Aus der Pfäffiker «Golden Bar» wird «The Sunshine»
«Einen Nachfolger zu finden, hat nicht einmal sieben Stunden gedauert», sagt Sebastiano Lanteri. Er gibt die «Golden Coffee Bar & Lounge», die er vor rund eineinhalb Jahren gemeinsam mit Luca Marchese eröffnet hat, per 1. Februar an Emrah Ekinci weiter. Über einen gemeinsamen Bekannten, der eine Vermittlungsplattform für den Gastrobereich betreibt, sei der Kontakt entstanden, ohne dass je ein Inserat online geschaltet wurde. «Gute Sachen gehen eben unter der Hand weg», sagt Marchese und lacht.
Dass die Bar den Besitzer wechselt, hat mit Marcheses und Lanteris beruflichen Weiterentwicklungen zu tun. «Da wir uns beide selbstständig gemacht haben, liegt es nicht mehr drin, uns um zwei Bars kümmern zu können», sagt Marchese. Er hat die Leitung der Ustermer Ferrari AG übernommen, Sebastiano Lanteri die Lanteri Gmbh in Laupen von seinem Vater – beides sind Gipsergeschäfte. Die Bar weiter unter gleichem Namen jedoch nicht persönlich zu betreiben, wollten die beiden nicht. «Das hätte nicht zu unserer Überzeugung gepasst», sagt Lanteri. «Wir wollen möglichst oft vor Ort sein.»
Anwesenheit vermisst
Eine weitere «Golden Bar & Lounge» existiert seit dem Sommer 2015 in Wald. Sich vom Walder Lokal zu trennen – dem «Mutterhaus», wie Luca Marchese es ausdrückt – sei für die beiden nie in Frage gekommen. «Zudem hat uns das Kundenfeedback der Bar in Wald vor Augen geführt, dass unsere Anwesenheit dort sehr vermisst wird», sagt Marchese. So haben sie sich entschieden, die Öffnungszeiten in Wald weiter auszubauen – als Coffee-Bar ist das «Golden» ab nächster Woche neu auch von 8 bis 12 Uhr in Betrieb. «Aber zu Pfäffikon haben wir keinen Bezug ausser der Bar selber», sagt Lanteri, «in Wald sind wir verwurzelt». So organisieren die beiden auch seit Jahren die «Walder Wiesn», die sie «noch weiter pushen» wollen.
Trotzdem fällt der Abschied von der Pfäffiker Bar nicht leicht. Sie hätten zwar schon länger mit dem Gedanken gespielt, ihr Engagement einschränken zu müssen. «Doch uns nun von unserem Baby trennen zu müssen, nachdem wir so viel investiert haben, ist schmerzhaft», sagt Lanteri. Doch es sei für sie eine Beruhigung, dass das Lokal «in guten Händen» ist.
Klares Konzept gesucht
Emrah Ekinci hat bereits langjährige Gastronomieerfahrung. Zuletzt führte er eine Bar in Zug, davor hat der gebürtige Grieche auch in Istanbul in Bars und Hotels wie dem Hilton gearbeitet, bis er der Liebe wegen in die Schweiz kam. «Doch das Lokal in Zug war zu funktional», sagt er. «Ich wünschte mir einen Laden mit klarem Konzept und gutem Stil – genau so eine Cocktailbar, wie ich sie in Pfäffikon gefunden habe.»
Abgesehen vom Namenswechsel in «The Sunshine» wird er die Bar nicht gross verändern: Öffnungszeiten, Kulisse und Konzept und ein grosser Teil der Angestellten bleiben gleich. «Das soll sicher ein Jahr lang so bleiben», sagt Ekinci.
Im März soll «The Sunshine» mit einem Fest eröffnet werden. Die Details dazu sowie eine neue Website seien derzeit in Planung. Doch am Donnerstag, 31. Januar, gilt es für Luca Marchese und Sebastiano Lanteri, noch ein letztes Mal als Gastgeber in der «Golden Bar» zu feiern. «Wir würden uns freuen, wenn wir uns von möglichst vielen Gästen persönlich verabschieden könnten», sagt Marchese.