Ein Zuhause für die Tiere – manchmal gibt es doch ein Happy End
Ein Tierheim und seine Bewohner
Tiere, die auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind, gibt es leider genug. Ein paar von ihnen sitzen im Tierheim Strubeli in Volketswil. Neben traurigen Geschichten gibt es auch immer wieder Happy Ends.
An einem typischen Mittwochnachmittag, an dem viele Kinder fröhlich ihren freien Nachmittag geniessen, nehmen die Anrufe im Tierheim Strubeli kein Ende. Über 50 Kleintiere leben zurzeit unter dem Dach des Tierheims, eine grosse Anzahl für das Tierheim. Vom Haustier bis zum Reptil ist alles dabei. Entsprechend gross ist deshalb auch die aktuelle Nachfrage nach den Tieren aus Volketswil, wie Frau Fontana, Leiterin im Bereich Ferien-und Heimtiere, in unserem Gespräch am Mittwochnachmittag erwähnt.
Der Publikums-Liebling

Der kleine Wald-Spitz Chihuahua Yoki kam vor einigen Jahren ins Tierheim Strubeli. Er wurde von seinen ehemaligen Besitzern vom Züchter geholt. Später stellten sie fest, dass Yoki an einem Lebershunt litt, der nur operativ behandelt werden konnte. Die Kosten von 15’000 Franken waren den Besitzern zu hoch und sie wollten ihn zum Züchter zurückbringen. Dieser drohte jedoch, den kleinen Yoki einfach zu erschiessen und im Garten zu vergraben. Da dies nicht in Frage kam, brachten die Besitzer Yoki schliesslich ins Tierheim Strubeli. Zur Freude aller zeigten viele Leserinnen und Leser des Tierheim-Blogs Mitgefühl und so kamen genügend Spenden zusammen, um die Operation zu finanzieren. Heute lebt Yoki glücklich und nach aktuellem Stand gesund bei Frau Fontana.
Die Katzenrate ist gestiegen
«Momentan bekommen wir immer mehr Katzen, vor allem Katzenbabys», erzählt Frau Fontana. «Im letzten halben Jahr konnten wir auch beobachten, dass es schwieriger ist als früher, ein Zuhause für die Katzen zu finden.» «Früher blieben sie meistens nicht mehr als einen Monat, heute im Schnitt länger», so Fontana. Einen offensichtlichen Grund dafür gibt es nicht.
Kürzlich wurden drei junge Büsis ins Tierheim gebracht. Als ein Mann mit seinem Sohn eines Abends nach Hause kam, fand er zwei junge Kätzchen auf der kalten Steinplatte vor seiner Haustür, am nächsten Tag noch eines. Von der Mutter fehlte jede Spur, was für ein absichtliches Aussetzen spricht. Frau Fontana meint dazu: «Es ist besser, die Katzen einfach zu kastrieren oder die Babys gleich ins Tierheim zu bringen, als sie auszusetzen.» Von den drei Katzenbabys hat leider nur eines überlebt, die anderen beiden sind an einer schweren Lungenentzündung gestorben, die durch die extreme Kälte und die nasse Steinplatte verursacht wurde.

«Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft»
Leider kommt es nicht selten vor, dass sich Tierhalter schnell und ohne grosse Überlegungen ein Haustier anschaffen. «Viele vergessen dabei die Kosten, die in Zukunft auf sie zukommen und können sich das Tier dann nicht mehr leisten». «Es gibt auch immer wieder Paare, die nach einer Trennung nicht mehr wissen, was sie mit ihrem Tier machen sollen und es dann zu uns bringen», erzählt Frau Fontana.
Sie fügt hinzu: «Heutzutage werden Tiere leider wieder mehr als Ware denn als Lebewesen betrachtet». «Sobald mit dem Tier etwas nicht stimmt, es also nicht ganz perfekt ist, wird es einfach weggegeben.»
«Ich finde, das zeigt, dass wir heute in einer Art Wegwerfgesellschaft leben», so Fontana.
Der längste Bewohner

Timmy wohnt nun seit über zwei Jahren im Tierheim Strubeli und ist damit aktuell der Bewohner, der am längsten hier ist. «Es ist schwierig für ihn, ein Zuhause zu finden, weil er sich nicht mit allen Menschen versteht. Mit mir kuschelt er gerne, andere beisst er», erzählt die Auszubildende Shaniya. Obwohl Timmy nicht ganz einfach ist, wartet auch er hoffnungsvoll auf neue Besitzer, die ihm ein Zuhause bieten können.
Bewerbung notwendig!
Das Tierheim Strubeli freut sich über zahlreiche Anfragen. Für einen Besichtigungstermin muss jedoch vorab eine Bewerbung über die Webseite verschickt werden, um Überfüllungen zu vermeiden.




