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«Ein grösserer Rosswinkel verschafft uns wieder etwas Luft»

Der Schulraum im Gebiet Schlimperg in Effretikon wird knapp. Der Neubau eines Vierfach-Kindergartens für 5,9 Millionen Franken soll das Problem nun richten.

So soll er aussehen: Der neue Vierfach-Kindergarten Rosswinkel im Effretiker Schlimperg-Quartier., Der Altbau aus den 60er Jahren hätte mehr als eine Pinselrenovation nötig.

Archivfoto: Seraina Boner

«Ein grösserer Rosswinkel verschafft uns wieder etwas Luft»

Der über 50-jährige Kindergarten Rosswinkel in Effretikon platzt aus allen Nähten. Rund 80 Kindergärtler leben in dem Stadtquartier, doch nicht alle können derzeit in dem Altbau beschult werden. 15 Kinder werden jeden Schultag mit dem Bus in andere Kindergarteneinheiten gefahren.

Bis 2023 will die Stadt diesen Umstand nun beheben. Mit dem Neubau eines Vierfach-Kindergartens in Schlimperg sollen die Platzbedürfnisse künftiger Generationen aufgegriffen werden. Das letzte Wort über den 5,9-Millionen-Franken-Bau hat jedoch das Volk. Am 13. Juni wird es über die Vorlage befinden.

Mehr als Pinselrenovation nötig

Die Höhe des Objektkredits scheint in der Stadt aktuell kaum umstritten zu sein (siehe Box). Zuletzt hat der Grosse Gemeinderat die Vorlage mit 32 Stimmen bei nur einer Enthaltung überwiesen. Schon die Rechnungsprüfungskommission empfahl das Geschäft einstimmig zur Annahme.

Dass Illnau-Effretikon diesen Neubau braucht, ist auch für Bildungsvorsteherin Erika Klossner (FDP) unbestritten. Ausschlaggebend dafür sind jedoch nicht nur demographische Prognosen, sondern auch der bauliche Zustand des heutigen Rosswinkels. Der in den 60er Jahren erstellte Kindergarten habe ein Facelifting dringend nötig. Die letzten Renovationsarbeiten, die an dem Gebäude verrichtet worden sind, zählen 27 Jahre. Eine Sanierung würde sich nicht lohnen, so Klossner: « Das hat eine Machbarkeitsstudie klar gezeigt. »

Zum Bauprojekt

Ursprünglich bezifferte der Stadtrat den geplanten Vierfach-Kindergarten mit sieben Millionen Franken. Nach einigen Abänderungen wie einer Verkleinerung der Pausenhalle oder einem einfacheren Innenausbau konnte der Kostenumfang um eine Million Franken reduziert werden. Dabei entfallen rund 4,8 Millionen Franken auf das Gebäude, unter anderem rund 500’000 Franken sollen für die Umgebungsgestaltung aufgewendet werden. Im Aussenbereich sind verschiedene Spielgeräte, Nischen und Rückzugsmöglichkeiten, Platz für Sitzkreise und eine Wasserstelle angedacht. Die bestehenden Bäume am Grundstücksrand sollen der Stadt zufolge erhalten werden. (zo) 

Der geplante eingeschossige Bau mit einer flexiblen Raumaufteilung sowie zwei Doppelkindergarten  soll nun den alten Rosswinkel ersetzen. Sollte die Stimmbevölkerung den Kredit für das Bauvorhaben gewähren, könnten bereits im April 2022 die Bagger auffahren. Bis im Sommer 2023 dürfte der neue Vierfach-Kindergarten dann fertig gestellt sein.

Während der Bauphase wird eine Umdisponierung der Kindergärtler nötig. « Wie das Provisorium aussehen könnte, ist derzeit in Abklärung » , sagt Klossner. Denkbar wären etwa ein Waldkindergarten und temporäre Räumlichkeiten in bereits bestehenden Raumanlagen.

Klossner ist zuversichtlich, dass räumliche Engpässe mit dem Neubau mittelfristig gelöst werden können. « Ein grösserer Rosswinkel verschafft uns wieder etwas Luft » , so die Stadträtin. Insbesondere im Gebiet Bahnhof Ost, wo in den kommenden Jahren ein Bevölkerungszuwachs zu erwarten ist, sollte sich die Lage entspannen. « Heute besuchen die 15 Schlimperg-Kinder Schuleinheiten im Ost-Gebiet. Künftig werden sie wieder im Rosswinkel Platz finden. »

Längerfristig wird im Ost-Gebiet gemäss Schulraumplanung der Stadt ein weiterer Kindergarten dazukommen. «W o und wann genau ist auch davon abhängig, wie schnell die geplanten Überbauungen realisiert werden. »  In den nächsten ein bis zwei Jahren werde die Stadt dazu genauere Angaben machen können.

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