Finanzvergleich Dübendorf versus Uster: Es geht auch mit weniger
Richard Sägesser, Uster
Die Städte Dübendorf und Uster sind mit rund 32 000 beziehungsweise 37 000 Einwohnern ähnlich gross. Beide Städte wachsen und stehen vor ähnlichen Herausforderungen.
Deutliche Unterschiede
Bei den Finanzen zeigen sich aber deutliche Unterschiede: Für das Jahr 2026 plant Dübendorf mit einem Steuerfuss von 75 Prozent (93 Prozent inklusive Sekundarschule) und erwartet eine schwarze Null im Budget. Der Steuerfuss soll gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent gesenkt werden.
Uster hingegen kalkuliertmit einem gleichbleibenden Steuerfuss von 94 Prozent (inklusive Sekundarschule112 Prozent; Nänikon 110 Prozent) und einer roten Null.
Die Steuerkraft pro Kopfist in beiden Städten nahezu identisch – daran liegt es also nicht, dass Dübendorf einen deutlich tieferen Steuerfuss realisieren kann.
Der Unterschied zeigt sich deutlich bei dem Gesamtaufwand: Das mit bürgerlicher Mehrheit geführte Dübendorf kommt mit rund 248 Millionen Franken aus, das entspricht zirka 7750 Franken pro Einwohner.
Uster plant hingegen mit 329 Millionen Franken, also zirka 8890 Franken pro Kopf – ein Unterschied von über 1100 Franken je Einwohner.
Im Gesamtaufwand sind sämtliche Ausgaben enthalten, unabhängig davon, ob Leistungen extern eingekauft oder durch eigenes Personal erbracht werden. Die Zahlen sind somit durchaus vergleichbar.
Es stellt sich daher die Frage, wie Dübendorf mit deutlich weniger Mitteln auskommt, aber dennoch gut funktioniert.
Ein wesentliches Kriterium
Für die Standortwahl – privat oder geschäftlich – spielen zwar auch andere Faktoren eine Rolle, doch der Steuerfuss bleibt ein wesentliches Kriterium im Wettbewerb.
Klar, es gibt Gemeinden mit noch höherem Pro-Kopf-Aufwand und noch höherem Steuerfuss als Uster. Die Frage ist aber, woran sich Uster messen will, um im Standortwettbewerb bei Unternehmen und guten Steuerzahlern zu punkten. Die Stadt Uster sollte ihre Leistungen und das Ausgabenwachstum kritisch hinterfragen.
Das Beispiel der Stadt Dübendorf zeigt doch, dass es auch mit weniger geht. Und nicht überall ist «Uster finish» nötig. Unsere Infrastruktur soll funktional sein – auf Schnickschnack sollten wir verzichten. Und ich frage mich: Wann schafft Uster eine Steuersenkung?