soziale Kompetenzen, Schlafprobleme oder mangelnde Konzentrationsfähigkeit. Aber auch Eltern, die auf das Smartphone schauen und verpassen, dass ihr Kind Aufmerksamkeit braucht, schaden der kindlichen Entwicklung. «Die Schulen erleben die Auswirkungen in ihrem Alltag und sehen deshalb Handlungsbedarf», schreibt die Stadt.

Digitale Bildung beginne zu Hause und gelinge, wenn Schule, Stadt, Eltern und Fachpersonen an einem Strang zögen. Drei Massnahmen stehen dabei im Vordergrund: praktische Tipps, freiwillige Nutzungserklärungen sowie einheitliche Regelungen in den Schulhäusern.

Tipps für Eltern

Mit der Aktion «Go offline!» zeigt die Stadt Uster zusammen mit acht weiteren Gemeinden aus dem Bezirk Uster, wie kleine Kinder mit viel Raum für Spiel, Sprache und Beziehung aufwachsen können – und das bis zum vierten Lebensjahr ohne Bildschirm. Alltagstipps, Empfehlungen zur Medienerziehung und lokale Angebote bieten Eltern praktische Unterstützung. Die Inhalte sind auf der Website go-offline-4.ch abrufbar. Weitere interessierte Gemeinden können sich der Kampagne jederzeit anschliessen. Sie dauert noch bis 2028.

Freiwilliger Verzicht

Immer mehr Eltern würden ihr Kind möglichst lange ohne ein eigenes Smartphone oder ohne Smartwatch aufwachsen lassen wollen. Oft fehle jedoch die Gemeinschaft. Deshalb stellen die Elternräte der Primarschule Uster eine freiwillige Erklärung zur Verfügung: Damit erklären sich Eltern bereit, ihrem Kind bis zum Ende der 6. Klasse kein eigenes internetfähiges Gerät zu geben. Dies entlaste Eltern und schaffe gemeinsame Regeln. Dazu wird es künftig Informationsveranstaltungen geben.

Seit August 2025 gilt an allen Schulhäusern der Primarschule Uster eine einheitliche Regelung: Private digitale Geräte wie Smartphones, Smartwatches oder Tablets dürfen während der Schulzeit nicht sichtbar getragen oder genutzt werden. Weitere Informationen der Primarschule Uster gibt es unter www.primarschule-uster.ch/digitalemedien.

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Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor

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