Beim frisch gewählten Gemeindepräsidenten ist die Freude gross
Er tritt die Nachfolge von Roland Humm (SVP) an: Yves Keller (FDP). Der 45-Jährige wurde am Sonntag im zweiten Wahlgang zum neuen Maurmer Gemeindepräsidenten gewählt.
Der Betriebsökonom, der seit vier Jahren als Finanzvorstand im Gemeinderat sitzt, erhielt 1758 Stimmen der 3236 eingegangen Wahlzettel und setzte sich so vor seinem Konkurrenten Urs Rechsteiner (Die Mitte) durch, der 1322 Stimmen auf sich vereinen konnte. Die Stimmbeteiligung lag bei hohen 46,72 Prozent.
| Kandidat | Partei | 1. Wahlgang | Stimmen | 2. Wahlgang ↓ | Stimmen | 
|---|---|---|---|---|---|
| Keller Yves (neu) | FDP | zur Wahl 2. Wahlgang | |||
| Rechsteiner Urs (neu) | Die Mitte | zur Wahl 2. Wahlgang | nicht gewählt | ||
| Humm Roland (bisher) | SVP | nicht gewählt | 
Keller hatte bereits im ersten Wahlgang vom 27. März vor Rechsteiner die meisten Stimmen aller Kandidierenden erhalten, das absolute Mehr aber verpasst.
Völlig überraschend war an jenem Sonntag, dass der bisherige Gemeindepräsident Roland Humm nach einer achtjährigen Amtszeit vom Maurmer Stimmvolk abgewählt worden war. Humm verpasste nach 24 Jahren sogar die Wiederwahl in den Gemeinderat.
Grosse Herausforderungen anpacken
«Das ist natürlich etwas, das allen leidtut, aber jetzt geht es darum, nach vorne zu schauen. Und bei mir herrscht gerade grosse Freude», sagte am Sonntag der frischgewählte Gemeindepräsident Keller.
Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und darauf, die nächsten grossen Herausforderungen anzupacken – und meint damit vor allem geplante Investitionen in der Höhe von 200 Millionen Franken innert der nächsten 15 Jahre.
Keller, der sich im Vorfeld der Wahl für einen massvollen Umgang von Finanzen stark gemacht hatte, will in seiner Amtszeit Brücken schlagen zu Jung und Alt sowie «über Parteibücher hinweg».
«Zuhören ist eine Stärke von mir»
Yves Keller (FDP), neuer Gemeindepräsident Maur
Er wolle die Bedürfnisse aller ernst nehmen. «Ich glaube, das Zuhören ist auch eine Stärke von mir und stets ein offenes Ohr zu haben, ist wohl einer der Gründe, warum mich die Bürgerinnen und Bürger gewählt haben.»
Überhaupt freue er sich über das Maurmer Demokratieverständnis und die hohe Wahlbeteiligung, habe es doch in allen Behörden Kampfwahlen gegeben.
Stolzer Verlierer
Nicht ganz so gross ist die Freude beim unterlegenen Rechsteiner. «Letztlich geht die Welt aber jetzt auch nicht unter. Man weiss ja im Vorfeld, dass es bei so einem Zweikampf einen Sieger und einen Verlierer gibt – das sind die Spielregeln», erklärte der 43-Jährige.
«Ich habe Yves Keller vorhin schon zum Handshake getroffen und ihm zur Wahl gratuliert, wir sind ja keine erbitterten Konkurrenten. Ich wünsche ihm auch alles Gute.»
«Die Maurmer Bevölkerung hat gezeigt, dass es einen Gegenpol gibt»
Urs Rechsteiner (Die Mitte)
Dennoch überwiegt beim Zweitplatzierten der Stolz: «Mit meinem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden.» In seinen Augen hätte wohl die Unterstützung der SVP für Keller den Ausschlag zur Wahl des FDP-Politikers gegeben.
«Ich bin von der Mitte, wir sind eine kleinere Partei als FDP und SVP. Und gegen diese beiden habe ich nur rund 430 Stimmen Differenz erzielt. Die Maurmer Bevölkerung hat gezeigt, dass es einen Gegenpol gibt.»
Zudem fügte Rechsteiner an, dass im sechsköpfigen Gemeinderat FDP und SVP nur über drei Sitze verfügten. «Sie sind auf die Mitte und GLP angewiesen.» So wolle er als Gemeinderat in der kommenden Legislaturperiode seine Kraft und sein Wirken als Konsensschmieder einbringen. «Schliesslich bin ich mit acht Jahren Amtszeit auch das erfahrenste Mitglied im Gremium.»
