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Politik

Am Institut St. Michael in Adetswil beginnen Bauarbeiten

Mit dem Spatenstich am Montag, 18. Juli, fällt der Startschuss für den Schulhaus-Ergänzungsbau: Am Heilpädagogischen Institut St. Michael in Adetswil wird diesem Moment sehnsüchtig entgegengefiebert.

Die Verantwortlichen freuen sich, dass es nun endlich losgeht. , Das Schulgebäude St. Michael., Der gesamte Gebäudekomplex des Sonderschulheims.

PD

Am Institut St. Michael in Adetswil beginnen Bauarbeiten

« Eigentlich improvisieren wir schon seit bald 30 Jahren » , resümiert Anne-Kathrin Schmid, Heimleitungs- und Baukommissions-Mitglied. Seit der Kanton die Schulplätze von 30 auf 40 Kinder erhöht hat, fehlt es dem Heilpädagogischen Institut an Platz. « Die zusätzliche Schulklasse mit 10 Kindern hatte genaugenommen gar nie ein eigenes Klassenzimmer » , erklärt Schmid, « wir mussten einen anderweitig genutzten Raum umfunktionieren ».

Das Institut St. Michael braucht mehr Platz

04.06.2019

Bäretswiler entscheiden über Gestaltungsplan

Das Heilpädagogische Institut St. Michael will einen neuen Ergänzungsbau erstellen. Beitrag in Merkliste speichern Erste Planungsschritte hatten schon im Jahre 2016 begonnen. Es musste zuerst das Raumkonzept mit dem Kanton erarbeitet werden. Dann fand nach den Vorgaben des Kantons ein Architekturwettbewerb statt und die Änderung des Gestaltungsplanverfahrens musste dem Kanton und der Gemeindeversammlung vorgelegt werden.

Die eigentliche Projektierungsphase des heutigen Projektes startete im Juni 2019. Nachdem der Änderung des Gestaltungsplans zugestimmt worden war, stand den weiteren Schritten nichts mehr im Weg. Doch was hat sich seither getan?

« Der gesamte Bau ist bis ins Detail geplant » , so Heinz Mäusli, Präsident der Baukommission, « alle wichtigen Unternehmer sind bekannt, der Holzbau geht nach den Sommerferien in Produktion » . Ab Frühling 2023 ist die Aufrichtung des Holzbaus geplant, ein Jahr später werden die neuen Räumlichkeiten bezugsbereit sein.

Auch die Zufahrtsstrasse wurde zwischenzeitlich angepasst. Bei der öffentlichen Auflage des Gestaltungsplans war damals die Einwendung eingegangen, dass die Erholungshausstrasse für den Verkehr zum St. Michael nicht genüge. Folglich wurde die Strasse mit Ausweichstellen versehen.

Verhandlungen mit offenem Ausgang

Die Finanzierungsfrage sei eine der grössten Herausforderungen gewesen seit der Baueingabe. « Der Kanton hat die Gesetze für Kinder- und Jugendheime per 1. Januar 2022 geändert » , erklärt Anne-Kathrin Schmid, « die Richtlinien waren allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgearbeitet, sodass vieles noch unklar war » .

Die Verantwortlichen arbeiteten kurzerhand mit dem vorbereiteten Finanzierungsplan gemäss den bisherigen Richtlinien: zwei Drittel durch den Kanton finanziert, den Rest durch Eigenfinanzierung gedeckt. « Das wären drei Millionen für unsere Stiftung gewesen » , so Schmid. Also machte sich das umtriebige Heimleitungs-Mitglied daran, Spendengelder zu sammeln: « Wir stürzten uns mit Mut in die Verhandlungen mit offenem Ausgang » .

« Das neue Schulhaus nimmt die Farbtöne und den Schindelschirm auf »
Beat Loosli, Architekt

Im März 2022 sei dann der Bescheid eingetroffen, dass der Erweiterungsbau praktisch vollständig vom Kanton (vor-)finanziert werde. Das brachte eine grosse Erleichterung . Nebst dem Neubau ist ein Umbau des bestehenden Gebäudes sowie die Sanierung der Heizungsanlage vorgesehen, die nicht mehr den aktuellen Vorgaben entspricht. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 10 Millionen Franken.

Einbindung ins Gesamtbild

Der Neubau wird gemäss Architekt Beat Loosli « im Dialog » zu den bestehenden Gebäuden stehen. Die Linienführung sei klar und schlicht, die Gestaltung an das Haupthaus angelehnt: « Das neue Schulhaus nimmt die Farbtöne und den Schindelschirm auf » , erklärt er begeistert, « die Gestaltung des Neubaus gibt sich zurückhaltend, um nicht in Konkurrenz zum Haupthaus zu stehen. »

Ein grosses Thema an einer Schule für Kinder mit Unterstützungsbedarf ist laut Heinz Mäusli die Sicherung der Baustelle: « Die Baufirmen werden genaustens instruiert, um die Baustelle und die Gerätschaft bestmöglich zu sichern » . Ausserdem würden laute Bauphasen möglichst während der Schulferien stattfinden.

« Besonders autistische Kinder vertragen Lärm sehr schlecht » , erklärt Anne-Kathrin Schmid. Den reibungslosen Schulbetrieb auch während der Bauzeit sicherzustellen, sei eine grosse Herausforderung. Allerdings auch eine, die sich lohne.

« Wir versprechen uns vom Neubau eine Entlastung der jetzigen Situation auf allen Ebenen » , ist sich das Heimleitungs-Mitglied sicher, « die Container-Provisorien können endlich aufgelöst werden » . Der komplette Schulbetrieb findet dann zentral statt, sodass die Schüler nicht mehr für jeden Schulzimmer-Wechsel begleitet werden müssten, was die Selbstständigkeit der Kinder und Jugendlichen fördere. Die Bagger können kommen.

Karin Sigg

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