Abschied nach 30 Jahren Engagement
Fünfundzwanzig Jahre: So lange hat Elsbeth B ä chtold die Ortsvertretung der Pro Senectute in Volketswil geleitet. Anfang 2019 hat sie gekündigt. Eine Nachfolge fehlt bis anhin.
Die Dorfbewohnerin leistete mit ihrem Einsatz einen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der Lebensqualität der älteren Menschen in der Gemeinde. Ihre Aufgaben waren auf die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung abgestimmt. Basistätigkeiten seien Besuche im Altersheim und bei Privaten, die Durchführung von kulturellen und gesellschaftlichen Anlä ssen und die Organisation von Kursen zu aktuellen Altersthemen gewesen. Zudem würden sich Vorsitzende an Versammlungen und in Altersgremien beteiligen, sowie auf Messen und an Märkten präsent sein.
Eine Reihe von neuen Angeboten
Anfangen habe die 75 -jährige 1988 als Freiwillige, die hie und da aushalf. «Das war sehr interessant. Ich lernte viele Leute im Dorf, sowie meinen eigenen Wohnort besser kennen», sagt Bächtold. Ihre Kollegen hätten sie später wegen ihrer guten Arbeit als Mitglied f ü r die F ü hrungsposition empfohlen.
1993 übernahm Bächtold dann die Leitung der Ortsvertretung der Pro Senectute in Volketswil. « Ich setzte mich für eine bedarfsgerechte Altersarbeit in der Gemeinde ein», sagt sie. Auf ihr Engagement ist sie stolz. «Ich habe in den letzten 30 Jahren einiges geleistet.» Während ihrer ehrenamtlichen Amtszeit organisierte sie beispielsweise zusammen mit ihrem Team eine Reihe von neuen Angeboten: einen Mittagstisch, einen Mahlzeitendienst, Seniorennachmittage, Treffen mit Velo- und Nordic-Walking-Gruppen sowie Computer- und Handy-Kurse .
Suche nach einer Nachfolge
Weil Bächtold am 31. Dezember 2018 zurückgetreten ist, sucht ihre Kollegin Gabriela Kossak nun nach einer Nachfolge. «Das ist eine wichtige Aufgabe», sagt sie. Personen wie Frau Bächtold seien für die Pro Senectute wie verlängerte Arme in den jeweiligen Gemeinden. Sie haben einen engen Bezug zur älteren Bevölkerung und kennen die Dienstleistungen der Stiftung Pro Senectute Kanton Zürich gut. «Ausserdem sind sie für die Einwohnerinnen und Einwohner auch wichtige Ansprechpersonen. Für uns sind die Ortsvertreterinnen und Ortsvertreter zentrale Schlüsselpersonen in den Gemeinden.» Obwohl die Gemeinwesensberaterin schon seit einem Vierteljahr nach jemandem Neuen sucht, ist sie noch nicht fündig geworden.
Auf die Nachfrage, weshalb das so sei, sagt Bächtold: «Das liegt wahrscheinlich daran, dass heutzutage Männer und Frauen weniger Zeit haben, sich längerfristig freiwillig zu engagieren.» Deswegen hätte die Pro Senectute auch keine genauen Vorstellungen, ob Mann oder Frau die Nachfolge übernehmen sollte. «Interessierte sollten in der Gemeinde wohnen und das Zusammenleben mitgestalten wollen», sagt Kossak. Bächtold stimmt zu: «Ich glaube, es muss einfach jemand sein, der offen auf die Leute zugehen kann.»
Schwerer Abschied
Kossak bedauert zwar, das Bächtold geht, ist aber auch dankbar dafür, dass sie über so viele Jahre engagiert war. «Ich finde es beachtlich, wie lange sie bei der Ortsvertretung der Pro Senectute in Volketswil aktiv war», sagt Kossak. «Wir schätzen die Arbeit, die Frau Bächtold geleistet hat, sehr.»
Bächtold selbst ist sich sicher, dass die Entscheidung die richtige war. «Ich will Zeit haben, um das Leben zu geniessen – bevor es irgendwann nicht mehr geht » , sagt sie. Sie wird mit ihrem Mann Ausflüge machen. Ihm liege das Fliegen zwar nicht so, aber sie würden gerne gemeinsam in der Schweiz mit dem Zug unterwegs sein. «Ausserdem gehe ich dieses Jahr zum 25. Mal zum Vier-Tage-Marsch in Holland – ein riesiger Sportanlass. Das ist ein schönes Jubiläum.»