Bereits an Silvester sind in Fällanden Knallkörper verboten
Die Fällander Stimmberechtigten sprachen sich an der Gemeindeversammlung klar für ein Böllerverbot aus. Sicherheitsvorstand Ruedi Maurer hat schon mal eine Definition geliefert, was mit lautem Feuerwerk gemeint ist.
Feuerwerksverbote haben es derzeit leicht. In mehreren Zürcher Gemeinden wurden bereits Einzelinitiativen angenommen, die das Abfeuern von Böllern verbieten. Feuerwerk, welches keinen Lärm verursacht, wird hingegen weiterhin an der Bundesfeier und an Silvester erlaubt sein.
So auch in Fällanden. Initiantin Martina Steiner aus Pfaffhausen hatte das Begehren an die Gemeindeversammlung getragen.
In der Zwicky-Fabrik waren am Mittwochabend denn auch erwartbar die bereits bekannten Voten zu hören: Umweltverschmutzung, Lärmbelastung für Menschen und Tiere auf der Seite der Befürworter, Tradition sowie Verbot-lässt-sich-nicht-durchsetzen-Ermahnungen auf der Seite der Gegner.
Applaus für Verbot
Wohin die Reise in Fällanden führen würde, war bereits nach der Wortmeldung aus dem Publikum von Harry Eggimann absehbar. Nach seiner Rede über die Umweltbelastung, den Stress für Tier und Mensch sowie die Gefahren des Feuerwerks erhielt er von den meisten der 165 Stimmberechtigten im Saal Applaus.
Gemeindepräsident Tobias Diener (FDP) erinnerte an diesem Abend mehrmals daran, dies zu unterlassen.
Mit weit weniger akustischer Unterstützung musste hingegen FDP-Präsident André Gisiger vorliebnehmen. «Ein neues Gesetz wird das Problem der Lärmbelastung nicht lösen.» Schon jetzt bestehe ein Abschussverbot von Knallkörpern über das ganze Jahr, nur an zwei Tagen seien sie erlaubt. Und schon heute würden sich Leute nicht an dieses Gesetz halten.
Eine Fällanderin wollte wissen, wie denn die neue Feuerwerksregelung kontrolliert werden solle und was Kindern für eine Strafe drohe, die dagegen verstossen würden.
Sicherheitsvorstand Ruedi Maurer (parteilos) sagte, dass die Kontrolle vorwiegend durch die Bevölkerung stattfinde. «Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass die Eltern etwas von den Nachbarn hören, wenn ihr Kind lautes Feuerwerk zündet.» Und letztlich seien die Eltern zuständig für ihre Kinder. Laut Maurer würde eine Busse demnach auch an die Eltern gehen.
Raketen knallen, Vulkane zischen
Als «Denunziation» bezeichnete ein Fällander die Kontrolle durch die Bevölkerung. «Statt miteinander zu reden, hetzen wir uns irgendwann nur noch die Polizei auf den Hals.»
Votantin Jacqueline Hochuli wollte vom Gemeinderat erklärt haben, was denn mit lautem Feuerwerk gemeint sei. Worauf Ruedi Maurer antwortete: «Eine Rakete, die hochgeht und knallt, damit die Leuchtkörper entweichen.» Vulkane sowie Sonnen würden hingegen nur zischen und Licht erzeugen.
Mit deutlichem Mehr beschlossen die Stimmberechtigten letztlich, das Feuerwerksverbot anzunehmen. Der Antrag des Gemeinderats, die Polizeiverordnung auf den 1. Oktober dieses Jahrs anzupassen, wurde ebenfalls klar angenommen. Somit gilt das Böllerverbot bereits am kommenden Silvester.
Jahresrechnung mit mahnenden Worten der RPK
Die Jahresrechnung 2024 der Gemeinde Fällanden wurde deutlich gutgeheissen. Die Rechnung schliesst mit einem Plus von rund 2,8 Millionen Franken. Dies bei einem Aufwand von 81,296 Millionen Franken und einem Ertrag von 84,078 Millionen Franken.
Von den geplanten Investitionen in Höhe von 11,5 Millionen Franken wurden lediglich rund 3 Millionen umgesetzt, was die Rechnungsprüfungskommission (RPK) kritisierte. Kommissionspräsident Martin Oeschger (SP) sagte: «Die RPK zeigt sich mit der Investitionsplanung des Gemeinderats unzufrieden und ersucht diesen, künftige Investitionen realistischer zu budgetieren.»