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Als es darauf ankommt, sind die Floorball Riders bereit

Vor den Playouts genossen sie kaum Kredit. Nun haben die Floorball Riders Dürnten-Bubikon-Rüti ihren NLA-Platz erneut verteidigt – und wissen schon jetzt: sie wollen endlich in ruhigere Gewässer.

In der Qualifikation hatten die Floorball Riders (Malin Brolund, Mitte) kaum Grund zum Jubeln, in den Playouts umso mehr.

Foto: Christian Merz

Als es darauf ankommt, sind die Floorball Riders bereit

Versöhnlicher Saisonabschluss

Vor den Playouts genossen sie kaum Kredit. Nun haben die Floorball Riders Dürnten-Bubikon-Rüti ihren NLA-Platz erneut verteidigt – und wissen schon jetzt: Sie wollen endlich in ruhigere Gewässer.

Zum bereits vierten Mal in Serie haben sich die Floorball Riders Dürnten-Bubikon-Rüti in den Playouts ihren NLA-Platz gesichert. Viel Kredit hatten sie vor der mit 4:1 Siegen gewonnenen Serie gegen Wasa St. Gallen nicht genossen, wie Sportchef Giovanni Marti findet: «Auf uns wettete man keinen Rappen.»

Die Zahlen sprachen auch nicht für die Riders. Auf dem letzten Platz hatte das Team von Trainer Lukas Schlüssel die 18 Spiele umfassende Qualifikation beendet, mit nur zwei Siegen und einem Torverhältnis von 37:127.

In den Playouts aber war das Team bereit. Es senkte nicht nur den Schnitt von über sieben Gegentreffer auf rund drei pro Partie, was ihm in jedem Spiel die Chance zum Sieg gab. Die Riders wussten auch mit dem hohen Druck gut umzugehen.

Der Verlauf des letzten Spiels sei jenem der ganzen Saison ähnlich gewesen, sagt Thomas Appenzeller. Der frühere Meistertrainer der Kloten-Dietlikon Jets ist mit Marti fürs NLA-Team der Riders verantwortlich. Er sagt: «Wir starteten sehr verhalten, am Schluss aber, als es darauf ankam, waren wir da.»

Der träge Prozess

Die guten Auftritte in den Playouts bescheren den Riders ein versöhnliches Saisonende. Die Verantwortlichen verlieren darob den Blick fürs Ganze nicht. Die Oberländerinnen haben in der Qualifikation so viele Niederlagen gesammelt, dass Aussenstehende wohl den Eindruck hatten, «als ob wir nicht in die Liga gehörten», wie Marti sagt.

Dabei spielte die stark umgebaute und verjüngte Equipe vor allem in der zweiten Saisonhälfte häufig munter mit, ohne aber zu punkten. «Wir mussten die Hälfte des Teams ersetzen», erinnert Appenzeller an die Ausgangslage. Und gibt zu bedenken: «Es ist ein träger Prozess, bis die Details stimmen. Das brauchte Zeit.»

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Die Verantwortlichen der Riders: Die Sportchefs Giovanni Marti und Thomas Appenzeller sowie Trainer Lukas Schlüssel (von links).

Die anvisierten Playoffs verpassten die Riders deutlich. Die achtklassierten Winterthurerinnen holten zehn Punkte mehr, Bern Burgdorf auf Rang 7 sammelte gar 20 Punkte mehr. Sportchef Marti macht denn auch keinen Hehl daraus, wie sehr es ihn fuchst, dass die Floorball Riders in der Qualifikation ihr Potenzial zu wenig nutzten.

Dass einiges mehr möglich gewesen wäre, als die Ergebnisse zeigen, ist für ihn klar. Nach den Playouts noch viel mehr. Mit Blick auf diese sagt der Sportchef: «Wenn man sieht, was das Team da leisten konnte, müssen wir selbstkritisch sein. Da muss definitiv was gehen.»

Die Karten bleiben bedeckt

Dank dem Ligaerhalt können Marti und Appenzeller die Kaderplanung nun vorantreiben. In die Karten blicken lässt sich das Duo dabei nicht. Etwa bei der Frage zur Besetzung des Staffs um Lukas Schüssel, der eine anspruchsvolle Feuertaufe als NLA-Headcoach hinter sich hat. Marti sagt lediglich: «Es dürfte punktuelle Veränderungen geben.»

Solche gibt es auch im Kader, wobei Marti festhält: «Wir werden alles daransetzen, die Mannschaft nicht gross zu verändern.» Die Kontinuität dürfte ein wichtiger Schlüssel sein in der Entwicklung. «Um attraktiv zu sein, müssen wir sportlich einen Zacken zulegen», sagt der Sportchef.

Handlungsbedarf besteht bei den Riders fraglos in der Offensive. Nur ein Trio sammelte mehr als zehn Skorerpunkte, kaum ein anderes NLA-Team war vorne so dünn besetzt.

«Wir werden auf ein Neues versuchen, in ruhigerem Gewässer zu segeln. Das ist unser Ziel», blickt Marti in die Zukunft. Die Erleichterung über den Ligaerhalt ist ihm gut anzuhören. Er sagt: «Die Last war tonnenschwer.»

Das hat auch mit der Stellung des Frauenteams im Verein zu tun. Dieses spielt nicht wie in anderen Klubs hinter einem Männerteam die zweite Geige, bei den Floorballs Riders sind die NLA-Frauen das Aushängeschild. Der Platz in der höchsten Liga ist entsprechend wichtig.

«Die Leute hier stehen hinter uns», sagt Marti. Seine Aussage lässt sich mit den Zuschauerzahlen der Heimspiele untermauern. In der Qualifikation waren die Riders die Nummer 5 der Liga – als Tabellenschlusslicht. In den Playouts war die Halle voller, das zweite Heimspiel in Rüti zog fast 400 Personen an.

Der Zuspruch ist erstaunlich bei den Ergebnissen seit dem NLA-Aufstieg 2020. Immer haben die Riders die Playoffs verpasst. Auch diese Saison erreichten sie mit dem Ligaerhalt lediglich ihr Minimalziel.

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