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Einer der besten Gins der Schweiz kommt aus Wolfhausen

Eine hochprozentige Liebeserklärung. Was der selbstgebrannte Gin des Hinwilers Max Gemperle mit seiner Ehefrau zu tun hat.

Der Gin des Lebens: Max Gemperle hat seinen «Isigin» nach seiner Ehefrau Isabelle benannt.

Foto: Sandro Compagno

Einer der besten Gins der Schweiz kommt aus Wolfhausen

Hochprozentiges aus der Region

Alles im Leben hat einen Gin. Max Gemperle sogar einen eigenen, der an der Distisuisse mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde.

Max Gemperles Leidenschaft gehört dem Gin. Entfacht wurde das Feuer für das gebrannte Wasser vor einigen Jahren auf einer Geschäftsreise nach Mallorca. Dort besuchte der mittlerweile pensionierte Gartenbau-Unternehmer aus Hinwil einen Hersteller von Terracotta-Leuchten, die er in die Schweiz importierte.

«Eines Abends sassen wir in der Finca eines Freundes aus der Schweiz und tranken einen auf der Insel hergestellten Gin», erinnert sich Gemperle. Sein Interesse war geweckt am hochprozentigen Destillat, das seine Aromen von der Wacholderbeere und individuell zusammengestellten Botanicals erhält. Mit dem Begriff Botanicals sind pflanzliche Zutaten wie Kräuter, Fruchtschalen, Samen, Wurzeln, Rinden und mehr gemeint.

Einmal Unternehmer, immer Unternehmer

So gründete Gemperle vor zwei Jahren in Hinwil den Onlineshop Gin-Garage.ch, wo er rund 300 verschiedene Gins sowie Zubehör anbietet. Schon bald brauchte er mehr Platz und ist im April mit seinem Geschäft nach Wolfhausen gezogen. Dort sind in einem gemütlich und zweckmässig eingerichteten Raum neben dem Online-Geschäft auch das Lager und die Spedition untergebracht.

Regelmässig organisiert Gemperle Events in seiner Gin-Garage und führt Verkostungen, sogenannte Tastings, durch. Ausserdem ist er Organisator des Gin-Festivals, das im vergangenen Mai in Uster erstmals stattgefunden hat.

Eine Flasche Gin mit schwarzer Etikette.
Fruchtig, würzig und mild im Abgang: Der «Isigin» von Max Gemperle wurde an der Distisuisse mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.

Bei so viel Begeisterung und Engagement war ein eigenes Destillat eigentlich nur ein naheliegender nächster Schritt. «Isigin» heisst die Eigenproduktion aus dem Hause Gemperle. Aromatisiert wird das Destillat natürlich mit Wacholder, dazu kommen die Botanicals Koriander, Angelikawurzel, Pfeffer und Zitronenschale sowie drei weitere Zutaten, die der Hinwiler für sich behält. «Das Resultat ist fruchtig, würzig und doch angenehm mild im Abgang», beschreibt er den Gin, den er nach eigenen Ideen und eigenem Rezept in einer Destillerie in Niederbüren SG produzieren lässt. «Ein geradliniger London Dry Gin, ideal in Verbindung mit Tonic.»

Gold an der Distisuisse

Offensichtlich schmeckt der «Isigin» nicht nur seinem Schöpfer, sondern auch der Jury der Distisuisse. An der alle zwei Jahre stattfindenden Prämierung der besten Schweizer Edelbrände wurde der Gin von Max Gemperle in der Kategorie «Wacholder-Spirituosen» mit der Goldmedaille ausgezeichnet. 112 Gin bewertete die Jury, für zehn Destillate gab es Gold. «Sehr stolz» sei er über die Auszeichnung, sagt der Hinwiler.

Ihn begeistere die unglaubliche Vielfalt von Gin, erklärt Gemperle seine Leidenschaft für das Destillat, das derzeit einen eigentlichen Hype erlebt, und zeigt auf die riesige Auswahl in seiner Gin-Garage. «Der Boom dauert nun schon eine ganze Weile», relativiert er, «und er wird auch so schnell nicht abflachen. Es gibt immer mehr Gin-Liebhaber.»

Bleibt noch die Frage nach dem Namen «Isigin»: Er ist eine Liebeserklärung an Max Gemperles Frau Isabelle, mit der er seit 30 Jahren verheiratet ist: «Isi ist der Kosename für Isabelle.» Was für eine schöne Geschichte.

Einfache Holzregale voller Gin-Flaschen in der Gin-Garage in Wolfhausen.
Rund 300 verschiedene Gins lagern in der Gin-Garage von Max Gemperle in Wolfhausen.

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