Das GZO Spital Wetzikon schliesst seine Kinderarztpraxis
Die GZO-Kinderarztpraxis ist bald Geschichte. Statt eigener Praxis wird auf Kooperation mit Kinderärzten in der Region gesetzt.
Das GZO Spital Wetzikon steht wegen seiner finanziellen Notlage seit längerer Zeit im Licht der Öffentlichkeit. Nun geht das Spital einen weiteren Schritt, um Kosten einzusparen.
Ende Oktober wurde publik, dass das Spital seine Kinderarztpraxis per Ende Februar 2026 schliesst. Dies hätten die Geschäftsleitung, der Verwaltungsrat und die Leitung der Frauenklinik gemeinsam beschlossen. «Das GZO Spital Wetzikon hat entschieden, hinsichtlich der Betreuung und Behandlung von Neugeborenen und Kleinkindern einen neuen Weg einzuschlagen», heisst es in der kürzlich veröffentlichten Medienmitteilung.
Im Zusammenhang mit der geplanten Neuausrichtung sei die Situation der GZO-Kinderarztpraxis genau geprüft worden. Wegen der zunehmenden Dichte an Kinderarztpraxen in der nahen Umgebung möchte das GZO Spital Wetzikon die Kinderarztpraxis zugunsten der niedergelassenen Kinderärzte abgeben.
Gemeinsames Netzwerk
Die Leiterin des Departements Frau und Kind, Alexandra Kochanowski, betont hinsichtlich der Neuausrichtung: «Anstatt mit den Kinderärztinnen und Kinderärzten im GZO-Einzugsgebiet zu konkurrieren, wollen wir lieber gemeinsam mit ihnen ein Netzwerk aufbauen und die regionalen Kinderärzte in die Wochenbettbetreuung der Neugeborenen fest integrieren.»
Auf diese Weise würden Kräfte gebündelt, Doppelstrukturen vermieden und die kleinen Patientinnen und Patienten und deren Eltern dabei unterstützt, schnell und unkompliziert eine geeignete Kinderarztpraxis für ihre Neugeborenen zu finden.
Enge Begleitung
Die Kinderarztpraxis am GZO Spital Wetzikon bleibt bis Ende Februar 2026 in Betrieb und betreut ihre bisherigen Patientinnen und Patienten in dieser Zeit weiterhin vollumfänglich. Damit soll allen Familien der Übergang zu einer neuen Kinderärztin oder einem neuen Kinderarzt erleichtert werden. Dem Spital sei es ein grosses Anliegen, dass jedes Kind, das bisher betreut wurde, auch in Zukunft eine verlässliche und kontinuierliche kinderärztliche Versorgung und Begleitung erhalte.
Kosten waren ausschlaggebend
«Den Entscheid beeinflusst haben auch wirtschaftliche Gründe», sagt Spitaldirektor Hansjörg Herren. «Um die Kinderarztpraxis kostendeckend zu betreiben, hätte man die Praxis mit zusätzlichen Kinderärzten verstärken müssen.»
Da Wetzikon und die Umgebung inzwischen durch mehrere neu eröffnete Kinderarztpraxen pädiatrisch gut versorgt wären, sei eine Unterstützung der regionalen kinderärztlichen Versorgung durch das GZO Spital Wetzikon nicht mehr erforderlich.
So sei man bereits mit diversen Kinderarztpraxen in Kontakt, um sie für ein Netzwerk innerhalb der Wochenbettvisite und -betreuung zu gewinnen. Inklusive der Option, die Neugeborenen als zukünftige Patienten schon im Wochenbett kennenzulernen.
Die enge Zusammenarbeit mit der Neonatologie des Universitätsspitals Zürich bleibt unverändert bestehen. Sie gewährleistet auch weiterhin die fachliche Unterstützung in Notfällen, bei der Wochenbettvertretung sowie über telemedizinische Angebote. (lda)