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Gesellschaft

Der höchste Berg, der kühlste Ort: Ausflugstipps zu Zürichs Extremen

Wieso in die Ferne schweifen, wenn das gute liegt so nah – direkt vor den Füssen quasi. Wir haben sieben Superlative rausgesucht.

Spektakuläre Landschaft auf dem Wanderweg Nummer 69 beim Sitzberg.

Foto: Marc Dahinden

Der höchste Berg, der kühlste Ort: Ausflugstipps zu Zürichs Extremen

Ferien vor der Haustüre

Zürich hat weder riesige Berge noch eiskalte Regionen. Wir haben trotzdem einige Ideen für Unternehmungen zu sieben Superlativen des Kantons.

Emil Bischofberger

Zürich mag der bevölkerungsreichste Kanton mit der grössten Stadt der Schweiz sein. Mit landschaftlichen Superlativen glänzen aber eher die ländlichen Kantone. Wir haben trotzdem einige Extremwerte des Kantons zusammengetragen. Für einen spontanen Sommerausflug eignen sich diese allemal.

Der höchste Berg

Man sieht von weitem eine Gruppe von Menschen auf der Gipfelspitze, die Aussicht geniessen.
Seit je ein Ausflugsziel: Das Schnebelhorn.

1292 Meter über Meer ist kein Wert, mit dem man in der Schweiz anzugeben braucht. Nur in gerade sechs Kantonen ist der höchste Punkt noch weniger hoch als in Zürich. Was kein Argument gegen einen Besuch des Schnebelhorns sein soll: Der Berg im Tösstal, dessen Gipfel auf der Grenze zum Kanton St. Gallen liegt, wirkt höher, als er tatsächlich ist. Der Wanderweg führt entlang des Bergzuges, ist aber familienkompatibel. Erst recht, weil man den Kindern die Einkehr in den beiden Restaurants unterhalb des Schnebelhorns versprechen kann, im Tierhag oder in der Sennhütte.

Der tiefste Punkt

Man sieht eine Kiesgrube.
Der tiefste Ort: Kiesgrube in Weiach.

Knapp 1000 Meter weiter unten befindet sich der niedrigste Punkt des Kantons, an dessen Nordgrenze am Rheinufer, auf 330 Metern über Meer: Weiach am Hochrhein. Zugleich verschiebt sich der Punkt immer mehr nach unten: In Ufernähe wird Kies abgebaut.

Das Dörfchen ist insbesondere für Hundehalter einen Besuch wert: Das Hundefachgeschäft Fifis Schlaraffenland erhält bei Google eine Bewertung von 4,9 von 5 Punkten. Frauchen und Herrchen müssen ebenfalls nicht darben, La Vecchia Osteria wird ebenso hoch bewertet.

Die kühlsten Orte

Man sieht eine Fernaufnahme eines Städtchens auf einem Hügel mit einer Burg auf er Spitze.
Man kann sich gut vorstellen, dass die Sommertemperaturen in Regensberg dank der ausgesetzten Hügellage meist angenehm bleiben.

Wir haben den kühlsten Ort im Kanton gesucht, was insbesondere jetzt, da der Sommer doch noch angekommen ist, seine Berechtigung hat. Als Basis diente uns die Klimakarte des Kantons. Das Resultat: Regensberg ist die Zürcher Gemeinde, wo man der Sommerhitze am besten entflieht.

Gemäss der Klimakarte herrscht hier in 97 Prozent aller Fälle eine mässige Hitzebelastung – der klare Höchstwert. Vielleicht geniesst man das angenehme Klima im Gourmetlokal des Hotels Krone? Doch es geht noch kühler: Im Bergwerk Käpfnach in Horgen finden das ganze Jahr über auf Anmeldung Führungen statt. Im Stollen herrscht eine konstante Temperatur von 13 Grad.

Das kleinste Dorf

Man sieht eine Luftaufnahme eines kleinen Dorfes.
Das Dorf Volken im Weinland, mit dem erwähnten Worrenberg im Hintergrund.

Volken liegt im Weinland und ist mit 381 Einwohnern das kleinste Dorf des Kantons. Die schönste Ecke des Weinländer Dörfchens ist der Blick hinauf zum Worrenberg und dessen Reben, die am gleichnamigen Hügelzug angelegt sind. Das Weingut Kilchsperger, welches diese Reben bewirtschaftet, liegt direkt an der Ortsgrenze – aber auf der Seite der Nachbargemeinde Flaach. Aus dem sogenannten Apéromat kann man eine kühle Flasche beziehen und direkt vor Ort geniessen.

Das schönste Dorf

Man sieht eine Luftaufnahme eines kleinen Dorfes.
Grüningen, schönstes Dorf des Kantons: So sagt es zumindest ein nationaler Guide.

Die Auszeichnung geht an das Oberländer Dorf Grüningen, zumindest gemäss dem Guide «Die schönsten Schweizer Dörfer», in dem insgesamt 19 Deutschschweizer Ortschaften aufgeführt werden. Das Dorf wirke «fast wie ein Fotomodell», ist in der Huldigung zu Grüningen zu lesen. Neben dem historischen Ortskern gibt es auch einen botanischen Garten zu bestaunen, der täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet ist.

Die längsten Wanderwege

Man sieht einen Menschen von weitem einer steilen Felswand entlang wandern.
Spektakuläre Landschaft auf dem Wanderweg Nummer 69 beim Sitzberg.

Man würde es nicht unbedingt erwarten, aber Zürich kann durchaus auch auf Distanz erwandert werden. Es gibt zwei offizielle Routen, die man nicht in einem Tag schafft: einerseits den Zürcher-Oberland-Höhenweg (Nummer 69), der sich auf vier Etappen und 76 Kilometern über alle Oberländer Gipfel (und das Schnebelhorn!) von Winterthur nach Rapperswil schlängelt. Andererseits der Zürichsee-Rundweg (Nummer 84), der sich in einer sehr weiträumigen Schlaufe über zehn Etappen und 130 Kilometer den See auf seinen Höhenzügen umrundet.

Der schmalste Wanderweg

Man sieht einen Mann und eine Frau aus einer Schlucht kommend.
Passte hindurch: der damalige Bundesrat Ueli Maurer bei einem Ausflug durch den Bachtelspalt.

Ein echtes Erlebnis ist der Bachtelspalt, der etwa auf einer Familienwanderung von Gibswil über den Bachtel bis nach Wald passiert werden kann. Die enorm schmale Stelle entstand im Sommer 1939 bei einem heftigen Gewitter mit Erdrutschen. Vor allem für Kinder ist die Passage ein Erlebnis, bei den Eltern lohnt sich, vorab genau Mass zu nehmen: Die engste Stelle ist nur gerade 40 Zentimeter breit.

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